Gisela Floto

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Gisela Margarethe Wiebke Floto (* 8. September 1946 in Travemünde-Teutendorf) (Künstlername: Paula von Pückler) ist eine deutsche Fotografin und Künstlerin.

Leben

Gisela Floto wuchs in Schleswig-Holstein als jüngste Tochter mit vier Geschwistern auf dem Augustenhof bei Gettorf in Ostseenähe auf. Das große Gut im Dänischen Wohld, einer Landschaft, deren Gesicht bis heute von großen und ehemals adeligen Gütern geprägt ist und von ihrem besonderen Himmel. Diese Landschaft mit ihrem besonderen Licht ist bis heute bestimmend für den künstlerischen Werdegang der heute in Hamburg lebenden Fotografin, die ihre Laufbahn zunächst nach dem Studium der Fotografie in Berlin als Fotojournalistin begann. Auslandsaufenthalte in London und Paris folgten. Von 1971 bis 1987 widmete sich der Werbefotografie mit dem Schwerpunkt Mode, Kinder, Menschen. Zwischen 1989 und 1991 war sie im Bereich redaktionelle Fotografie für die Zeitschriften ZEIT-Magazin, Feinschmecker, Country, ART und Architektur & Wohnen tätig. Für Brigitte unternahm sie Reisen nach Afghanistan, Pakistan, Indien, Fidschi und Tonga. Ab 1991 folgten Projekte aus dem Bereich konzeptionelle Fotografie; Gartenthemen in Spanien, Österreich und Deutschland, Reportage über eine deutsche Biologin in Vietnam (Retterin der Goldaffen), ein soziales Projekt in Mali und ein daraus entstandener Kalender, Minenräumerin Vera Bohle in Bosnien, Luftaufnahmen in Pakistan, Syrien und Deutschland. Von 1993 bis 1995 war Gisela Floto Ausstellungsleiterin für das Museum für Fotografie im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Anschließend war sie bis 2005 Dozentin für Bildjournalismus an der Universität Hamburg, Institut für Journalistik. Seit 2005 ist sie als freie Fotografin tätig und lebt in Hamburg.

Zentrale Themen der Arbeiten von Gisela Floto sind Mensch, Natur und Umwelt und immer wieder Porträts der Lebenswelten von Frauen.

Zitat

„Sehen und Aufnehmen, Idee und Ausführung – ist für mich Eins geworden – es geht wahnsinnig schnell und mein Bild ist vorbei. Es entsteht aus dieser (Vogel-)Perspektive ein völlig neuer Ausschnitt dem ich Luft und Leben einhauche und es dadurch zu meinem Bild mache. In dieser Höhe glaube ich dem Himmle sehr nah zu sein – ich werde zu einem winzigen Teil im Kosmos. Gisela Floto

„Die klar gegliederten Bilder haben eine große ästhetische Qualität und sind vergnüglich anzusehen. Obgleich das Thema zunächst nicht publikumsnah erscheint, wird der Film nie langweilig. Im Gegenteil, er macht Lust mehr zu sehen und sich mit dem Thema intensiver zu beschäftigen und weckt damit ein notwendiges Interesse. Sie haben mit diesem Film, »Rosi, das hast du gut gemacht«, eine wunderbare Möglichkeit realisiert, einer ausgewählten Gruppe einen visuellen Spiegel zu schenken, indem sie ihre kreativen Möglichkeiten, ihre fantasievollen Potenziale dokumentiert haben. Wir freuen uns, diesen Film Abaton-Kino zu zeigen, weil er in einer alternden Gesellschaft für alle Menschen bereichernd ist. Werner Grassmann über den Film Rosi, hast du gut gemacht

Mitgliedschaften

  • BBK Bund Bildender Künstler Hamburg und Schleswig-Holstein
  • BFF Bund Freischaffender Fotodesigner
  • Freelens

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1993–1995 »Spuren in Schleswig-Holstein«, Olympus Galerie Hamburg; Hamburger Kammerspiele
  • 1995–2005 »HarborToSee, with Elise on the River Elbe«, Chicago; Osaka; Hamburg
  • 1995 »Frauen, die mir begegnen«, Gruner + Jahr Foyer; Olympus Galerie Hamburg
  • 1998–2002 »Luftschlösser«, in 17 Museen in Schleswig-Holstein, Brandenburg, und Mecklenburg-Vorpommern
  • 2001 »Bäume für die Hafencity«, Kunsthaus Hamburg
  • 2001 »Gefüllte Schatten«, Musikhochschule Hamburg
  • 2002 »Strandbad Dangast«, Dresdner Bank Hamburg und Schleswig-Holstein; Radziwill Museum Dangst
  • 2002 »Trouvaillen / Lichtlust«, Literaturhaus in Kiel
  • 2003 »Kirchenlust«, im Kloster Kiel und in der Kirche St. Johannis Hamburg-Harvestehude
  • 2006 »Chicago-Hamburg«, Foyer Abaton Kino, Hamburg
  • 2006 »Making of: Rosi«, Architektursommer, Hamburg
  • 2007 »Kopf an Kopf in Willitown«, Elbfestival, Hamburg-Wilhelmsburg
  • 2008 »Talmud-Tora-Schule zwischen Gestern und Morgen«, Café Leonar, Hamburg
  • 2009 »Aufbruch«, BBK Schleswig-Holstein, Kiel
  • 2010 »Frau für Frau«, Goethe-Institut Hamburg
  • 2011 »HafenCityHafen«, Galerie Hotel Leiber, Dersau
  • 2013–2014 »Talmud-Tora-Schule, zwischen Gestern und Heute«, Jüdisches Museum Rendsburg

