Geschwand

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Geschwand
Gemeinde Obertrubach
Koordinaten: 49° 42′ 45″ N, 11° 18′ 38″ O
Höhe: 540 (502–563) m ü. NHN
Einwohner: 303 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91286
Vorwahl: 09197
Der Obertrubacher Gemeindeteil Geschwand

Geschwand ist ein fränkisches Kirchdorf im südlichen Randbereich der Wiesentalb, das zu Obertrubach gehört.

Geografie

Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil von Obertrubach im Süden Oberfrankens.[2] Sie befindet sich etwas weniger als vier Kilometer nordwestlich von Obertrubach auf einer Höhe von 540 m ü. NHN.[3]

Geschichte

Der von Schwenden bzw. Schwanden abgeleitete Name des Dorfes zeigt an, dass die Ortsgründung im Rahmen einer Brandrodung erfolgte.[4] Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Geschwand der Landeshoheit des Hochstifts Bamberg.[5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte dessen Vogteiamt Wolfsberg aus.[6][7] Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Geschwand Bestandteil der bei der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.[8]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Geschwand mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 eine Ruralgemeinde, zu der das Dorf Linden gehörte. Mit der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Geschwand am 1. Mai 1978 in Obertrubach eingemeindet.[9]

Verkehr

Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird hauptsächlich durch die Staatsstraße 2191 hergestellt, die aus dem Südwesten von Hammerbühl kommend in nordöstlicher Richtung über Linden und Leimersberg nach Kleingesee weiterverläuft. Die den Ort durchquerende Kreisstraße FO 20 verbindet Geschwand mit Bärnfels im Osten und dem bereits zu Egloffstein gehörenden Bieberbach im Nordwesten. Von der Ortschaft führen Gemeindeverbindungsstraßen nach Hundsdorf und Herzogwind im Südosten sowie Wolfsberg im Süden.

Sehenswürdigkeiten

Gusseisernes Kruzifix

Im südlichen Ortsbereich von Geschwand befindet sich ein gusseisernes Kruzifix, das aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt.

Literatur

  • Karl Reichel: Obertrubach – Aus der Geschichte der Gemeinde. Hrsg.: Gemeinde Obertrubach. Gürtler Druck, Forchheim 2007, ISBN 978-3-00-021663-3.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.

Weblinks

Commons: Geschwand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 303 (Digitalisat). Abgerufen am 18. August 2019
  2. Geschwand in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. August 2019.
  3. Geografische Lage von Geschwand im BayernAtlas, abgerufen am 18. August 2019
  4. Ortsbeschreibung von Geschwand auf www.trubachtal.com, abgerufen am 20. August 2019
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
  6. Johann Kaspar Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, S. 314 (uni-wuerzburg.de [abgerufen am 18. August 2019]).
  7. Karl Reichel: Obertrubach – Aus der Geschichte der Gemeinde. S. 33.
  8. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 35.
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 684.