Gian Carlo Stucky

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Gian Carlo Stucky (* 3. November 1881 in Venedig; † 18. Oktober 1941 ebenda) war ein Schweizer Unternehmer in Venedig.[1]

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Stuckymühle in Venedig

Der Sohn von Giovanni Stucky übernahm nach dem Tod seines Vaters (Ermordung durch einen psychisch Kranken) 1910 die Leitung des industriellen Familienunternehmens, in dessen Zentrum die monumentale Stuckymühle in Venedig stand. Er ging auch andere Industrie- und Finanzbeteiligungen ein, gründete etwa 1917 die Società Anonima Pila Pilla zur Produktion von Batterien und das Textilunternehmen Fortuny (in Kooperation mit dem gleichnamigen Maler und Modeschöpfer Mariano Fortuny), beschäftigte sich aber auch mit kulturellen Projekten und war etwa im Leitungsausschuss der venezianischen Oper tätig.

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Die Weltwirtschaftskrise brachte den angesehenen Unternehmer in Schwierigkeiten. Guido Beer (1885–1938) dürfte als Kabinettschef Mussolinis und 1933–34 Präfekt Venedigs Stucky nicht wohlgesinnt gewesen sein,[2] und Stuckys Verhältnis zu führenden Repräsentanten der Wirtschaftspolitik des Faschismus, etwa zum langjährig befreundeten Giuseppe Volpi, erwies sich auch als problematisch. Stucky hatte die Einladung Volpis, in den 1920er-Jahren ein großes Mühlenkartell aufzubauen, abgelehnt – im Endeffekt wurde die Stuckymühle von einem Unternehmen Volpis übernommen. Es gab auch Schwierigkeiten mit seiner Schweizer Staatsbürgerschaft, da staatliche Vergütungen für Kriegsschäden an Gewerbebetrieben italienischen Staatsbürgern vorbehalten waren. Die Kunstsammlung und der vom Vater erworbene Familiensitz des Palazzo Grassi mussten verkauft werden, auch die Leitung der Mühlenbetriebe entglitt ihm. Ob Stuckys Tod 1941 natürliche Ursachen hatte oder ob der ruinierte Großunternehmer durch Suizid starb, wird in der einschlägigen Literatur nicht eindeutig beantwortet[3].

Literatur

  • Francesco Amendolagine (Hrsg.): Molino Stucky. Ricerche storiche e ipotesi di restauro. Il cardo, Venedig 1995, ISBN 88-8079-050-1.
  • Lavinia Cavalletti: La dinastia Stucky, 1841–1941. Storia del molino di Venezia e della famiglia. Da Manin a Mussolini. Studio LT2, Venezia 2011, ISBN 978-88-88028-68-2.

Einzelnachweise

  1. So wurde ein Schweizer zum reichsten Venezianer: "Giancarlos letzte Hoffnung für die während des Krieges erlittenen Schäden – drei seiner Anwesen, nicht aber die Fabrik, waren zerstört worden – war es, vom italienischen Staat entschädigt zu werden. Doch dazu kam es nicht, denn die Zahlungen waren Italienern vorbehalten. Er selbst war aber wie sein Vater und Grossvater immer Schweizer geblieben."
  2. Cavalletti: La dinastia Stucky, 1841–1941. 2011, S. 216.
  3. Vgl.: Stenio Solinas: Molino Stucky. Il castello sulla Laguna. In: Il Giornale, 22. Juli 2007.

Weblinks