Goldrenette von Blenheim
Goldrenette von Blenheim | |
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Synonyme | Blenheim Orange, Woodstock Pippin[1] |
Art | Kulturapfel (Malus domestica) |
Herkunft | Woodstock (Oxfordshire) |
Züchter | Kemster (Finder) |
Züchtungsjahr | um 1740 |
Markteinführung | 1820 |
Abstammung | |
Liste von Apfelsorten |
Die Goldrenette von Blenheim ist eine Sorte des Apfels (Malus domestica). Sie wurde als Zufallssämling 1740 von Kemster in Woodstock in der Nähe von Blenheim Palace gefunden.
Beschreibung
Frucht
Die große bis sehr große, flachkugelige Frucht wird 75 mm breit und 60 mm hoch und erreicht ein Gewicht von 165 Gramm. Die glatte, trockene, samtig feste bis mürbe Schale ist gelbgrün bis rötlichgelb gefärbt und auf der Sonnenseite zu 30 % bis 50 % trüb gelbrot bis trüb rötlich purpurn marmoriert. Die Frucht ist wenig druckempfindlich und deshalb gut für den Transport geeignet. Das mittelfeste, gelblich weiße Fruchtfleisch ist feinzellig und saftig. Der Geschmack ist harmonisch süß-mildsäuerlich. Der Stiel ist kurz bis mittellang und dick.[2]
Die Genussreife ist von November bis Januar, wobei das Fruchtfleisch rasch mürbe wird. Zum Kochen eignet er sich bereits ab September.[3] Der Apfel ist für den Frischverzehr und die häusliche Verarbeitung geeignet. Beim Kochen behält er dabei vergleichsweise viel Struktur.
Baum
Der Baum ist vor allem in der Jugend sehr starkwüchsig und bildet eine dicht verzweigte, große und breit flachkugelige Krone, mit fast flachen Seitenästen aus. Die Blätter sind groß und ungleichmäßig.[2]
Die Blütezeit ist mittellang. Erntereif ist der Baum, je nach Klima, zwischen Ende September und Mitte Oktober. Der Baum trägt spät und oft auch nur in relativ kleinen Mengen.[2]
Anbau
Der Baum erfordert sonnige Lagen mit nährstoffreichen Böden und guter Durchlüftung im Boden. Bei zu trockenen oder zu feuchten Böden bringt der Baum nur wenig Ertrag, bei hoher Luftfeuchte neigt er zudem zu Obstbaumkrebs. Der Baum ist triploid, und damit ein schlechter Pollenspender.[2] Er ist windanfällig und stark anfällig für Stippe, Fleischbräune, Welke, Schwarzfäule, Krebs, Blutlaus und Apfelblattmosaikvirus. Weniger empfindlich ist er für Schorf.
Insbesondere in England wurden auch diverse Mutanten des Blenheims angebaut. Diese verfügen meist über eine deutlichere Rotfärbung als die Stammform. Verbreitete Mutanten sind Aldenheim Blenheim, Red Blenheim und Scarlet Blenheim.[2]
Geschichte
Die Sorte wurde von einem Mr. Kemster um 1740 in Woodstock, Oxfordshire nahe dem Blenheim Palace gefunden. Zuerst nur lokal gepflanzt wurde er in dieser Zeit als Kemster's Pippin bekannt, 1818 gelangt er auf den breiteren Markt und erhielt 1822 die Banksia Medal der Horticultural Society,[4]
War der Blenheim früher eine geschätzte und verbreitete Sorte, ist er heute nur noch vereinzelt vorhanden. Er wurde vor allem wegen seines Geschmacks angebaut und gilt als möglicher Vater von Cox Orange[2] sowie Elternsorte von Biesterfelder Renette.[5]
Literatur
- Herbert Petzold: Apfelsorten. Neumann Verlag, Leipzig, Radebeul 1979, 3. Auflage, S. 74.
Weblinks
- Alte, traditionelle Apfelsorten – Blenheim
- Goldrenette aus Blenheim
- Goldrenette von Blenheim Sortenbeschreibung von Arche Noah (Verein) (pdf)
Anmerkungen
- ↑ Landeshauptstadt Potsdam (Hg.): Obstatlas der Russischen Kolonie Alexandrowka in Potsdam : Ein pomologischer Führer. Potsdam 2012, S. 105.
- ↑ a b c d e f Robert Silbereisen, Gerhard Götz, Walter Hartmann: Obstsorten-Atlas. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-5537-0, S. 102
- ↑ Royal Horticultural Society: Malus domestica 'Blenheim Orange' (C/D) AGM
- ↑ Garden Apple ID: Blenheim Orange
- ↑ Biesterfelder Renette (Apfel). In: Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee. Abgerufen am 26. April 2018.