Gerstentee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gerstentee (jap.

麦茶

, veraltet

麦湯

) ist ein in Ostasien beliebtes Getränk, das aus gerösteten Gerstenkörnern zubereitet wird. Diese werden mit heißem Wasser aufgebrüht oder kalt für 1–2 Stunden angesetzt.

Das Getränk kann heiß oder kalt genossen werden. Es hat eine hellbraune Farbe und ein leicht süßes, herbes Aroma, mit einem deutlichen Gerstengeschmack im Abgang. Besonders im Sommer wird Gerstentee gern mit Eis getrunken.

Geschichte

Seit der Heian-Zeit zunächst vom japanischen Hofadel genossen, gewann Gerstentee während der Edo-Zeit unter dem Namen mugiyu („heißes Gerstenwasser“) auch unter der gemeinen Bevölkerung große Beliebtheit. An Reisewegen und in Siedlungen entstanden vielerorts Behelfsbuden, in denen „Gerstenwasserverkäufer“ (mugiyu-uri) das im Vergleich zum seinerzeit noch kostbaren Tee preiswerte Getränk anboten. Gerstentee ist noch heute besonders im Sommer beliebt, auch weil man dann die kurz zuvor geerntete frische Gerste verwendet.

Gerstentee verbreitete sich im frühen 20. Jahrhundert auch in Korea und China. Die Schriftzeichen für Gerstentee wurden dabei übernommen, nur die Lesung änderte sich. In Korea heißt das Getränk Boricha (kor.

보리차

) und wird häufig mit Oksusucha (

옥수수차

) aus geröstetem Mais kombiniert. In China spricht man vom dàmàichá (

大麥茶

 / 

大麦茶

).

Heute bietet der Handel Mugicha-Teebeutel an, die das Aufbrühen und die Dosierung erleichtern.

Weblinks