Grace (Film)

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Film
Deutscher Titel Grace
Originaltitel Grace
Produktionsland USA, Kanada
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 81 Minuten
Altersfreigabe FSK 16[1]
Stab
Regie Paul Solet
Drehbuch Paul Solet
Produktion Kevin DeWalt,
Adam Green,
Cory Neal,
Ingo Vollkammer
Musik Austin Wintory
Kamera Zoran Popovic
Schnitt John Coniglio,
Darrin Navarro
Besetzung

Grace ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Paul Solet aus dem Jahr 2009. Er basiert auf einem gleichnamigen Kurzfilm und handelt von der Mutter Madeline, die nach einem Autounfall ihren Mann und ihr Kind verliert. Nach einer Totgeburt erwacht das Baby, das sie Grace nennt, auf wundersame Weise plötzlich zum Leben und entwickelt großen Hunger – allerdings nicht auf Milch.

Handlung

Madeline und Michael erwarten Nachwuchs, doch während einer Autofahrt kommt es zu einem Unfall, bei dem Michael und das Baby sterben. Dennoch will Madeline es weiterhin austragen, obwohl sicher ist, dass es eine Totgeburt wird. Als die Geburt eingeleitet wird, kommt das Baby wie erwartet tot zur Welt. Madeline will dies jedoch nicht akzeptieren, und nach kurzer Zeit des Schweigens erwacht „Grace“ zum Leben.

Madeline ist überglücklich, doch die Freude währt nicht lange. Grace beißt immerzu in Madelines Brust und es offenbart sich, dass Grace kein gewöhnliches Kind ist. In ihrem Zimmer schwirren Fliegen umher, sie riecht eigenartig, bekommt einen merkwürdigen Ausschlag und dann wird klar, dass Grace es nicht auf Muttermilch abgesehen hat. Fortan „füttert“ Madeline Grace mit Tierblut, dabei wird sie selbst immer schwächer und blasser. Dennoch will sie nicht ins Krankenhaus und sucht stattdessen verzweifelt Hilfe bei Patricia, ihrer alten Freundin und Hebamme, doch Patricias Assistentin, die Madelines Anrufe entgegennimmt, verheimlicht dies. In der Zwischenzeit versucht Michaels Mutter Vivian, das Sorgerecht für das Kind zu bekommen, indem sie Dr. Sohn damit beauftragt, dafür zu sorgen, dass Madeline als unfähige Mutter dargestellt wird.

Als dieser Madeline untersucht, hört er Grace durch das Babyfon schreien. Da er vermutet, sie sei krank, geht er nach oben. Madeline will dies verhindern, tötet Dr. Sohn jedoch versehentlich. Madeline versucht, die Leiche im Badezimmer zu verstecken, doch da sich Dr. Sohn nicht bei Vivian meldet, wird diese misstrauisch und fährt zu Madelines Haus. Derweil versucht Madeline, Dr. Sohns Blut in die Flasche zu füllen, um die immer noch schreiende Grace zu füttern. Vivian kommt durch die nicht abgeschlossene Tür ins Haus und Madeline fällt die Flasche aus der Hand und zersplittert auf dem Boden.

Vivian geht, nachdem sie unten mit Madeline gesprochen hat, in Graces Zimmer und nimmt sie mit sich. Dann versteckt sie sich im Badezimmer, wo sie die Leiche von Dr. Sohn entdeckt. Sie bewaffnet sich mit einem Hammer und droht Madeline damit. Diese versucht, Vivian davon zu überzeugen, dass Grace ein besonderes Kind sei und besondere Nahrung brauche. Kurz darauf begibt sich auch Patricia zu Madelines Haus. Aus Wut schlägt Vivian Madeline den Hammer gegen den Kopf, woraufhin diese blutend und reglos auf dem Boden liegen bleibt. Als sich Vivian über sie beugt, erwacht Madeline und schlägt den Hammer gegen Vivians Kopf, nachdem sie ihr in den Hals gebissen hat. Dann wird sie wieder ohnmächtig. Kurz darauf kommt Patricia durch die Hintertür ins Haus und findet die tote Vivian, die immer noch ohnmächtige Madeline und Grace.

