Großer Bocksbart
Großer Bocksbart | ||||||||||||
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Großer Bocksbart (Tragopogon dubius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tragopogon dubius | ||||||||||||
Scop. |
Der Große Bocksbart (Tragopogon dubius), auch Groß-Bocksbart genannt, ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Cichorioideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae).
Merkmale
Die ausdauernde Pflanze wird 20 bis 60 Zentimeter hoch. Am Grunde des Stängels finden sich häufig Reste vorjähriger Blätter. Die Blätter sind schmal lanzettlich, lang zugespitzt und ganzrandig. Die Stiele der Blütenkörbchen sind hohl und oberwärts keulig verdickt. Der Große Bocksbart blüht von Mai bis Juli. Die hellgelben Blütenstände (Korb) haben einen Durchmesser von 4 bis 6 Zentimeter. Sie öffnen sich morgens um acht Uhr und schließen sich bereits mittags wieder. Die acht bis zwölf Hüllblätter sind über dem Grund nicht eingeschnürt und deutlich länger als die Zungenblüten. Die Körbchenstiele sind zur Fruchtzeit stark vergrößert. Die lang geschnäbelten Früchte sind 20 bis 40 Millimeter lang; der Pappus ist fedrig.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[1]
Verbreitung
Die kalk- und wärmeliebende Art wächst auf Ruderalstellen, Wegen, Dämmen,[2] in sonnigen Staudenfluren, auf Trockenrasen, beispielsweise in gestörten Trespen-Halbtrockenrasen, in mesophilen, halbruderalen Quecken-Trockenfluren, in Honigklee- und Natternkopf-Fluren und auf Eisenbahngelände. Sie kommt in Mitteleuropa besonders in Gesellschaften des Verbands Dauco-Melilotion, aber auch des Mesobromion oder Convolvulo-Agropyrion vor.[1] Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet umfasst Mitteleuropa, Südeuropa, Osteuropa, die Türkei, das Kaukasusgebiet, Kasachstan, Sibirien und Xinjiang.[3] In Belgien, in den Niederlanden, in Schweden, Litauen, Indien, Bhutan, im südlichen Afrika, Australien, Neuseeland, Argentinien, Kanada und in den Vereinigten Staaten ist die Art ein Neophyt.[3]
In Deutschland ist die Art recht selten und es werden vor allem wärmebegünstigte Regionen im mittleren Teil besiedelt, beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet und im Thüringer Becken. Im norddeutschen Tiefland fehlt der Große Bocksbart über weite Strecken.
In Österreich tritt der Groß-Bocksbart in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, dem Burgenland, Oberösterreich sowie unbeständig in der Steiermark, Kärnten, Salzburg und Tirol in der kollinen bis untermontanen Höhenstufe auf. Im pannonischen Gebiet Österreichs ist die Art häufig anzutreffen, sonst selten und nur unbeständig (z. B. neben Bahnstrecken) oder lokal eingebürgert.[2]
Systematik
Man kann folgende Unterarten unterscheiden:[4]
- Tragopogon dubius subsp. dubius
- Tragopogon dubius subsp. desertorum (Lindem.) Tzvelev: Sie kommt im europäischen Russland, in der Ukraine und in Moldawien vor.[4]
- Tragopogon dubius subsp. major (Jacq.) Vollm.: Sie kommt ursprünglich in Spanien, Frankreich, Deutschland, Österreich, Tschechien, Ungarn, in der Schweiz, in Serbien, Bulgarien, Rumänien, in der Ukraine, Slowakei, im europäischen Russland und in Moldawien vor.[4]
Abgrenzung von ähnlichen Arten
Der in Mitteleuropa häufig anzutreffende Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) hat ebenfalls gelbe Blüten, jedoch keine deutlich keulig verdickten Korbstiele.
Dagegen hat die ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet stammende Haferwurz (Tragopogon porrifolius) ähnlich wie der Große Bocksbart einen keulig verdickten Korbstiel, blüht jedoch weinrot und weist mehr blaugrüne Blätter auf.
Der typische "Bocks-Bart" des Großen Bocksbarts
- Tragopogon dubius sl1.jpg
Reife Achänen (aufgeschnitten)
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 981.
- ↑ a b Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 959.
- ↑ a b Tragopogon im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 15. April 2018.
- ↑ a b c Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). – In: W. Greuter & E. von Raab-Straube (ed.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Tragopogon dubius In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Literatur
- Thomas Schauer, Claus Caspari: Pflanzenführer. BLV, München 1978, ISBN 3-405-12023-3.
Weblinks
- Tragopogon dubius Scop., Großer Bocksbart. FloraWeb.de
- Großer Bocksbart. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Tragopogon dubius Scop. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 29. Juni 2016.
- Thomas Meyer: Bocksbart Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)