Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim

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Geschwister-Scholl-Gymnasium
Schulform Staatliches Gymnasium
Schulnummer 166959
Adresse

Hackenbroicher Straße 66a

Ort Pulheim
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 0′ 22″ N, 6° 47′ 53″ OKoordinaten: 51° 0′ 22″ N, 6° 47′ 53″ O
Schüler 1505[1] Stand: 2020
Lehrkräfte etwa 135
Leitung Stefanie Bresgen (Stand 2019)
Website www.scholl-gymnasium.de

BW

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium ist eines der beiden Gymnasien der Stadt Pulheim. Es befindet sich im Schulzentrum an der Hackenbroicher Straße, wo sich ebenfalls die Katholische Grundschule am Buschweg und die Realschule befinden. Seit April 2011 darf die Schule sich Europaschule nennen. 2011 besuchten rund 1600 Schüler die Schule. Der Lehrkörper bestand im Schuljahr 2008/09 aus 135 Lehrern, 20 Referendaren und 32 anderweitig angestellten Personen.

Geschichte

Das heutige Gebäude entstand Ende der 1960er Jahre.

Circa 40 % der Schüler sind externe Schüler, also aus Nachbarorten wie Stommeln, Sinnersdorf oder Geyen, Sinthern und Fliesteden.

Besonderheiten

Die Schule ist Mitglied im Schulverbund 'Blick über den Zaun' und bei Schule ohne Rassismus. Seit April 2011 darf die Schule sich Europaschule nennen. Seit 2013/14 nimmt die Schule auch Schüler mit besonderem Förderbedarf auf. Aktuell wurden zudem zwei Förderklassen für Schüler mit Migrationshintergrund gebildet. Das Gymnasium ist das erste seiner Art, das 2016 den seit 2009 vergebenen Jakob-Muth-Preis für Inklusive Schulen erhält.[2]

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium auf dem Weg zur Inklusion

Seit 2013 hat sich das Geschwister-Scholl-Gymnasium zum Ziel gesetzt, eine inklusive Schule zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, beschäftigt sich die Schule ausführlich mit den Grundlagen der Inklusion und trägt ihre Erfahrungen unter anderem auf ihrer Homepage nach außen, um Außenstehenden einen guten Einblick zu verschaffen. Zudem werden regelmäßig Informationsabende von einer offenen Expertengruppe gestaltet und angeboten.[3]

„Inklusion in einem weit gefassten Verständnis bedeutet für uns die Wertschätzung von Vielfalt und Individualität in allen schulischen Arbeitsfeldern. Inklusion in diesem Sinne heißt für uns, die Unterschiedlichkeit der Menschen als Grundvoraussetzung und zugleich als Chance für die Bildung und Erziehung junger Menschen an einem Gymnasium zu sehen.“[4]

Gemeinsames Lernen

Zum inklusiven Programm gehört seit dem Schuljahr 2013/14 die Einrichtung von inklusiven Lerngruppen, in denen Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam lernen. Für diese Klassen gelten besondere Rahmenbedingungen, zum Beispiel die Begrenzung der Klassen auf höchstens 25 Schüler, darunter vier bis sechs Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf bzw. Kinder, die zieldifferent gefördert werden. Des Weiteren werden diese Klassen von zwei Lehrkräften und einer Lehrkraft mit sonderpädagogischer Ausbildung betreut. Durch die gute Kooperation der Lehrkräfte können sehr gute Lernbedingungen in der Klasse geschaffen werden. Zur Unterstützung hat das Gymnasium festgelegte Teamzeiten eingeführt, die zudem durch ein internes Beratungsteam und einem Mitarbeiter der Regionalen Schulberatung Rhein-Erft unterstützt werden.

