Gregor Pakourianos

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Gregor Pakourianos (griechisch Γρηγόριος Πακουριανός, armenisch Գրիգոր Բակուրյան, Grigor Bakurian, georgisch გრიგორი ბაკურიანი, bulgarisch Григорий Бакуриани; † 1086) war ein Politiker und Militärkommandeur armenisch-georgischer Abstammung[1][2] in byzantinischen Diensten. Er ist in erster Linie als der Gründer des georgisch-orthodoxen Klosters Batschkowo in Bulgarien und als Autor eines Statuts (Typikon) bekannt.

Leben

Gregor Pakourianos war als Sohn einer bekannten Adelsfamilie[3] im Gebiet Tao/Tayk geboren, das seit 1001 durch Byzanz als Thema Iberia annektiert wurde. Er stand mindestens seit Anfang der 1060er Jahre im Militärdienst und diente in den byzantinisch kontrollierten georgischen, armenischen und syrischen Gebieten und den Ländern der Balkanhalbinsel. Er nahm an der erfolglosen Verteidigung von Ani gegen den Seldschuken-Führer Alp Arslan im Jahre 1064 teil. Er diente später unter Michael VII Doukas und Nikephoros III. in verschiedenen verantwortlichen Positionen an den Ost- und Westgrenzen des Reiches. Da das Vorrücken der Seldschuken die Byzantiner zwang, die Festungen im Osten Anatoliens und die Theme Iberia zu räumen, übergab er die Stadt Kars 1072/73 an den georgischen König Giorgi II.; das hielt die Eindringlinge jedoch nicht davon ab, die Stadt zu erobern.

Später war er an einem Staatsstreich beteiligt, der Nikephoros III stürzte. Der neue Kaiser, Alexios I., ernannte ihn zum "Megas Domestikos" (Armeeoberbefehlshaber) des gesamten Westens und gab ihm zahlreiche weitere Ländereien auf dem Balkan. Er besaß zahlreiche Anwesen in verschiedenen Teilen des Reiches und genoss eine Vielzahl von Privilegien des Kaisers, darunter die Befreiung von bestimmten Steuern.

Im Jahre 1081 befehligte er die linke Flanke im Kampf gegen die Normannen bei Dyrrachium. Ein Jahr später verdrängte er die Normannen aus Moglena, dem heutigen Griechenland. Er starb 1086 in der Schlacht von Belaitoba gegen die Petschenegen. Er soll so stark vorangestürmt sein, dass er gegen einen Baum stieß.

Er war auch als Schutzherr und Befürworter der christlich-georgischen Kultur bekannt. Er machte zusammen mit seinem Bruder Apasios 1074 dem Kloster Iviron auf dem Berg Athos eine bedeutende Spende. Bald nach 1075 gründete und erbaute er auf eigene Kosten das ausschließlich für georgische Mönche bestimmte Theotokos-Kloster Petritzos (heute Kloster Batschkowo) und bestimmte es zu seiner und seines Bruders Grablege. Im Dezember 1083 unterzeichnete er für dieses die in zwei Sprachen, einem georgischen und einem griechischen Exemplar, abgefassten Klosterregeln (Typikon), erhalten in Manuskripten ab dem 13. Jahrhundert. Die Unterschrift ist nicht überliefert. Die Notiz, Gregor habe beide Exemplare in armenischer Schrift unterzeichnet, findet sich nur in einer griechischen Abschrift.

Einzelnachweise

  1. André Guillou: La Civilisation Byzantine. Arthaud, 1974, ISBN 2-7003-0020-3.
  2. Robert W. Edwards The Vale of Kola: A Final Preliminary Report on the Marchlands of Northeast Turkey: Dumbarton Oaks Papers, Vol. 42, 1988, p. 139
  3. "…this man was "small indeed in stature, but a mighty warrior," [Iliad 5:801] as the poet says, and descended from a noble Armenian family.” Medieval Sourcebook: Anna Komnene: The Alexiad, Book 2, IV. Translated by Elizabeth A. S. Dawes, 1928. Fordham University Center for Medieval Studies, New York, 2006 [1]

Literatur

  • Bernadette Martin-Hisard: Grégoire Pakourianos, Constantinople et le Typikon du Monastère des Ibères de Pétritzos (Déc. 1083). Le texte et le monastère. In: Constantinople réelle et imaginaire ; autour der l'œuvre de Gilbert Dagron (Travaux et Mémoires 22,1), Paris 2018, 671–738 (mit Lit.);
  • Akaki Shanidze, "Au sujet du batisseur de monastère de Petritsoni Grigol Bakourianis-dze (en Bulgarie)," BK 38 (1980), 36; idem, "Le grand domestique de l'occident, Gregorii Bakurianis-dze, et le monastère géorgien fondé par lui en Bulgarie," BK 28 (1971), 134;
  • Michael Tarchnišvili: Typicon Gregorii Pacuriani (CSCO 143-144, Scriptores Iberici 3-4), Louvain 1954 (georgisch mit lateinischer Übersetzung);
  • Akaki Sanije: K'art'vel'ta monasteri Bulgaret'si da misi tipikoni : tipikonis k'art'uli redak'c'ia. Gamomc'emloba Mec'niereba, T'bilisi 1971;
  • Paul Gautier, Le typikon du sébaste Grégoire Pakourianos. In: Revue des Études Byzantines 42 (1984) 5-145;
  • Nina Garsoian. “The Byzantine Annexation of the Armenian Kingdoms in the Eleventh Century”. In: The Armenian People from Ancient to Modern Times, vol. 1, New York, 1977, S. 192
  • Н.Я. Марр. Аркаун – монгольское название христиан…, СПб., с. 17 -31.
  • Арутюновой – Фиданян, В. А. Типик Григория Пакуриана. Введение, перевод и комментарий. Ереван, 1978, S. 249.

Weblinks

  • Anna Comnena. “The Alexiad”, Translated by E.R.A. Sewter, Penguin Books Ltd., London, 1969, (reprinted in 2003), S. 560. Online [2]