. 2015–2016 Talmud-Tora-Schule heute, Staats- und Universitätsbibliothek, Hamburg

Gruppenausstellungen (Auswahl)

  • 1990 Familienministerium Bonn, »Kinder« - Bundespreis
  • 1991 Hamburger Kunstverein, »Hamburger Fotografinnen«
  • 1992 Gedok Hamburg, »Erde-Zeichen-Erde«
  • 1992 Wanderausstellung »Aus aller Frauen Länder«, Brigitte
  • 1993 Gedok Hamburg, »Kopflastig Selbstportraits«
  • 1998 Landesmuseum Schleswig-Holstein, Schloss Gottorf »Vom Besten das Meiste«
  • 1999 BBK Hamburg, »Zur Zeit«
  • 2002 Burda Verlag, München »Welt der Archäologie«
  • 2003 Haus der Künste Hamburg, »Lichtlust-Schatten«
  • 2003 BBK Hamburg, »Hafencity 2003«
  • 2003 Kunsthaus Dannenberg, »WasserSpuren«

Filmografie

  • 2003–2004 »Zwischen Gestern und Morgen«, Jubiläumsfilm Talmud-Tora-Schule, Hamburg
  • 2004–2006 »HafenCity Hafen Hamburg«, Goethe-Institute Chicago und Osaka
  • 2006 »Sprung über die Elbe – Eine Reise in den Süden« Eröffnungsveranstaltung zur IBA 2013 Architektursymposium Hamburg
  • 2006 »Rosi, das hast du gut gemacht«, Aufführung im Deutschen Schauspielhaus Hamburg und im KörberForum
  • 2007 »Kopf an Kopf in Willitown«, IBA Kunst & Kultursommer in Hamburg-Wilhelmsburg
  • 2006–2011 »Fußball bewegt«, »Kinder bewegen«, »Musizieren bewegt«, »Theater bewegt«, »Kunst bewegt«, »Bewegte Bilder-Bilder bewegen«
  • Kurzfilme der Siegerprojekte des »Nationalen Förderpreises« der ERGO Stiftung »Jugend&Zukunft«, Hamburg

Veröffentlichungen

  • Spuren in Schleswig-Holstein (Vorwort: Thomas Gädeke, Schloß Gottorf), Eigenedition, 1992 Hamburg
  • Historische Gärten in Schleswig-Holstein, Adrian von Buttlar, Margitta Meyer (Hg.), Gisela Floto (Fotos), Verlag Boyens & Co, 1996 Heide
  • Landgang, Kulturlandschaft Ost-Friesland, Verlag Rautenberg, 1996 Leer
  • Zeit zu leben, fotografische Beiträge, Gisela Floto, WWF Dokumentationen, 1997 München
  • Luftschlösser – Landschaftsträume in Schleswig-Holstein, Gisela Floto (Vorwort: A. v. Buttlar, H. v. Amelunxen), Nieswand Verlag, 1997 Kiel
  • 7. Mai 2010 »Ein Tag in Deutschland« Lütjenburg früh am Morgen, freelens bei dpunkt Verlag
  • Talmud-Tora-Schule Hamburg, im jüdischen Museum Rendsburg, Grußworte Dr. hc. Charlotte Knobloch, Sonja Lahnstein-Kandel, 3. November 2013 Ausstellungskatalog

Ankäufe

  • Museum für angewandte Kunst, München
  • Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
  • Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloß Gottorf
  • Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein, Kiel
  • Sparkassen-Stiftung Stormarn

Privatsammlungen

  • Hamburg-Eppendorf
  • Neu Wendorf, Mecklenburg;
  • Gelsenkirchen
  • Eckhof bei Kiel, Schleswig-Holstein
  • Mannheim
  • Eutin, Schleswig-Holstein
  • Düsseldorf

Würdigung

„Gisela Floto schafft nach ihrer eigenen Charakterisierung „Lichtbilder“, die Kamera ist nur technisches Hilfsmittel zur Darstellung des Verhältnisses zwischen betrachtendem Mensch und dem zufällig Vorgefundenen von Strand und Gezeiten, dem nie endenden Wechselspiel von Licht und Wind. Nur vordergründig scheint die Motivauswahl zufällig zu sein,einzig der Bildgegenstand ist vorgefunden. Der impressionistische Charakter vieler Aufnahmen entsteht aber erst durch die Umsetzung des inneren Bildes unter dem bestimmenden Eindruck von Licht und Schatten. Wirklichkeit interessiert nicht mehr in ihrer objektiven Existenz, sondern wird bei den Aufnahmen der Trouvaillen zu einem im steten Wandel begriffenen Wahrnehmungsphänomen. Gisela Floto ist eine Fotografin, die einem inneren Dialog folgt, der der Umsetzung bis zum fertigen Bild vorausgeht. Der Bildausdruck ist gleichfalls durch das Verständnis für ästhetische Kategorien bestimmt. Ihre Bilder regen zur kontemplativen Betrachtung an, weil das Verhältnis zwischen statischen und bewegten Bildelementen im steten Wechsel begriffen ist. (Ausstellungskatalog »Lichtlust«, Lauenburgischer Kunstverein)“

Weblinks