Johann Gottfried Quistorp
Johann Gottfried Quistorp (* 16. April 1755 in Rostock; † 1. März 1835 in Greifswald) war ein deutscher Architekt, Maler und Hochschullehrer.
Leben
Johann Gottfried Quistorp war fünftes von neun Kindern des Rostocker Theologen, Pastors und Professors für Physik und Metaphysik Johann Jakob Quistorp (1717–1766) und dessen Ehefrau Catharina Theresia, geb. Dallin (1722–1797), einer Tochter des schwedisch-deutschen Barockbaumeisters Rudolph Matthias Dallin (um 1680–1743). Die Schul- und Studienzeit absolvierte er nach dem frühen Tod seines Vaters bei seinem Onkel Bernhard Friedrich Quistorp in Greifswald. Zur künstlerischen Weiterbildung begab er sich 1781/1782 nach Berlin, Leipzig und Dresden.
1788 wurde er Universitätsbaumeister und akademischer Zeichenlehrer in Greifswald. Er leitete den Zeichensaal der Universität Greifswald, der den Ausgangspunkt für das spätere Caspar-David-Friedrich-Institut bildete. Unter seinen Schülern waren u. a. Caspar David Friedrich, Wilhelm Titel, Anton Heinrich Gladrow und Gottlieb Giese (Maler und Baumeister in Greifswald). Mit Friedrich war er befreundet und begleitete ihn auf seinen Skizzen-Touren in Vorpommern.
In dieser Zeit entstanden auch die zum Teil noch heute erhaltenen „Quistorp-Häuser“. Eines davon ist z. B. der nach ihm benannte Quistorp-Bau des Pommerschen Landesmuseums in Greifswald, das heute die Gemäldegalerie des Museums beinhaltet.
1796 heiratete er Sarah Linde, die nicht einmal ein Jahr später starb. 1812 wurde er zusätzlich Adjunkt für das Fach der Bau- und Feldmesskunst der philosophischen Fakultät für angewandte Mathematik. 1817 erhielt er den Doktorhut für Philosophie. Nach ihm ist der Quistorpweg in Groß Schönwalde (heute Ortsteil von Greifswald) benannt.
Quistorp starb kinderlos.
Literatur
- Theodor Pyl: Quistorp, Johann Gottfried. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 55 f.
- Martin Klar: Johann Gottfried Quistorp und die Kunst in Greifswald. In: Pommersche Jahrbücher 12, 1911, S. 109–158 (Dissertation).
- Norbert Buske: Kapellenbauten und Kirchenrenovierungen des Greifswalder Architekten Johann Gottfried Quistorp (1755–1835). In: Baltische Studien Neue Folge 87, 2001, S. 95–121.
- Peter Arnold Heuser: Die Rostocker Theologen Quistorp des 17. und 18. Jahrhunderts im Spiegel ihrer Familienbibel. Kommentierte Edition einer Quelle zur Memorialkultur einer lutherischen 'Universitätsfamilie' der Frühen Neuzeit, Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte Band 33, ß-Verlag & Medien GbR, Rostock 2021, ISBN 978-3-940835-68-0.
Weblinks
- Kurzporträt über Dr. phil. Johann Gottfried Quistorp (PDF; 596 kB) auf www.quistorp.de
- Einträge von Johann Gottfried Quistorp im Rostocker Matrikelportal
- Heuser, Peter Arnold: Die Rostocker Theologen Quistorp des 17. und 18. Jahrhunderts im Spiegel ihrer Familienbibel. Kommentierte Edition einer Quelle zur Memorialkultur einer lutherischen ‘Universitätsfamilie’ der Frühen Neuzeit, Rostocker Studien zur Universitätsgeschichte Band 33, Universität Rostock, ISBN 978-3-86009-359-7, Rostock 2021: https://rosdok.uni-rostock.de/file/rosdok_document_0000018136/rosdok_derivate_0000103941/Heuser_Quistorp_2021.pdf, dort S. 248f sein Geburtseintrag in der Hausbibel Quistorp zum 16. April 1755.
Personendaten | |
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NAME | Quistorp, Johann Gottfried |
ALTERNATIVNAMEN | Quistorp, Gottfried |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Maler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 16. April 1755 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 1. März 1835 |
STERBEORT | Greifswald |