Nachteilsausgleich als Instrument der inklusiven Schule

Die Rahmenbedingungen von Klassenarbeiten und Prüfungen können für Schüler mit anerkanntem sonderpädagogischen Förderbedarf oder einer medizinischen Diagnose durch einen Nachteilsausgleich gerechter gemacht werden. Dabei bezieht sich dieser Ausgleich jedoch nicht auf die Leistungsanforderungen an sich. Am Geschwister-Scholl-Gymnasium ist ein Leitfaden für Eltern, Lehrkräfte und Schüler und Schülerinnen erarbeitet worden. Dieser gibt Auskunft zu allen wesentlichen Fragen rund um das Thema Nachteilsausgleich und kann als PDF-Datei auf der Homepage heruntergeladen werden.

Das Konzept der individuellen Förderung

Die Schule fördert im besonderen Maße die Schüler individuell. Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung von Stärken und der Ausgleich von Schwächen. Die individuellen Fördermaßnahmen werden den vielfältigen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht. Gezielt wird dabei auf die Aneignung von Kompetenzen. Beispielsweise soll erworben werden, wie man einen Lernprozess plant und reflektiert, wie man Hilfestellung und Unterstützung in Anspruch nimmt und wie man eine eigene Zeitplanung effektiv gestaltet und mit anderen zusammenarbeitet. Eine Individualisierung wird in Bezug auf das Lerntempo, den Lernweg, die Lernhilfen/Lernmaterialien, die Anforderungsniveaus und den Aufgabentypus realisiert. Zu den besonderen Angeboten zählen beispielsweise: Förder- und Profilkurse, Arbeitsgemeinschaften und die freien Lernzeiten. Die Schüler werden beim selbständigen Lernen durch die Lehrer begleitet. In den freien Lernzeiten unterstützen sich die Schüler gegenseitig. Das selbständige Lernen sorgt für eine Differenzierung und Individualisierung und kommt den Bedürfnissen der Schüler entgegen, indem Stärken gefördert und Schwächen minimiert werden.[5]

Gebäude

Es gibt im Schulgebäude drei Etagen und vier Treppenhäuser (A,B,C und D). Diese Treppenhäuser sind auf allen Etagen durch eine Halle beziehungsweise durch einen sogenannten Umgang verbunden. Von allen Etagen führen Gänge von den einzelnen Treppenhäusern nach außen und innen. Es gibt neben 44 Klassenräumen für die Fachschaften der Naturwissenschaften circa 15 Fachräume, welche sich in Physik-, Chemie und Biologieräume unterteilen. Hinzu kommen sechs Kunstsäle, ein Erdkundefachraum, 24 Kursklassenräume sowie sieben Computerräume mit je 18 bis 28 Personal Computern. Außerdem gibt es noch mehrere Konferenzräume, einen Großraum, der sich zweiteilen lässt, diverse Kellerräumlichkeiten wie beispielsweise den Theaterkeller und einen ausgedehnten Verwaltungsbereich und viele kleinere Büros für einzelne Gruppierungen wie die Schülervertretung, die Radio AG und die Schülerzeitung. Außerdem gibt es eine im Jahr 2008 renovierte Bibliothek und vier Musikräume.

Bekannte Lehrer

  • Fritz Schramma (* 1947), 1988 bis 2000 Studiendirektor am Geschwister-Scholl Gymnasium in Pulheim, von 1999 bis 2009 Oberbürgermeister von Köln
  • Hannes Loh (* 1971), zuvor als Rapper bei Anarchist Academy sowie Journalist und Autor tätig

Bekannte Schüler

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weitere Informationen. In: www.schulministerium.nrw.de. Abgerufen am 21. November 2020.
  2. Jakob-Muth-Preis 2016
  3. Geschwister-Scholl Gymnasium Pulheim - Konzepte und Projekte. Abgerufen am 3. Juli 2017.
  4. Geschwister-Scholl Gymnasium Pulheim - Konzepte und Projekte. Abgerufen am 3. Juli 2017.
  5. Geschwister-Scholl-Gymnasium Pulheim - Individuelle Förderung. Abgerufen am 3. Juli 2017.