Gerhard Franke (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gerhard Franke (* 24. April 1926 im Lugau; † 22. Oktober 2002 in Neustadt an der Orla) war ein deutscher Maler.

Leben

Franke wuchs in Chemnitz auf. Im Jahre 1943 erlebte er als Flakhelfer Fliegerangriffe, und als er 18 wurde, musste er als Soldat an die Ostfront. Ende 1944 traf ihn in Polen ein „Heimatschuss“, infolge dessen er ein halbes Jahr in einem Lazarett in Kärnten verbrachte. Im Jahr 1945 kehrte er als Pazifist zurück nach Schwarzenberg und legte ein Jahr später das Abitur ab. 1948 beteiligte er sich an der 3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler in Freiberg.[1] 1946 immatrikulierte Franke an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Seine Lehrerin war Elisabeth Voigt.

Frustriert vom Zwang, realistisch zu malen, wechselte Franke an das Leipziger Konservatorium, wo er Cello studierte. Nach wiederholter Sehnenscheidenentzündung gab Franke sein Ziel, Berufsmusiker zu werden, auf, und beendete das Studium im Jahr 1951. Danach setzte Franke sein Kunststudium an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald fort und schloss es zwei Jahre später mit dem Schwerpunkt Kunstpädagogik an der Humboldt-Universität Berlin ab.

Ab 1955 lehrte er Kunsterziehung in Dörfern in Thüringen. Im Jahr 1960 richtete Franke mit seiner Frau Ute eine keramische Werkstatt in Neustadt an der Orla ein und begann, Raum- und Wandschmuck zu verkaufen. Im Jahr 1966 gab er seinen Beruf als Lehrer auf und war fortan zusammen mit seiner Frau als Keramiker tätig. Sie lebten seitdem zurückgezogen im Schloss Arnshaugk, wo Franke seine künstlerischen Ambitionen weiterhin pflegte.

Werk und Rezeption

Inspiriert von der abstrakten Kunst, hatte Franke Schwierigkeiten, Akzeptanz für seine Bildsprache in der DDR zu finden. Er wurde zwar in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen und beteiligte sich pflichtgemäß alle zwei Jahre an Verbandsausstellungen, hatte aber die meisten seiner Bilder nie ausgestellt. Beschäftigt hat er sich mit der Darstellung „negativer Kräfte“ und „menschlicher Eigenschaften in Symbolfiguren“.[2] Oft hat er die Unterdrückung des Individuums in der DDR symbolisch dargestellt. Außerdem bewegte ihn das Gestalten von Farbharmonien und -mustern nach musikalischen Gesetzmäßigkeiten. Später malte er Landschaften, besonders das Werden und Vergehen von Bäumen und dahinziehender Wolken als Sinnbilder des Lebens und der Vergänglichkeit.

Literatur

  • Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010, S. 218

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SLUB Dresden: 3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler 1948. Abgerufen am 12. August 2021 (deutsch).
  2. Gerhard Franke, Landschaften. Burgkapelle Arnshaugk Ausstellung vom 12. Mai bis 17. Juni 2007 (2007)