Gesellschaft für Genetik
Die Gesellschaft für Genetik (GfG) ist eine nichtkommerzielle Organisation, deren Ziel "die Förderung aller wissenschaftlichen Bestrebungen auf dem Gesamtgebiet der Genetik" ist. Dies wird vor allem durch wissenschaftliche Diskussionen und Treffen erreicht. Weiterhin wird jährlich der Elisabeth-Gateff-Preis verliehen, der herausragende Forschung auf dem Gebiet der Genetik fördern soll.
Geschichte
Nach der Wiederentdeckung der Mendelschen Theorie der Vererbungslehre im Jahre 1902 wuchs das Interesse an der Genetik und deren Nutzen stark an. In Amerika, Großbritannien und Frankreich fanden ab 1902 zahlreiche Treffen statt, um über das Gebiet zu diskutieren, im Vordergrund standen vor allem Zuchtmöglichkeiten und weitere Entwicklungen. Schon bald erkannte man, welcher Zweig der Wissenschaft sich mit der Genetik auftat, auch der Name "Genetics" wurde erstmals vorgeschlagen. Auch in Deutschland sollte 1916 es zu einem Treffen kommen, jedoch wurde dies durch den Ersten Weltkrieg verhindert, sodass es erst 1927 von der "Deutschen Gesellschaft für Vererbungswissenschaft" nachgeholt wurde. Die allgemeine Forschungslage war zu dieser Zeit dürftig und vor allem der Missbrauch des Begriffs durch die Nationalsozialisten ab 1933 für Rasseprogramme schadete dem Ansehen der Wissenschaft und der Forscher sehr. Der Versuch einer Neugründung der GfG 1952 und 1964 wurde nicht erreicht, erst 1968 kam es zur Neugründung. Auf den folgenden Jahrestagungen entwickelte sich das Spektrum der Beiträge sehr, Pflanzengenetik, Antibiotikaresistenz und Zuchtmethoden zählten zu den Themen.
Heute hat die Gesellschaft eine Mitgliederanzahl von 620, wobei vor allem eine große Zahl junger Wissenschaftler vertreten ist, jede Person kann Mitglied werden, die "Interesse an der Genetik bekunde". Bei den jährlichen Tagungen sollen wichtige genetische Themen durch nationale und Internationale Vorträge behandelt und diskutiert werden, auch junge Forscher sollen dabei die Möglichkeit haben, Ideen in Kurzvorträgen vorzustellen.
Seit 1997 gibt die Gesellschaft zusammen mit weiteren wissenschaftlichen Gesellschaften die Zeitschrift "BIOSpektrum" heraus, die alle Mitglieder zweimonatlich erhalten.
Elisabeth-Gateff-Preis
Die Gesellschaft verleiht jährlich den Elisabeth-Gateff-Preis an Doktoranden. Dabei werden hervorragende Arbeiten und Leistungen auf dem Gebiet der Genetik gewürdigt, weiterhin sollen junge Wissenschaftler gefördert und angespornt werden. Dabei haben die Preisträger die Möglichkeit, ihre Arbeit während der Jahrestagung vorzustellen. Der Preis wird von Elisabeth Gateff, der früheren Leiterin des Instituts für Genetik an der Mainzer Universität, gesponsert.