Gold(III)-fluorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Gold(III)-fluorid
_ Au3+ 0 _ F
Kristallsystem

hexagonal

Raumgruppe

P6122 (Nr. 178)Vorlage:Raumgruppe/178

Gitterparameter

a = 515,08 pm
c = 1626,369 pm[1]

Allgemeines
Name Gold(III)-fluorid
Andere Namen

Goldtrifluorid

Verhältnisformel AuF3
Kurzbeschreibung

orange-gelber Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14720-21-9
PubChem 5460532
Eigenschaften
Molare Masse 253,96 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

6,75 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

300 °C (Sublimation)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gold(III)-fluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Golds aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

Gold(III)-fluorid kann durch Pyrolyse von Gold(V)-fluorid bei 200 °C oder durch Fluorierung von Gold(III)-chlorid gewonnen werden.[4]

Es kann auch durch Fluorierung von Gold mit Brom(III)-fluorid dargestellt werden.[5]

Eigenschaften

Gold(III)-fluorid ist ein diamagnetischer orange-gelber Feststoff.[2] Er zersetzt sich bei 500 °C. Seine Kristallstruktur ist isotyp zu der von Silber(III)-fluorid (hexagonal, Raumgruppe P6122 (Raumgruppen-Nr. 178)Vorlage:Raumgruppe/178, und ist aus quadratisch-planaren AuF4 Einheiten aufgebaut.[4] Jede AuF4-Einheit ist dabei mit zwei anderen Einheiten verbunden, so dass sich spiralförmige Ketten ergeben.

Mit Fluoridionen bildet Gold(III)-fluorid Fluoroaurate(III) [AuF4] und [Au2F7]. Das [AuF4]-Ion kommt auch im Au3F8 (Gold(II)-bis-tetrafluoroaurat(III)) vor.[6]

Verwendung

Gold(III)-fluorid kann zur Herstellung von Goldaziden verwendet werden.[7]

Einzelnachweise

  1. B. Zemva, K. Lutar, A. Jesih, W.J. Casteel Jr., A.P. Wilkinson, D.E. Cox, R.B. von Dreele, H. Borrman, N. Bartlett: Silver Trifluoride: preparation, crystal structure, some properties, and comparison with AuF3. In: Journal of the American Chemical Society, 1991, 113, S. 4192–4198 doi:10.1021/ja00011a021.
  2. a b c d e Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. Taylor & Francis US, 2011, ISBN 1-4398-1461-9, S. 191 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. a b Erwin Riedel, Christoph Janiak: Anorganische Chemie. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 3-11-022567-0, S. 759 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Mido & S. Taguchi: Chemistry in Aqueous and Non-aqueous Solvents. Discovery Publishing House, 1997, ISBN 81-7141-331-5, S. 158 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. R. Schmidt, B. G. Müller: Einkristalluntersuchungen an Au[AuF4]2 und CeF4, zwei unerwarteten Nebenprodukten. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, 1999, 625, S. 605–608 (doi:10.1002/(SICI)1521-3749(199904)625:4<605::AID-ZAAC605>3.0.CO;2-6).
  7. Herbert W. Roesky: Efficient Preparations of Fluorine Compounds. John Wiley & Sons, 2012, ISBN 1-118-40942-6, S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).