Gewöhnlicher Dornfarn
Gewöhnlicher Dornfarn | ||||||||||||
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Gewöhnlicher Dornfarn (Dryopteris carthusiana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dryopteris carthusiana | ||||||||||||
(Vill.) H.P.Fuchs |
Der Gewöhnliche Dornfarn (Dryopteris carthusiana, Syn.: Dryopteris spinulosa), auch Karthäuserfarn oder meist Dorniger Wurmfarn genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Wurmfarne (Dryopteris) innerhalb der Familie der Wurmfarngewächse (Dryopteridaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel weitverbreitet.
Beschreibung
Der Gewöhnliche Dornfarn wächst als sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Die überhängenden Wedel sind in Rosetten angeordnet. Die Blattwedel sind in Blattstiel sowie -spreite gegliedert und weisen eine Länge von bis zu 90 Zentimetern auf. Der Blattstiel ist etwa so lang wie die eiförmig-lanzettliche Spreite und mit hellbraunen Schuppen besetzt. Die Blattspreite ist doppelt bis dreifach gefiedert und jung gelbgrün, später graugrün. Die Fiederchen sind am Rand stachelspitzig gesägt. Die Sporenbehälter sitzen zweireihig auf der Unterseite der sporentragenden Wedel.
Chromosomensatz
Die Chromosomenzahl des allotetraploiden Gewöhnlichen Dornfarn beträgt 2n = 164. Zwei seiner Genome stammen von Dryopteris intermedia, einer nordamerikanischen Art. Von welcher Art die beiden andern Genome stammen, ist noch unbekannt. Sie entsprechen vermutlich den zwei noch unbekannten Genomen vom Kammfarn (Dryopteris cristata).
Ähnliche Arten
Der Gewöhnliche Dornfarn ist dem Breitblättrigen Dornfarn recht ähnlich, besonders wenn die Wedel jung und noch ohne Sporenbehälter sind. Der beste Unterschied sind die Schuppen am Blattstiel; sie sind beim Gewöhnlichen Dornfarn nur hellbraun und haben keinen dunkelbraunen Mittelteil.
Vorkommen
Sein Areal umfasst Europa und Nordamerika und reicht von West- sowie Nordasien bis zum Baikalsee.
Der Gewöhnliche Dornfarn kommt in schattigen Wäldern, sowohl in Eichen- und Kiefernwäldern als auch in Erlenbrüchen und am Rand von Mooren vor. Er gedeiht am besten auf nährstoffarmen, sauren, sandigen Böden und wächst auch auf Baumstümpfen oder am Fuß von Baumstämmen, besonders im Erlenwald. Er gedeiht von der Ebene bis in die subalpine Höhenstufe. In den Allgäuer Alpen steigt er bis zu einer Höhenlage von etwa 1300 Metern auf.[1] Der Gewöhnliche Dornfarn wächst oft in Pflanzengesellschaften der Verbände Alnion, Alno-Ulmion, Quercion roboris, der Unterverbände Frangulo-Rubenion, Luzulo-Fagenion, aber auch epiphytisch.[2]
Taxonomie
Das Artepitheton carthusiana ist vom Fundort des Typusmaterial dem Gebiet der Grande Chartreuse bei Grenoble, dem Zentrum des Karthäuserordens, abgeleitet. Die Erstveröffentlichung erfolgte 1786 durch Dominique Villars als Polypodium carthusianum in Histoire des plantes du Dauphiné, Band 1, S. 292. Die Neukombination zu Dryopteris carthusiana (Vill.) H.P.Fuchs wurde 1959 durch Hans Peter Fuchs in Bull. Soc. Bot. France, Band 105, S. 339 veröffentlicht.[3] Synonyme für Dryopteris carthusiana (Vill.) H.P.Fuchs sind: Aspidium spinulosum (O.F.Müll.) Sw., Dryopteris spinulosa (O.F.Müll.) Kuntze, Polystichum spinulosum (O.F.Müll.) Lam. & DC., Thelypteris spinulosa (O.F.Müll.) Nieuwl.[3]
Literatur
- Christopher Roy Fraser-Jenkins: Dryopteris, In: Karl Ulrich Kramer (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I. Teil 1 Pteridophyta. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1984, ISBN 3-489-50020-2.
Einzelnachweise
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 1, IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-50-6, S. 75.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 84–85.
- ↑ a b Michael Hassler: Taxon in Suchmaske eintragen bei World Ferns. - Synonymic Checklist and Distribution of Ferns and Lycophytes of the World. Version 12.10 vom Februar 2022.
Weiterführende Literatur
- Kai Rünk, Martin Zobel, Kristjan Zobel: Biological Flora of the British Isles: Dryopteris carthusiana, D. dilatata and D. expansa. In: Journal of Ecology. Band 100, Nr. 4, Juli 2012, S. 1039, doi:10.1111/j.1365-2745.2012.01985.x (englisch).
Weblinks
- Dryopteris carthusiana (Vill.) H. P. Fuchs, Dorniger Wurmfarn. FloraWeb.de
- Gewöhnlicher Dornfarn. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Dryopteris carthusiana (Vill.) H. P. Fuchs In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel.
- Thomas Meyer: Wurmfarn Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).