Gottes gesegneter Immanuel

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Gottes gesegneter Immanuel, zeitgenössisch auch Gottes geseegneter Immanuel, war ein Stolln im Bergrevier Johanngeorgenstadt im sächsischen Erzgebirge.

Lage

Am mittleren Fastenberg, auf dem sich Johanngeorgenstadt erstreckt, wurden im 17. Jahrhundert mehrere Gruben zum Abbau unmittelbar benachbarter Erzgänge betrieben. Dazu zählte auch das im Bergquartal Reminiscere 1680 verliehene Bergwerk Gottes gesegneter Immanuel am Breitenbach, der hier die Grenze zwischen dem Kurfürstentum Sachsen und dem Königreich Böhmen bildete. Der Gottes-gesegnete-Immanuel-Stolln wurde auf dem Gottes-gesegneten-Immanuel-Spat aufgefahren. Am Kunst- und Treibeschacht der Frisch-Glück-Fundgrube steht er über zwei Gesenke mit dessen 78-Lachter-Strecke in Verbindung. Hier kreuzt der Richtung Nordost einfallende Gottes-gesegnete-Immanuel-Spat den Richtung Südwest einfallenden Frisch-Glück-Spat. Nach mehreren vergeblichen Jahren stieß man erstmals 1708 auf Erz. Auch in den folgenden Jahren brachte der Stolln relativ reiche Ausbeute, die vom Johanngeorgenstädter Ortschronisten detailliert bis zum Jahre 1722 aufgelistet wurden.[1] So wurden zwischen 1708 und 1718 auf jeden Kux 32 Taler Ausbeute gezahlt. Ende 1722 war indessen die Schuld der Grube auf 8277 Taler gestiegen.

Im Bereich der Frisch-Glück-Fundgrube wurde bis 1805 ein gemeinschaftliches Grubenfeld betrieben.

Abraham Gottlob Werner hatte aus dem Gottes gesegneten Immanuel mehrere Schaustücke in seinem Mineralien-Kabinett in Freiberg.[2]

Bis 1832 wurden 979 kg Silber ausgebracht. Bekannt wurde der Stolln im 18. Jahrhundert auch durch Funde von weißem Knospenkobalt.

Das Mundloch des Stollns existiert nicht mehr. Es wurde beim Bau der Wittigsthalstraße 1928 beseitigt. Erhalten hat sich bis zum heutigen Tag das frühere Huthaus an der tschechischen Grenze, das heute im umgebauten Zustand als Wohnhaus genutzt wird, nachdem es beim Hochwasser am 6. Juli 1931 Schäden erlitten hatte. Um 1800 wurde es auch als Immanuelis Zechenhaus bezeichnet.

Literatur

  • Johann Christian Engelschall: Beschreibung Der Exulanten- und Bergstadt Johann Georgen Stadt, Leipzig/Frankfurt am Main 1723, S. 214f.
  • Otfried Wagenbreth et al.: Bergbau im Erzgebirge. Technische Denkmale und Geschichte. Hrsg.: Otfried Wagenbreth, Eberhard Wächtler. 1. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1990, ISBN 3-342-00509-2, S. 293.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Christian Engelschall: Beschreibung Der Exulanten- und Bergstadt Johann Georgen Stadt, Leipzig/Frankfurt am Main 1723, S. 215f.
  2. Abraham Gottlob Werner: Ausführliches und systematisches Verzeichniß des Mineralien-Kabinets […], Bd. 2, Freiberg 1792, S. 71

Koordinaten: 50° 25′ 39,6″ N, 12° 43′ 53,3″ O