Glamorgan

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Glamorgan
Glamorgan Flag.svg
Glamorgan (Vereinigtes Königreich)
Glamorgan
Lage in Wales
Hauptstadt Cardiff
Fläche 2.118 km²
Bevölkerung 1.227.828 (1961)
Bevölkerungsdichte 580 Ew./km²

Glamorgan oder Glamorganshire (walisisch: Sir Morgannwg) ist eine der dreizehn traditionellen Grafschaften sowie eine ehemalige Verwaltungsgrafschaft von Wales. Im Mittelalter war Glamorgan ein Königreich oder Fürstentum. In Glamorgan liegen die beiden größten walisischen Städte, Cardiff und Swansea.

Von 1974 bis 1996 war Glamorgan in West Glamorgan (einschließlich Swansea), Mid Glamorgan und South Glamorgan (einschließlich Cardiff) aufgeteilt. Heute ist Glamorgan zu Verwaltungszwecken in mehrere Unitary Authorities eingeteilt.

Geografie

Glamorgan grenzt an Brecknockshire im Norden, Monmouthshire im Osten, Carmarthenshire und die Carmarthen Bay im Westen, sowie den Bristolkanal im Süden. 1961 hatte die Grafschaft 1.227.828 Einwohner auf 2.118 km².[1] Ihr höchster Punkt liegt mit 600 Meter bei Craig-y-llyn.

Glamorgan ist das bevölkerungsreichste und industrialisierteste Gebiet in Wales. Der Nordteil ist gebirgig und von tiefen Tälern durchzogen. Früher dominierte der Kohlebergbau, heute werden lediglich noch drei Minen betrieben, die Tower Colliery in Hirwaun und die viel kleinere Aberpergwm Colliery in Glynneath. Eine dritte Mine, die Unity Mine, früher „Pentreclwydau Colliery“ genannt, wurde kürzlich wiedereröffnet.

Das Vale of Glamorgan, das zumeist aus Ackerland und kleinen Dörfern bestehende Gebiet entlang der Küste, erstreckt sich von Porthcawl bis Cardiff. Weiter westlich, hinter Swansea, liegt die Gower-Halbinsel.

Die größten Gewässer Glamorgans sind die Flüsse River Taff, Ely, Ogmore, Neath, Dulais, Tawe, Rhymney, der die Grenze zu Monmouthshire bildet, und der Loughor, der die Grenze zu Carmarthenshire bildet.

Die größten Städte sind Aberdare, Barry, Bridgend, Cardiff, Caerphilly, Cowbridge, Maesteg, Merthyr Tydfil, Mountain Ash, Neath, Penarth, Pontypridd, Porthcawl, Port Talbot und Swansea.

Sehenswürdigkeiten

Geschichte

Glamorgan war ursprünglich ein unabhängiges Königreich mit dem Namen Morgannwg, benannt nach König Morgan, seinem Gründer. Später wurde es mit den benachbarten Königreichen Gwent und Ergyng vereint. Aufgrund seiner Lage war Glamorgan nach Gwent das zweite Gebiet in Wales, das von den Normannen erobert wurde und war darüber hinaus oft Schauplatz von Auseinandersetzungen der Marcher Lords und der walisischen Fürsten.

Verwaltung

Das County von Glamorgan teilt sich in die industrialisierten Täler, das landwirtschaftlich geprägte Vale of Glamorgan und die pittoreske Gower Peninsula auf.

Die Verwaltungsgrafschaft County of Glamorgan wurde durch den Local Government Act 1888 geschaffen. Swansea und Cardiff wurde zu eigenständigen County Boroughs, später folgte auch Merthyr Tydfil.

Der Local Government Act 1972 hob das County of Glamorgan zum 1. April 1974 auf und bildete mit West Glamorgan, Mid Glamorgan, South Glamorgan drei neue Countys.

1996 wurde das Gebiet von Glamorgan im Wesentlichen auf die Principal Areas Bridgend County Borough, City and County of Cardiff, City and County of Swansea, Merthyr Tydfil County Borough, Neath Port Talbot County Borough, Rhondda Cynon Taf und Vale of Glamorgan aufgeteilt. Die South Wales Police hingegen deckt weiterhin ein Gebiet ab, das dem des alten Glamorgan entspricht.

Glamorgan-Rind

In der Grafschaft gibt es auch eine eigene Rinderrasse, das Glamorgan-Rind.

Literatur

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Joseph Henry Wade: Glamorganshire. Cambridge University Press, London 1914.
  • Cyril James Oswald Evans: Glamorgan, its History and Topography. William Lewis, Cardiff 1948.
  • Kenneth Morgan: Democratic Politics in Glamorgan, 1884-1914. In: Morgannwg. Transactions of the Glamorgan Local History Society, Jg. 4 (1960), S. 5–27.
  • Philip Jenkins: The making of a ruling class. The Glamorgan gentry, 1640–1790. Cambridge University Press, Cambridge 1983, ISBN 0-521-25003-X.
  • John Newman: Glamorgan. Penguin, London 1995, ISBN 0-14-071056-6.

Einzelnachweise

  1. rororo Duden-Lexikon 1966