Gossypium barbadense
Gossypium barbadense | ||||||||||||
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Gossypium barbadense, Illustration
Gossypium barbadense, Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gossypium barbadense | ||||||||||||
L. |
Gossypium barbadense ist eine Pflanzenart aus der Gattung Baumwolle (Gossypium). Sie stammt aus dem tropischen Amerika und wird inzwischen weit verbreitet zur Gewinnung von Baumwollfasern angebaut.
Beschreibung
Gossypium barbadense wächst als ausdauernder Strauch oder Halbstrauch, der eine Wuchshöhe von 2 bis 3 m erreicht.[1] In Kultur wird die Pflanze einjährig gezogen.[2] Die Sprossachse ist dunkel rötlich und kantig. Die Behaarung kann sich auf die ganze Pflanze erstrecken oder auf die Blattstiele und die Blattadern auf der Unterseite der Blätter beschränkt sein.[1] Die Laubblätter sind drei- oder fünflappig, die Blätter der primären Sprossachse auch siebenlappig. Die Unterseite der Blätter ist mit Nektarien besetzt.[2] Die Blattlappen sind oval bis umgekehrt-eiförmig und enden lang ausgezogen. Das Blatt erreicht einen Durchmesser von 7 bis 14 cm lang, der Blattgrund ist herzförmig, der Blattstiel ist länger als die Blattspreite. Die Nebenblätter sind 1 bis 5 cm lang,[2] sie fallen meist bald ab.[1]
Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln oder endständig. Die Blütenstiele sind mit 1 bis 4 cm kürzer als die Blattstiele. Der Außenkelch besteht aus drei,[2] nach anderen Angaben fünf oder mehr[1] nicht miteinander verwachsenen Hüllblättern. Sie sind 6 cm lang und 4,5 cm breit, vorne mit sieben bis neun19 spitzen Zacken,[2] am Grund herzförmig.[1] Zwischen den Hüllblättern befinden sich Nektarien. Der schüsselförmige Kelch ist gerade abgeschnitten, bewimpert, auch hier befinden sich oft Nektarien.[2] Die Kronblätter sind hellgelb mit je einem dunkelroten Fleck an der Basis. Sie werden 5 bis 8 cm groß und sind auf der Außenseite behaart. Die Columna ist 3,5 bis 4 cm lang, die Staubfäden liegen ihr eng an.[1] Die Narbe überragt die Staubblattröhre deutlich.[2]
Die Kapselfrucht, die 3 bis 7 cm lang wird, ist drei-, seltener vierteilig, oval bis länglich, vorne spitz oder geschnäbelt. Die ovalen Samen sind glatt und schwarz, bis 0,8 cm groß und von langen weißen Fasern sowie, kurzen, nicht fest haftenden Fasern umgeben.[1]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 4x = 52.[2]
Verbreitung
Gossypium barbadense stammt aus dem tropischen Amerika. Sie wird weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert. Der vierfache Chromosomensatz (Tetraploidie) von Gossypium barbadense stammt von zwei unterschiedlichen Ausgangsarten (Allopolyploidie). Der eine Teil des Chromosomensatzes ähnelt dem von amerikanischen Arten, der zweite Teil allerdings dem von afrikanischen Arten. Wann die Kreuzung der beiden Ausgangsarten stattfand ist unklar: Vorgeschlagen wurde ein Zeitpunkt vor der Trennung Afrikas und Südamerikas (vor 60–100 Millionen Jahren) oder ein Austausch durch den Menschen vor wenigen hundert Jahren. Molekulargenetische Untersuchungen deuten allerdings auf ein Alter von Gossypium barbadense von 1 bis 2 Millionen Jahren; wie der Austausch der heute auf verschiedenen Kontinenten räumlich getrennten Ausgangsarten stattfand, ist unklar.[2]
Verwendung
Gossypium barbadense ist ein Lieferant der längsten, Extra Langstapel (ELS) Baumwollfasern; Pima-, Supima-, Ägyptische-Baumwolle (Giza), Sea Island Cotton, mit bis etwa 50 mm langen Fasern.[3] Erste Funde von Fasern, die Gossypium barbadense zugeordnet werden, stammen von Fischernetzen an der Küste Perus und datieren auf 1500 bis 2400 Jahre vor Christus. Von dort wurde die Pflanze in vorkolumbianischer Zeit in Südamerika, der Karibik und bis auf die Galápagosinseln verbreitet. Schon in dieser Zeit lassen sich züchterische Veränderungen feststellen: Die kurzen Fasern rund um die Samen wurden weniger, die langen Fasern dafür mehr und länger, zudem verlor die Samenschale an Festigkeit, so dass die Samen schneller keimen.[2]
Literatur
- Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Gossypium barbadense. In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Band 12. Missouri Botanical Garden Press, St. Louis, S. 297 (eFloras.org – 1994+).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Ya Tang, Michael G. Gilbert, Laurence J. Dorr: Gossypium barbadense. In: Flora of China. Bd. 12, S. 297.
- ↑ a b c d e f g h i j The Biology of Gossypium hirsutum L. and Gossypium barbadense L. (cotton). (PDF; 1,1 MB) Australian Government, Department of Health and Ageing, abgerufen am 22. August 2010.
- ↑ Julian Roche: The International Cotton Trade. Woodhead Publishing, 1994, ISBN 978-1-84569-281-0, S. 54.