German Beach Tour
Die German Beach Tour ist die ranghöchste und seit 2006 einzige nationale Turnierserie des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) im Beachvolleyball. Bis zum Sommer 2017 hieß sie wegen des damaligen Hauptsponsors Smart Beach Tour.[1] 2018 und 2019 war die Techniker Krankenkasse Sponsor und Namensgeber der Techniker Beach Tour, 2020 startete man als Comdirect Beach Tour mit der Comdirect Bank als Hauptsponsor. Das Finale um die deutsche Meisterschaft wird seit 1993 in Timmendorfer Strand ausgetragen, wo seit 2003 jedes Jahr zur Durchführung des Turniers die Ahmann-Hager-Arena an der Seebrücke aufgebaut wird.
Ablauf
Austragungsorte 2022 |
Die jährlich von etwa Mai bis August ausgetragene Turnierserie besteht normalerweise aus acht Turnieren, von denen einige auf zentralen Plätzen in Großstädten und einige an den Stränden der Nordsee und Ostsee stattfinden. Jedes Turnier findet an einem Wochenende von Freitag bis Sonntag statt.
Bei der Tour 2019 traten pro Turnier bei Männern und Frauen jeweils sechzehn Teams an. Diese qualifizierten sich durch eine hohe Punktzahl in der DVV-Rangliste oder erhalten eine Wildcard. Im Hauptfeld gab es vier Vierergruppen. In jeder Gruppe spielten zunächst zwei Teams gegeneinander, dann trafen die jeweiligen Sieger und Verlierer aufeinander. Die Gruppensieger qualifizierten sich direkt für das Viertelfinale, während die Zweiten und Dritten weitere Teilnehmer in einem Achtelfinale ermittelten. Ab dem Achtelfinale wurde im einfachen K.-o.-System bis zum Finale gespielt. Im Anschluss folgte die Siegerehrung der drei besten Frauen- und Männerteams auf dem Center-Court.
Die Teilnahme ist für deutsche wie für ausländische Teams gleichermaßen möglich. Letztere können ebenso wie Nachwuchsteams eine Wildcard erhalten. Die Turniere werden auf jeweils drei bis vier Spielfeldern ausgetragen. Der Eintritt zu den Spielen der Turnierserie ist kostenlos. Sitzplatzreservierungen können kostenpflichtig vorgenommen werden.
Wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland wurde für 2020 die Techniker Beach Tour abgesagt.[2] Ersatzweise wurde die „Comdirect Beach Tour 2020“ ausgetragen. Sie war eine verkürzte Turnierserie zur Qualifikation und Vorbereitung für die Deutsche Meisterschaft 2020. Auch 2021 gab es lediglich Ersatzturniere statt der regulären German Beach Tour. 2022 sollte es wieder sechs reguläre Turniere in den drei Städten Düsseldorf, Hamburg und Münster geben.[3] Durch die Insolvenz der Vermarktungstochter Deutsche Volleyball Sport GmbH (DVS) war die weitere Planung der deutschen Turnierserie im Jahr 2022 zunächst unklar.[2]
Medien und Vermarktung
2018 wurde die Turnierserie erstmals selbst vom DVV und seiner Vermarktungsagentur DVS organisiert.
Seit der Techniker Beach Tour 2018 werden die Spiele auf dem Center-Court im kostenlosen Livestream im Internet gezeigt. Außerdem gibt es bei einigen Turnieren Übertragungen im Free-TV beim Sender ProSieben Maxx.
Übersicht der Turniere
2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | |
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München | München | Bonn | Bonn | Dresden | Norderney | Essen | Frankfurt | Münster | Münster | Norderney | Münster | Münster | Münster | Münster | Münster | Münster | Düsseldorf (F) | Düsseldorf | Düsseldorf | |
Leipzig | Hamburg | Norderney | Leipzig | Erfurt | Leipzig | Norderney | Norderney | Hamburg | Norderney | Hamburg | Hamburg | Hamburg | Hamburg | Nürnberg | Dresden | Düsseldorf | Düsseldorf (M) | Düsseldorf | Düsseldorf | |
Hamburg | Norderney | Erfurt | Essen | Essen | Essen | Dresden | Hamburg | Norderney | Frankfurt | Münster | Binz | Jena | Dresden | Dresden | Düsseldorf | Nürnberg | Düsseldorf (F) | Stuttgart | Hamburg | |
Tegernsee | Leipzig | Hamburg | Dresden | Kühlungsborn | Fehmarn | München | Münster | Heidelberg | Hamburg | Mannheim | Köln | Dresden | Jena | Kühlungsborn | Nürnberg | Dresden | Düsseldorf (M) | Stuttgart | Hamburg | |
