Grisuten
Grisuten ist ein Handelsname für die Polyesterfaser PE. In der DDR war Grisuten ein viel verwendeter Grundstoff der Bekleidungsindustrie.
Die Chemiefaser PE wurde 1946 erstmals in England entwickelt und erhielt Ende der 1960er-Jahre in der DDR die Handelsbezeichnung Grisuten. Betriebe, die ihre Textilien mit Grisuten kennzeichneten, waren Mitglied im „Warenzeichenverband für Kunststofferzeugnisse der DDR e.V.“. Grisuten (ältere Bezeichnung: Lanon) hatte ähnliche Gebrauchseigenschaften wie die Polyamidfaser Dederon. Im Konsumgüterbereich eignete sich Grisuten besonders zur Herstellung sogenannter pflegearmer Blusen, für Regenmäntel, Anzug-, Kostüm- und Rockstoffe, Gardinen und Badebekleidung. Weitere Enderzeugnisse waren Filter, Planen und künstliche Arterien. In der Werbung wurde das (besonders im Vergleich mit Baumwollkleidung) mühelose Reinigen hervorgehoben, bei dem kein Stärken und Bügeln mehr nötig war.[1][2]
Das Ausgangsprodukt für die Grisuten-Oberbekleidung, die Terephthalsäure wurde in dem Erdölverarbeitungswerkes Schwedt produziert und in Premnitz weiterverarbeitet. An diesem Standort werden auch 2017 noch Grisutenfasern durch die Märkische Faser GmbH hergestellt (Grisuten ist deren eingetragene Warenmarke).[3]
Werbung für Mode aus Grisuten im Centrum Warenhaus Berlin 1975.
Weblinks
- Geschichte der Chemiefaserindustrie der Deutschen Demokratischen Republik
- www.alltagskultur-ddr.de: Chemisierung des Alltags - die Veränderung der Alltagswelt durch Plastprodukte
Einzelnachweise
- ↑ Das große Lexikon der DDR-Werbung (Seite 129), Simone Tippach-Schneider, Berlin 2004, ISBN 3-89602-539-2.
- ↑ Geschichte der Chemiefaserindustrie der Deutschen Demokratischen Republik
- ↑ Historie der Märkische Faser GmbH