Ghetto Dębica

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Das so genannte Ghetto Dębica war ein deutsches Sammellager während dem Zweiten Weltkrieg im Rahmen von deren Judenverfolgungen (Schoah / Holocaust). Es befand sich am nördlichen Stadtrand von Dębica nahe dem Bahnhof.[1] Es wurde von den deutschen Besatzern Polens am 1. Januar 1942 errichtet, ab Sommer wurden die Menschen zur Ermordung deportiert und die dann noch lebenden Gefangenen ab dem 1. März 1943 liquidiert, ermordet. Insgesamt lebten im Raum Dębica 15.000 Juden,[2] von denen 12.000 im Sommer 1942 ins Vernichtungslager Belzec deportiert wurden.[3] Das deutsche Vernichtungslager gehörte zur so genannten Aktion Reinhardt der NSDAP. Im Ort gab es ferner mehrere Zwangsarbeitslager, darunter eines für Bahnarbeiten.

Allein in Dębica lebten 2200 Juden, doch stammten viele Gefangene in dem Sammellager auch aus den umliegenden Ortschaften.[4] Mehrere hundert Personen wurden bei der Auflösung des Ghettos Rozwadow hierher gebracht.[5]

Heute sind im Ort noch ein jüdischer Friedhof und ein Synagogengebäude erhalten. In der ehemaligen Synagoge wird ein Elektronikgeschäft betrieben.

Siehe auch

Literatur

  • Irene Eber: Ich bin allein und bang. Ein jüdisches Mädchen in Polen 1939–1945. Aus dem Englischen von Reinhild Böhnke. Beck, München. 2007. 287 Seiten mit 18 Abbi. und 1 Karte. ISBN 3406556523 (insbesondere das 2. Kapitel, S. 42–70 ). Englischer Originaltitel: The Choice – Poland, 1939–1945. 2004. Verlag Schocken Books Inc., NY. 240 S. ISBN 0805241973 (englisch).
  • Jozef Kermisz: „Akcie“ i „Wysiedlenia“. Dokumenty i materialy II. (dt.: „Aktion“ und „Umsiedlung“). Warszawa, Łódź, Kraków, 1946. Hrsg. von der Centralna żydowska Komisja historyczna.

Einzelnachweise

  1. „Debica - the Stettl“ - kommentierte Bilddokumentation mit der Beschreibung der Lage und der Lebensbedingungen im Ghetto.
  2. Frank Golczewski: Polen. In: Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Hrsg. von Wolfgang Benz. Oldenbourg, München 1991, S. 454.
  3. Frank Golczewski: Polen. In: Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus. Hrsg. von Wolfgang Benz. Oldenbourg, München 1991, S. 466.
  4. The Jews in the County of Cracau (Memento des Originals vom 12. Mai 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.shtetlinks.jewishgen.org
  5. Rozwadow

Koordinaten: 50° 3′ 23″ N, 21° 24′ 14″ O