Graste
Graste Gemeinde Lamspringe
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Koordinaten: 51° 58′ 0″ N, 9° 59′ 0″ O | ||
Höhe: | 200 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,66 km²[1] | |
Einwohner: | 306 (1. Jan. 1973)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Eingemeindet nach: | Woltershausen | |
Postleitzahl: | 31099 | |
Vorwahl: | 05183 | |
Lage von Graste in Niedersachsen | ||
Die Kirche des Ortes
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Graste ist ein Ortsteil von Woltershausen in der Gemeinde Lamspringe im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen (Deutschland).
Geografie
Graste liegt süd-südwestlich von Bad Salzdetfurth westlich des Gemeindesitzes Lamspringe. Die Ortschaft befindet sich östlich des Sackwalds bzw. nordöstlich des Ahrensbergs (374 m üNN) im westlichen Einzugsgebiet der Riehe bzw. im südlichen der Innerste.
Geschichte
Das Kloster Lamspringe erwarb kurz nach seiner Gründung einige Ländereien im Bereich von Graste. Das älteste urkundliche Schriftstück stammt aus dem Jahre 1172. In weiteren Schriftstücken werden die Adelsfamilien „von Wrisberg“ (1372), die „von Stöckheim“ (1488) und die „von Steinberg“ (1589) als Grundherren genannt.
25 Jahre, nachdem Martin Luther seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben soll, wurde im Jahre 1542 in Graste die Reformation eingeführt. Die Graster Kirche wurde 1723 erbaut und im Jahre 1864 vollkommen umgestaltet.
Eine eigene Dorfschule bestand schon im 17. Jahrhundert und mit dem stetigen Bevölkerungsanstieg wuchsen ebenfalls die Schülerzahlen. Daraufhin wurde im Jahre 1846 ein größeres Schulgebäude gebaut. Schon bald bildete Graste mit seinem Nachbarort Netze einen Schulverband. Eine neue, noch größere Schule wurde 1952 gebaut und bereits 6 Jahre danach erweitert. Auf dem großen Schulgrundstück wurden ein Sportplatz und ein Lehrerwohnhaus errichtet. Die Schule, die heute als Dorfgemeinschaftshaus dient, wurde im Jahre 1968 geschlossen.
Die Graster Gemarkung wird von der Schnellstrecke Hannover–Göttingen der Deutschen Bahn erschnitten. Die begleitenden Baumaßnahmen und die Flurbereinigung haben die Feldmark entscheidend verändert.
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Graste, Netze und Woltershausen-Hornsen in die neue Gemeinde Woltershausen eingegliedert.[2]
Die Gemeinden Woltershausen, Harbarnsen, Lamspringe, Neuhof und Sehlem der aufgelösten Samtgemeinde Lamspringe wurden am 1. November 2016 zur neuen Gemeinde Lamspringe vereinigt.[3]
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Auf kommunaler Ebene wird der Ortsteil Graste vom Gemeinderat aus Lamspringe vertreten.
Ortsvorsteher
Der Ortsvorsteher von Graste ist Rudi Schatz (CDU).[4]
Wappen
Der Gemeinde wurde das Kommunalwappen am 10. August 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover verliehen. Der Landrat aus Alfeld überreichte es am 16. Januar 1939.[5]
Blasonierung: „In Blau auf grünem, mit einer liegenden silbernen Hirschgeweihstange belegten Hügel eine silberne deutsche Bockwindmühle.“[5] | |
Wappenbegründung: Bei dem Dorf Graste steht malerisch auf einsamer Anhöhe die letzte Bockwindmühle des Alfelder Kreises. Dieses so schöne und für unsere Landschaft auch einzigartige Denkmal damaliger Technik, das das Dorfbild beherrscht, erkor die Gemeinde Graste sich zum Wappensymbol. Als Beizeichen wurde in den Schildfuß eine Hirschgeweihstange gesetzt, um zugleich die besondere Beziehung der dargestellten Mühle als der letzten des Kreises auszudrücken. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- In Graste steht die evangelische Dorfkirche, die 1723 erbaut wurde
Regelmäßige Veranstaltungen
Einmal im Jahr findet ein Dorfabend mit vielen Auftritten der örtlichen Bevölkerung statt. In allen geraden Jahren feiert die Jugend des Dorfes im Wechsel mit dem Nachbarort Irmenseul das sog. „Pfingstbier“. Im Jahr 2012 wurde das 150-jährige Bestehen dieser Tradition gefeiert.
Vereine
Das Gemeinschaftsleben wird von dem Männergesangverein und der örtlichen Schützengesellschaft getragen.
Verkehr
Graste ist über Kreisstraßen mit der Bundesstraße 243 an das Straßennetz angeschlossen. Die Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg verläuft durch das Gemeindegebiet. Hierzu gehört der Riesbergtunnel.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 28 (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 18. September 2019] Landkreis Alfeld (Leine)).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 204–205.
- ↑ Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Lamspringe, Landkreis Hildesheim. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 19/2015. Hannover 12. November 2015, S. 305 (Digitalisat (Memento vom 5. Juli 2019 im Internet Archive) [PDF; 464 kB; abgerufen am 5. Juli 2019] S. 7).
- ↑ Verzeichnis der Ortsbürgermeister/innen und Ortsvorsteher/innen im Landkreis Hildesheim. (DOCX; 72 kB) In: www.diekholzen.de. Abgerufen am 24. Juni 2017.
- ↑ a b Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 10. Juni 2019]).