Gertrude Blanch
Gertrude K. Blanch (* als Gittel Kaimowitz am 21. Januarjul. / 2. Februar 1897greg. in Kolno, Russland; † 1. Januar 1996 in San Diego) war eine russisch-amerikanische Mathematikerin.
Leben
Blanch kam 1907 aus Polen in die USA und ging in Brooklyn auf die High School mit dem Abschluss 1914. Danach arbeitete sie vierzehn Jahre als Angestellte in einem Hutladen in New York, um Geld für das College zu verdienen. Ab 1928 besuchte sie Abendkurse in Mathematik (ihr Arbeitgeber zahlte ihr die Studienkosten, da sie weiter für ihn arbeitete) an der New York University mit dem Abschluss summa cum laude 1932 und 1936 wurde sie an der Cornell University bei Virgil Snyder promoviert (Properties of the Veneroni Transformation in S(4)).[1] Sie war zeitweise Aushilfslehrerin am Hunter College und dann Buchhalterin, bevor sie 1938 technische Leiterin beim Mathematical Tables Project in New York City wurde, einem im Rahmen des Arbeitsbeschaffungsprogramms WPA des New Deal bestehenden umfangreichen Projekt zur Tabellierung mathematischer Funktionen, das bis 1948 andauerte. Die Rechnungen wurden noch mit Lochkartenmaschinen, menschlichen Rechnern und Tischrechenmaschinen ausgeführt und Blanch hatte die Aufsicht über die rund 450 Rechner. Zu ihren Mitarbeitern gehörte Ida Rhodes. Im Zweiten Weltkrieg war das Projekt im Dienst des Militärs. Nach dem Krieg war sie am Institut für Numerische Mathematik der University of California, Los Angeles (UCLA), und danach am Aerospace Research Laboratory der Wright-Patterson Air Force Base. 1967 ging sie in den Ruhestand und lebte in San Diego.
Wirken
Sie veröffentlichte rund 30 Arbeiten über Numerische Mathematik (Approximation von Funktionen, Mathieu-Funktionen, Kettenbrüche, und anderes).
1962 wurde sie Fellow der American Association for the Advancement of Science. 1964 erhielt sie von Präsident Lyndon B. Johnson den Federal Women´s Award.
1921 wurde sie US-amerikanische Staatsbürgerin.
Literatur
- David Alan Grier: Gertrude Blanch of the Mathematical Tables Project, Annals of the History of Computing, Band 19, 1997, S. 18–27.
- David Alan Grier: The Math Tables Project of the Work Projects Administration: the reluctant start of the computing era, Annals of the History of Computing, Band 20, 1998, S. 33–50.
- David Grier: When computers were human, Princeton University Press 2005
- Gertrude Blanch, Ida Rhodes: Table Making at NBS, in: B. K. Scaife (Hrsg.), Studies in Numerical Analysis, Papers in Honor of Cornelius Lanczos, Royal Irish Academy, Dublin, and Academic Press, New York, 1974, S. 1–6.
- Eric Weiss: Ida Rhodes, Ann. Hist. Comp., Band 14, 1992, S. 58–59.
Weblinks
- David Grier, Biographies of Women in Mathematics, Agnes Scott College
- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Gertrude Blanch. In:
Einzelnachweise
- ↑ Gertrude Blanch im Mathematics Genealogy Project (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Blanch, Gertrude |
ALTERNATIVNAMEN | Blanch, Gertrude K.; Kaimowitz, Gittel (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | russisch-amerikanische Mathematikerin |
GEBURTSDATUM | 2. Februar 1897 |
GEBURTSORT | Kolno, Russland |
STERBEDATUM | 1. Januar 1996 |
STERBEORT | San Diego |