Norderney | Hannover | München | Binz | Sankt Peter-Ording | Binz | Usedom | Fehmarn | Leipzig | Heidelberg | Köln | Sankt Peter-Ording | Binz | Duisburg | Duisburg | Kühlungsborn | Sankt Peter-Ording | Hamburg (F) | Königs Wusterhausen | Münster | |
Essen | Dresden | Essen | Sankt Peter-Ording | Fehmarn | Sankt Peter-Ording | Sankt Peter-Ording | Bonn | Sankt Peter-Ording | Leipzig | Binz | Dresden | Sankt Peter-Ording | Binz | Binz | Sankt Peter-Ording | Fehmarn | Hamburg (M) | Berlin | Münster | |
Berlin | Zinnowitz | Leipzig | Fehmarn | München | München | Fehmarn | Leipzig | Köln | Sankt Peter-Ording | Sankt Peter-Ording | Kühlungsborn | Nürnberg | Sankt Peter-Ording | Sankt Peter-Ording | Leipzig | Zinnowitz | Hamburg | |||
Mannheim | Burg | Bremen | Köln | Norderney | Bonn | Bonn | Sankt Peter-Ording | Essen | Bonn | Kühlungsborn | Nürnberg | Kühlungsborn | Kühlungsborn | Hamburg | Zinnowitz | Kühlungsborn | ||||
Warnemünde | Binz | Dresden | München | Bonn | ||||||||||||||||
Dresden | Sankt Peter-Ording | Binz | ||||||||||||||||||
Binz | Konstanz | Sankt Peter-Ording | ||||||||||||||||||
Zinnowitz | Kühlungsborn | Köln | ||||||||||||||||||
Dortmund | Essen | Konstanz | ||||||||||||||||||
Kühlungsborn | Wangerooge | Wyk | ||||||||||||||||||
Konstanz | Wyk | Wangerooge | ||||||||||||||||||
Sankt Peter-Ording | Frankfurt | Frankfurt | ||||||||||||||||||
Frankfurt | Bonn | Burg | ||||||||||||||||||
Wangerooge | ||||||||||||||||||||
Burg | ||||||||||||||||||||
Bonn | ||||||||||||||||||||
Masters – Supercup |
Geschichte
Die erste nationale Turnierserie im deutschen Beachvolleyball fand 1992 statt, vier Jahre vor der olympischen Premiere der Sportart.[4] Die erste deutsche Meisterschaft wurde im selben Jahr in Damp ausgetragen.[5] 1993 übernahm Frank Mackerodt mit seiner Agentur MNP die Organisation und richtete eine Masters-Serie ein.[6] Die Teilnahme an einem Turnier in Los Angeles hatte sein Interesse geweckt.[6] Timmendorfer Strand wurde zum Austragungsort der deutschen Meisterschaft und blieb es bis heute. Jörg Ahmann und Axel Hager gewannen dort den Titel und sorgten mit ihrer Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2000 für ein verstärktes Interesse in Deutschland.[5] Seit 2003 heißt die Spielstätte in Timmendorfer Strand Ahmann-Hager-Arena. In den Jahren rund um die Jahrtausendwende wurden auch die größten Preisgelder gezahlt, zwischen 300.000 und 400.000 Euro.[7] Die deutsche Turnierserie galt damals neben der FIVB World Tour und der amerikanischen AVP-Tour als eine der größten Veranstaltungen dieser Art.[6]
2003 musste Mackerodt jedoch Insolvenz anmelden und die Tour wurde mit Renault als neuem Hauptsponsor neu gestaltet.[6] Drei Jahre später begann die Zeit der Smart Beach Tour. Die Masters wurden abgeschafft. Stattdessen wurden von 2008 bis 2017 einige der Turniere als Supercups ausgetragen. Nach einem Rechtsstreit um die TV- und Marketingrechte trennten sich im Dezember 2012 die Wege des DVV und der Münchner Agentur sportsandevents, die über zehn Jahre die deutsche Beachvolleyball-Tour organisiert hatte.[8] Zur Saison 2018 wurde die Turnierserie erneut neu aufgestellt.
Weblinks
- Offizielle Website der Tour
- Informationen bei beach-volleyball.de
- Informationen beim DVV
- Statistiken des DVV
Einzelnachweise
- ↑ Die Techniker und 7Sports neue Partner für Beach-Serie. beach-volleyball.de, 21. September 2017, abgerufen am 28. November 2017.
- ↑ a b Westfälische Nachrichten: German Beach Tour in Gefahr, Sport, Frankfurt, dpa, 29. April 2022
- ↑ Aufschlag für den nationalen Beach-Volleyball Sommer 2022. DVV, 24. März 2022, abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Geschichte der Sportart Beach-Volleyball. beach-volleyball.de, abgerufen am 1. Juli 2018.
- ↑ a b Ein Wiedersehen mit Axel Hager. beach-volleyball.de, 14. Oktober 2008, abgerufen am 1. Juli 2018.
- ↑ a b c d Ein Wiedersehen mit Frank Mackerodt. beach-volleyball.de, abgerufen am 1. Juli 2018.
- ↑ Ist-Situation Beach-Volleyball in Deutschland. (PDF) DVV, abgerufen am 1. Juli 2018.
- ↑ Rechtestreit um deutsche Tour. beach-volleyball.de, 11. Dezember 2012, abgerufen am 1. Juli 2018.