Glockige Prachtglocke

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Glockige Prachtglocke

Glockige Prachtglocke (Enkianthus campanulatus)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Prachtglocken (Enkianthus)
Art: Glockige Prachtglocke
Wissenschaftlicher Name
Enkianthus campanulatus
(Miq.) G.Nicholson

Die Glockige Prachtglocke (Enkianthus campanulatus), meist Japanische Prachtglocke genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Prachtglocken (Enkianthus) innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).[1] Sie kommt nur auf den japanischen Inseln südliches Hokkaido, Honshu sowie Shikoku vor.[1] Sie wird als Zierpflanze verwendet.[1]

Beschreibung

Die gestielten, einfachen Laubblätter befinden sich gehäuft an den Zweigenden
Herbstfärbung des Laubes
Zweig mit Blüten
Winterknospen

Vegetative Merkmale

Enkianthus campanulatus wächst sommergrüner, reichverzweigter Strauch oder kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen von 2 bis 3 Metern, seltener bis zu 5 Metern.[2][3] In der Jugend ist der Wuchs schlank aufrecht, die Äste sind quirlig angeordnet. Im Alter wird der Wuchs lockerer, bleibt aber aufrecht.

Die wechselständig an den Zweigenden gehäuft angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 7 Zentimetern länglich, verkehrt-eiförmig bis elliptisch mit scharf zugespitztem oberen Ende und fein gezähntem Rand. Beide Blattseiten sind borstig behaart.[3] Besonders bei hellem Standort bildet sich eine prächtige Herbstfärbung heraus, die von einem feurigen Rot bis Orangegelb reicht.[2]

Generative Merkmale

Die Blütezeit liegt im Mai nach der Blattentfaltung[3] bis Juni.[2] Zehn bis zwanzig relativ kleinen Blüten hängen in schirmtraubige Blütenständen zusammen. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die glockenförmigen Blütenkronen besitzen einen ganzrandigen Saum und sind gelblich bis hellorange, mit feiner roter Zeichnung[3] und wirken daher aus der Entfernung lachsfarben. Die Staubblätter sind viel kürzer als die Blütenkrone.

Die Kapselfrüchte sind bei einer Länge von 5 bis 7 Millimetern ellipsoid.[3]

Taxonomie

Die Erstbeschreibung erfolgte 1863 unter dem Namen (Basionym) Andromeda campanulata durch Friedrich Anton Wilhelm Miquel in Annales Musei Botanici Lugduno-Batavi, 1, Seite 31–32[4] Die Neukombination zu Enkianthus campanulatus (Miq.) G.Nicholson wurde 1884 in durch George Nicholson in The Illustrated Dictionary of Gardening, ..., 1, Seite 510[5] veröffentlicht.[6] Das Artepitheton campanulatus bedeutet glockenförmig.[2]

Verwendung als Zierpflanze

Die Japanische Prachtglocke wird in einigen Sorten als Zierpflanze verwendet.[2] Enkianthus campanulatus gedeiht am besten auf humosen und sauren Böden. Sie kann sowohl im Halbschatten als auch in der Sonne stehen, hier muss aber auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit geachtet werden. Sie gedeiht in den USDA-Klimazonen 4 bis 7.[2]

Beispielsweise ergibt die Japanische Prachtglocke neben Rhododendren, Fächer-Ahorn, Japanischer Blütenkirsche und Bambus-Arten eine ostasiatische Mischung, die als entsprechende Gartenlandschaft, also Asiatischer Garten, gestaltet werden kann.

Symbolik

Enkianthus campanulatus ist das Symbol der japanischen Stadt Nakatsugawa.

Einzelnachweise

  1. a b c Enkianthus campanulatus im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 12. November 2018.
  2. a b c d e f Datenblatt mit Abbildungen bei Missouri Botanical Garden.
  3. a b c d e Datenblatt mit Abbildungen bei Baumkunde.de.
  4. Miquel, 1863: eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  5. George Nicholson, 1884: eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  6. Enkianthus campanulatus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 12. November 2018.

Weblinks

Commons: Japanische Prachtglocke (Enkianthus campanulatus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weiterführende Literatur