Giovanni Schiavonetti

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Giovanni Schiavonetti[1] (auch: Giovanni Chiavonetti; * im 17. oder 18. Jahrhundert; † 19. März 1730 in Hannover) war ein Hof- und Kammermusiker[2] sowie venetianischer Cellist, Dirigent,[1] Oboist und Cembalist.[3]

Leben

Giovanni Chiavonetti war ein aus Venedig stammender Hofmusiker.[2] Von 1708 bis 1713 wirkte er als Instrumentalist in London.[4]

Er war verheiratet mit Elisabeth Pilotta[2] beziehungsweise Elisabetta Pilotti-Schiavonetti, einer italienischen Sopranistin, die ab 1710 am Hofe in London und insbesondere unter Georg Friedrich Händel zahlreiche Auftritte hatte. Als sie 1726 in Stuttgart in der komischen Oper nach der gleichnamigen Sage Pyramus und Thisbe sang, war es ihr Ehemann, der das Werk dirigierte.[1]

1728 trat Giovanni Chiavonetti in Hannover seinen Dienst an der dortigen Hofkapelle an, die seinerzeit jeweils 20 Musiker umfasste. Durch die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover unter König Georg II. August (englisch: George Augustus) war die kurfürstlich-hannoversche und Königlich Großbritannische und Irische Hofkapelle in Hannover zwar ohne Landesherrn vor Ort, arbeitete jedoch für den in Hannover verbliebenen Hofstaat.[2]

Chiavonetti starb 1730 in Hannover, nur rund zwei Jahre nach seinem dortigen Dienstantritt. Ebenfalls 1730 wurde Elisabeth Pilotta als Königliche Sängerin bei Hofe in Hannover angestellt, wo sie bis an ihr Lebensende 1742 verblieb.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c Laura Williams Macy (ed.), Winton Dean: Pilotti-Schiavonetti, Elisabetta (in englischer Sprache), in: The Grove Book of Opera Singers. New York, NY: Oxford University Press, 2008, ISBN 978-0-19-533765-5, S. 382 a.m. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d e Hans Schrewe, Friedrich Schmidt: III. Zeitabschnitt / 1714 bis 1803 / Königlich Britische Periode, in: Wulf Konold (Ges.-Red.), Klaus-Jürgen Etzold (Mitverf.): Das Niedersächsische Staatsorchester Hannover 1636 bis 1986, hrsg. von der Niedersächsischen Staatsorchester Hannover GmbH, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 1986, ISBN 3-87706-041-2, S. 176 ff.
  3. Colin Timms: Polymath of the baroque: Agostino Steffani and his music. Oxford University Press, Oxford 2003, ISBN 0-19-515473-8, S. 126 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Philip H. Highfill, Kalman A. Burnim, Edward A. Langhans: Schiavonetti, Giovanni (in englischer Sprache), in: A Biographical Dictionary of Actors, Actresses, Musicians, Dancers, Managers and Other Stage Personnel in London, 1660-1800, vol. 13, Carbondale, Edwardsville: Southern Illinois University Press, 1991, ISBN 0-8093-1525-4, S. 227–228 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).