Große Grannen-Segge

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Große Grannen-Segge

Große Grannen-Segge (Carex atherodes)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Sauergrasgewächse (Cyperaceae)
Gattung: Seggen (Carex)
Art: Große Grannen-Segge
Wissenschaftlicher Name
Carex atherodes
Spreng.

Die Große Grannen-Segge (Carex atherodes) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seggen (Carex) innerhalb der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist auf der Nordhalbkugel in Eurasien und Nordamerika weitverbreitet.

Beschreibung

Datei:Budd's flora of the Canadian Prairie Provinces (1987) (20233447789).jpg
Illustration aus Budd’s flora of the Canadian Prairie Provinces

Vegetative Merkmale

Die Große Grannen-Segge ist eine ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 90, selten bis zu 120 Zentimetern. Sie wächst mit Ausläufern lockerrasig. Die aufrechten Stängel sind stumpf dreikantig und am Grund verdickt.

Die untersten Blattscheiden sind schwarz-braun und stark netzfaserig. Die Laubblätter sind bis 7 Millimeter breit, flach und unterseits behaart, am Rand rau.

Generative Merkmale

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Die Große Grannen-Segge ist eine Verschiedenährige Segge. Es gibt zwei bis vier männliche Ährchen. Die drei bis vier weiblichen Ährchen sind bis 7 Zentimeter lang, dichtblütig und sind einander genähert. Das unterste Ährchen ist gestielt. Die unteren Hüllblätter haben eine kurze, behaarte, bis zu 1 Zentimeter lange Scheide und sie sind länger als der Stängel. Die Tragblätter sind blassgrün und eiförmig, die Spitze ist lang und gesägt. Der Griffel endet in drei Narben.

Die bei Reife bräunlich-grüne, ungleichmäßig behaarte, häufig verkahlende Frucht ist mit einer Länge von 7 Millimetern ei- bis kegelförmig und längs geädert. Sie hat lange, nach außen gekrümmte, raue Schnabelzähne.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 74.[1]

Vorkommen

Carex atherodes ist zirkumpolar verbreitet und ist ein submeridionales bis boreales, kontinentales Florenelement. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst die subarktischen und gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel.[2] Die Große Grannen-Segge ist in Mitteleuropa selten.

In Deutschland hat sie wohl nur in Waldsümpfen und Erdfällen Brandenburgs autochthone Vorkommen. Ferner ist im NSG Heuckenlock in Hamburg ein isoliertes Vorkommen festgestellt worden.[3] Sie erreicht bei Rathenow in Brandenburg den westlichsten Punkt ihres Areals; hier ist sie sehr selten; vereinzelt kommt sie im Einzugsgebiet der Oder vor. An ihren Grenzstandorten dürfte sie gefährdet sein.[4]

Sie wächst beispielsweise in Flachmooren. Die Groß Grannen-Segge gedeiht am besten auf staunassen, mäßig basenreichen Wiesen, längere Perioden Lufttrockenheit und Erwärmung im Sommer. Sie erträgt im Frühjahr sehr lang Schneebedeckung. Sie erträgt aber Düngung und andere Kulturmaßnahmen schlecht.[4] Sie gedeiht in Gesellschaften des Verbands Magnocaricion.[5]

Taxonomie

Die Erstbeschreibung von Carex atherodes erfolgte 1826 durch Kurt Sprengel.[6] Synonyme für Carex atherodes Spreng. sind: Carex aristata Siegert ex Wimm. nom. illeg., Carex aristata R.Br. nom. illeg., Carex orthostachys C.A.Mey., Carex orthostachys Rupr. nom. illeg., Carex fuscifructus C.B.Clarke, Carex mirata Dewey, Carex siegertiana R.Uechtr., Carex glaberrima Meinsh., Carex pergrandis V.I.Krecz. & Luchnik, Carex amurensis var. mandschurica Kük., Carex hirta subsp. siegertiana (R.Uechtr.) Nyman, Carex trichocarpa var. imberbis A.Gray, Carex trichocarpa var. aristata L.H.Bailey, Carex trichocarpa var. deweyi L.H.Bailey, Carex trichocarpa var. laeviconica Hitchc., Carex trichocarpa var. maxima Kük., Carex trichocarpa var. orthostachys (C.A.Mey.) Kük., Carex trichocarpa var. turbinata Dewey.[2]

Quellen

Literatur

  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin 1987, ISBN 3-06-012539-2 (Areal).
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

  1. Carex atherodes bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  2. a b Rafaël Govaerts (Hrsg.): Carex atherodes. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 15. Oktober 2016.
  3. Hans-Helmut Poppendieck u. a. (Hrsg.): Der Hamburger Pflanzenatlas von A bis Z. 2. erweiterte Auflage. Dölling und Galitz, München/Hamburg 2011, ISBN 978-3-86218-010-3, S. 190.
  4. a b Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X, S. 310.
  5. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 193.
  6. Carex atherodes bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis Abgerufen am 3. Oktober 2016.

Weiterführende Literatur

  • S. Sohr, Michael Ristow: Neue Fundorte von Carex atherodes Spreng. in Brandenburg. In: Verhandlungen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg. Band 129, 1996, S. 49–62.
  • S. Sohr: Exkursionsbericht Feldsölle und kleinere Kesselmoore in der Umgebung von Groß Behnitz am 25. August 1996. (Neue Fundorte von Carex atherodes). In: Verhandlungen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg. Band 129, 1996, S. 293–295.

Weblinks

Commons: Grannen-Segge (Carex atherodes) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien