Gregorius (Volkssänger)

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Gregorius nannte sich ein sächsischer Volkssänger, von dessen humoristischen Vorträgen in den 1910er Jahren Aufnahmen bei der Polyphon in Wahren bei Leipzig und auf der Marke Famosa Glockophona der Glocke-Musikwerke Leipzig[1] überliefert sind; er taucht im Zusammenhang mit der Volkssängertruppe Die gemütlichen Sachsen bzw. der Leipziger Krystallpalast-Sänger auf und scheint eine selbständige Künstlerpersönlichkeit gewesen zu sein. Möglicherweise war er Mitglied in einer der beiden Vereinigungen, oder gar in beiden.[2] Vielleicht war „Gregorius“ aber auch nur ein eigens für die Schallplatte angenommenes Pseudonym eines regulären Mitglieds einer Sänger-Gesellschaft gewesen.

„Gregorius“ trug eigene Texte vor, aber auch solche von Volkssänger-Kollegen wie Reinhold Fischer, Martin Mühlau und Carl Vallenda.[3] Fischer und Mühlau waren Mitglieder bei den Leipziger Krystallpalast-Sängern.

Werke

Von „Gregorius“ sind bisher nur zwei eigene Texte bekannt geworden:

  • Julius, der Musikus

Tondokumente

Als Verfasser

  • Instruktion (Gregorius). Interpret(en): Die gemütlichen Sachsen. Polyphon Record 12 456 / 23 205 (Matr. 8131 a)[5]

Als Interpret

  • Meine Rieke – Couplet von R. Fischer[6]. Gregorius, mit Klavierbegleitung und Trompeten. Polyphon Record 12 476 / 23 166 (Matr. 7292)[7]
  • Julius, der Musikus (Gregorius) Gregorius, mit Klavierbegleitung und Trompete. Polyphon Record 12 476 / 23 167 (Matr. 7293)[8]
  • Musikus Spargel (Martin Mühlau). Interpret: Gregorius. Polyphon Record 12 477 / 23 168 (Matr. 7294 )[9]
  • Gelegenheits-Musiker Krumpel (Vallenda). Interpret: Gregorius. Polyphon Record 12 477 / 23 169 (Matr. 7295)[10]

auch auf Famosa Glockophona[11]:

  • Musikus Spargel : humoristischer Vortrag / Gregorius. Famosa Glockophona No. G 23 286 / 23 168 (Matrizennummer 7294)[12]
  • Gelegenheitsmusiker Krumpel : humoristischer Vortrag / Gregorius. Famosa Glockophona No. G 23 287 / 23 169 (Matrizennummer 7295)[13]

Weblinks

Artikel

Einzelnachweise

  1. zu dieser Firma vgl. Seite der Gesellschaft für Selbstspielende Musikinstrumente e.V./Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig: „Famosa Glockophona“-Platten waren ein Erzeugnis der Glocke Musikwerke Leipzig, Keilstraße Nr. 6, einer Firma, die hauptsächlich Handel mit Musikinstrumenten und Grammophonen betrieb. Sie wurde 1908 von Richard Selle als „Musikhaus Glocke Richard Selle“ gegründet und 1910 in „Glocke Musikwerke Richard Selle“ umbenannt. Die Buchstaben „GML“ unter dem Motto „Das Gute bricht sich Bahn“ auf dem Label stehen für Glocke Musikwerke Leipzig. Selle ließ auf seinen Namen auch Schallplatten pressen und verwendete dazu u. a. Aufnahmen/Matrizen der Polyphonwerke (Leipzig). Sein Betrieb bestand bis 1932.
  2. bei Berthold Leimbach: Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898–1945. Selbstverlag, Göttingen 1991, ist „Gregorius“ nicht verzeichnet, ebenso kommt er in: Richard John, Richard Torley: Die deutschen humoristischen Herren-Sänger-Gesellschaften in Wort und Bild. Privatdruck Leipzig, 1940, nicht vor.
  3. auch Wallenda, vgl. SLUB Dresden
  4. Militär-Karikaturen dieser Art erfreuten sich damals auch außerhalb Sachsens großer Beliebtheit, vgl. ähnliche Texte z. B. bei Joseph Plaut: Instruktionsstunde (Beka B.6212-II), Robert Stein, Köln: Tünnes in der Instruktionsstunde (Turmaphon Record 6908), Hermann Wehling: Eine fidele Instruktionsstunde (Isiphon 614), Carl Hummel: Eine persönliche Instruktionsstunde. Schweizer Militär-Humoreske (Kalliope 3039/40)
  5. DNB 381999823
  6. Dieser negative Schönheitspreis erinnert stark an das erzgebirgische Juxlied Mei Bärbele von Hilmar Mückenberger, vgl. Liedpostkarte bei [1]@1@2Vorlage:Toter Link/hm-gt.homepage.t-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. anzuhören bei youtube, hier auch Transkript des Textes
  8. anzuhören bei youtube, hier auch Transkript des Textes
  9. DNB 382377966
  10. DNB 382377974
  11. dieses Label nennt die Verfasser der Vorträge nicht namentlich, sondern gibt nur „Sächsischer Dialekt-Vortrag“ und den Interpreten („Die gemütlichen Sachsen“, „Gregorius“) an, vgl. Abb. bei ytimg.com
  12. DNB 382520793
  13. DNB 382520807