Einige Zeit später sieht man Patricia mit einem Wohnwagen über den Highway fahren. An einer Tankstelle macht sie halt. Sie begibt sich in den hinteren Teil des Wohnwagens, wo Madeline mit Grace in den Armen auf einem Bett sitzt. Plötzlich bemerkt Patricia eine Pfütze Blut auf dem Boden, woraufhin sie Madeline besorgt ansieht. Diese sieht mit den Worten „Sie braucht jetzt mehr – sie zahnt.“ auf ihre Brust, aus der Grace einige Stücke herausgebissen hat.

Drehorte

Der Film wurde in der kanadischen Provinz Saskatchewan gedreht.[2]

Cameo

Der Produzent des Films, Adam Green, war als Bedienung an der Fleischtheke zu sehen.[3]

Auszeichnungen

  • 2009: Gabrielle Rose gewann den Fright Meter Award für die beste Nebendarstellerin.[3]
  • 2009: Paul Solet gewann den Jurypreis in der Kategorie Bester Spielfilm auf dem Gérardmer Film Festival
  • 2009: Im Ringen um den Vision Award gewann Paul Solet auf dem Toronto After Dark Film Festival den 3. Platz
Nominierungen
  • 2009: Narcisse Award für Paul Solet
  • 2009: Bester Film auf dem Catalonian International Film Festival
  • 2010: Chainsaw Award für Jordan Ladd und Austin Wintory

Quelle:[4]

Kritik

„Grace“ ist ein unangenehmes Horror-Drama. Die Story ist recht einfach und die Erzählweise eher ruhig. Das Geschehen entwickelt sich langsam und kommt mit zunehmender Laufzeit immer mehr in Fahrt. Der Horror ist dabei eher auf der psychischen Ebene angesetzt, wobei ein paar Szenen durchaus etwas blutiger gestaltet wurden, und man schafft es hier, zunehmend eine unbehagliche und schaurige Atmosphäre aufzubauen. Die Darsteller machen ihre Sache ganz ordentlich.

„Grace“ ist ein kleines, böses Horror-Drama und durchaus einen Blick wert.

Horrorfilme mit Babys sind fast schon dazu prädestiniert, für Gänsehaut beim Publikum zu sorgen. Ähnlich wie schon bei den Genre-Klassikern Rosemarie’s Baby oder It’s Alive geht auch Solets Streifen bewusst an die Grenzen des Grusels; schließlich wird auch bei Grace aus dem unschuldigsten Lebewesen überhaupt – einem Neugeborenen – das pure Böse.

Wieso dies geschieht, erfährt der Zuschauer allerdings nicht. Autor und Regisseur Solet konzentriert sich lieber ausschließlich darauf zu zeigen, wie dies passiert. Sein Ziel, das Publikum zu schockieren, verfehlt er dadurch sicherlich nicht. Denn Grace ist ein düsterer und beklemmender Horrorfilm, der sogar bei Genre-Fans ein flaues Gefühl im Magen hinterlassen dürfte. Und dennoch wurde hier leider viel Potential vergeben. Daher verpufft sogar der starke Spannungsbogen leider allzu schnell dank der vielen Löcher im Plot.

Auch die Charakterzeichnung wurde ähnlich gehandhabt. So wird zum Beispiel viel Wert darauf gelegt, dass die Protagonisten mit der Zeit immer mysteriöser wirken und immer absurdere Züge annehmen, eine Erklärung hierfür will uns Solet aber vehement nicht liefern. Zurück bleibt lediglich ein äußerst unlogischer, aber immerhin effektiver Horror-Schocker.

Weblinks

Einzelnachweise