Gilles Pudlowski

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Gilles Pudlowski (* 15. November 1950 in Metz) ist ein französischer Journalist, Schriftsteller und Gastronomiekritiker.

Gilles Pudlowski

Leben und Werk

Dieser Abschnitt beruht auf dem Lebenslauf von Gilles Pudlowski in seinem Blog.[1]

Nach einem Studium am Institut d’études politiques de Paris, welches er mit einem troisième cycle (Promotion) und einer licence d’histoire (Diplom in Geschichte) abschloss, begann er seine Karriere als Journalist beim Quotidien de Paris und Nouvelles Littéraires, wo er auch begann über Gastronomie zu schreiben. Christian Millau engagierte ihn für seinen Führer Gault-Millau. Er arbeitet für verschiedene Zeitschriften wie Paris Match, Le Figaro und Le Point, sowohl als Gastronomiekritiker als auch zum Thema Literatur. Von 1990 bis 2016 schrieb er Kolumnen für die Lokalzeitungen Dernières Nouvelles d’Alsace und Le Républicain Lorrain. Ab 1989 gab er seinen eigene Restaurantführer unter dem Namen Guide Pudlowski, später einfach Pudlo heraus. Dieser erschien in regionalen Ausgaben z. B. für Paris, das Elsass, Lothringen, Korsika und Luxemburg. Er unterscheidet sich von anderen Gastronomieführern darin, dass er auch Bäcker, Metzger, Gemüsehändler und Winzer empfiehlt. Er schrieb Essays über Literatur, Gastronomie, das Elsass.

Mehrere seiner Veröffentlichungen erhielten Preise verschiedener gastronomischer Institutionen und Gesellschaften. Er selbst erhielt Orden des französischen Staats: Chevalier des Arts et Lettres und Ordre national du Mérite. Seit 2010 veröffentlicht er einen täglichen Blog „Les pieds dans le plat“, umgangssprachlich für „Blödsinn machen“. Dazu bereist er fast ununterbrochen Frankreich und andere Länder und beschreibt seine kulinarischen Erlebnisse. Jedes Restaurant wird vorgestellt mit Koch, Besitzer, Service, Spezialitäten und ein Menu wird fotografisch dokumentiert. Die Kritiken sind immer wohlwollend. Im Gegensatz zu den großen Gastronomieführern wie Guide Michelin und Gault-Millau legt er keinen Wert auf Anonymität. Er ist mittlerweile bekannt und wird erkannt, wenn er ein Restaurant besucht. Er akzeptiert Einladungen zu den Mahlzeiten, sagt aber „Ob das Restaurant bezahlt oder ich, spielt keine Rolle“.[2]

Von sich selbst sagt er: „Als in Metz geborener polnischer Jude, dessen Großmutter Jiddisch sprach und dessen Mutter kein Französisch sprach, war ich im Gymnasium besser als die gebürtigen Franzosen. Jeden Tag sage ich mir, dass ich das Glück habe, in Frankreich zu leben.“[3]

Veröffentlichungen (Auswahl)

Nur wenige seiner mehr als 50 Veröffentlichungen sind ins Deutsche übersetzt worden.

  • Guide Le Pudlo (französisch), verschiedene Ausgaben
  • Leben wie Gott im Elsaß, 1987
  • Elsässische Weinstuben, 1994
  • Paris für Feinschmecker, 1994
  • Strassburg für Feinschmecker, 1994
  • Restaurants in Lothringen, 1995

Weblinks

Commons: Gilles Pudlowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • [1] Blog von Gilles Pudlowski

Einzelnachweise

  1. Gilles Pudlowski: Les pieds dans le plat, A propos de Gilles Pudlowski. 2022, abgerufen am 12. März 2022 (französisch).
  2. Frank J. Prial: The Anti-Michelin: Caution and Anonymity Not Required. New York Times, 15. Juni 2005, abgerufen am 4. August 2022 (englisch).
  3. Michel Monsay: Gilles Pudlowski, critique gastronomique. In: Photos et culture. 16. Oktober 2015, abgerufen am 11. August 2022 (französisch).