Gręboszów (Domaszowice)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gręboszów
Grambschütz
?
Gręboszów Grambschütz (Polen)
Gręboszów
Grambschütz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Namysłowski
Gmina: Domaszowice
Geographische Lage: 51° 3′ N, 17° 48′ OKoordinaten: 51° 3′ 19″ N, 17° 48′ 1″ O
Höhe: 180 m n.p.m.
Einwohner: 277 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 46-146
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONA
Wirtschaft und Verkehr
Straße:
DK 42 NamysłówStarachowice
Eisenbahn: Kluczbork–Oleśnica
Nächster int. Flughafen: Breslau



Gręboszów (deutsch Grambschütz, auch Gramschütz) ist eine Ortschaft in Niederschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Domaszowice im Powiat Namysłowski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Gręboszów liegt sieben Kilometer nordwestlich des Gemeindesitzes Domaszowice (Noldau), sieben Kilometer südöstlich der Kreisstadt Namysłów (Namslau) sowie 60 Kilometer nördlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene).

Der Ort liegt an der Kluczbork–Oleśnica. Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 42.

Ortsteile

Ortsteile von Gręboszów sind die Weiler Stary Gręboszów (Alt Grambschütz) und Sułoszów (Vorwerk Eleonerhof).

Nachbarorte

Nachbarorte von Gręboszów sind im Nordwesten Rychnów (Reichen) und im Nordosten Strzelce (Strehlitz).

Geschichte

Schloss Grambschütz 1905

Der Ort wurde erstmals 1305 als Grambossow erwähnt. Für das Jahr 1376 ist der Ortsname Gramschow belegt.[2]

1613 wurde die katholische hölzerne Katharina errichtet. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Grambschütz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1795 zählte der Ort ein Schloss, ein Krankenhaus, 6 Dienst-Bauern, 5 freie Gärtner und 18 Kleinbauern

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Grambschütz ab 1816 zum Landkreis Namslau im Regierungsbezirk Breslau. 1845 bestanden im Dorf eine katholische Kirche, eine evangelische Schule, eine Windmühle, eine Ziegelei, ein Theerofen, eine Bleiche, ein Vorwerk und 50 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Grambschütz 513 Menschen, davon 121 katholisch und 7 jüdisch.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Grambschütz gegründet, welcher die Landgemeinden Grambschütz und Reichen und die Gutsbezirke Grambschütz und Reichen umfasste.[3]

1933 zählte Grambschütz 664 sowie 1939 639 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Namslau.[4] Am 20. Januar 1945 wurde das Dorf durch Soldaten der Roten Armee eingenommen. Kurz darauf brannte das Schloss Grambschütz der Familie von Prittwitz nieder.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Gręboszów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Gręboszów der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1968 erhielt das Dorf eine elektrische Straßenbeleuchtung. Die hölzerne katholische Katharinakirche wurde 1973 in das Museum des Oppelner Dorfes in Oppeln verlegt. 1981 zählte der Ort 352 Einwohner sowie 57 Wohnhäuser und 44 Bauernhöfe. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Namysłowski.

Sehenswürdigkeiten

Erhaltenes Gutsgebäude
Bahnhof

Schrotholzkirche St. Katharina

Die römisch-katholische Schrotholzkirche St. Katharina (poln. Kościół św. Katarzyny) wurde 1613 als protestantisches Gotteshaus errichtet. 1653 wurde das Dorf und Kirche wieder katholisch. Nach dem Bau der neuen Katharinakirche 1899 diente die Kirche fortan als Friedhofskapelle. In den folgenden Jahren verfiel die Kirche zusehends. 1973 wurde der hölzerne Kirchenbau in das Museum des Oppelner Dorfes in Oppeln verlegt und saniert.[5]

Katharinakirche

Die römisch-katholische Katharinakirche (poln. Kościół św. Katarzyny) wurde zwischen 1897 und 1899 errichtet. Die Kirche entstand im neoromanischen Stil nach einem Entwurf des Architekten F. T. Baggallary und W. J. N. Millard aus London. Gestiftet wurde der Kirchenbau von Graf Henckel von Donnersmarck.

Schloss und Gutshof

Das ehemalige Schloss Grambschütz (poln. Pałac Gręboszów) entstand zwischen 1782 und 1784 im barocken Stil. 1945 wurde das Schloss durch sowjetische Soldaten niedergebrannt. Die Schlossruine wurde bis 1949 abgetragen. Erhalten haben sich die barocken Gutsgebäude mit einem klassizistischen Tor und einem klassizistischen Speicher.

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Schlosspark mit griechischen Tempel
  • Dorffriedhof mit Grabstätte der Familie von Prittwitz
  • Empfangsgebäude des Bahnhofes
  • Hölzernes Wegekreuz

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Persönlichkeiten, die am Ort gewirkt haben

Vereine

  • Fußballverein LZS Burza Gręboszów

Literatur

Weblinks

Commons: Gręboszów (Domaszowice) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Raport o gminie - Einwohnerzahlen S. 6 (poln.)
  2. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 179.
  3. Territorial Amtsbezirk Grambschütz
  4. Verwaltungsgeschichte Kreis Namslau
  5. Geschichte Schrotholzkirche St. Katharina (poln.)