Großer Preis von Frankreich 1968
Renndaten | ||
---|---|---|
6. von 12 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968 | ||
Name: | LIV Grand Prix de France | |
Datum: | 7. Juli 1968 | |
Ort: | Rouen und Grand-Couronne | |
Kurs: | Rouen-les-Essarts | |
Länge: | 392,52 km in 60 Runden à 6,542 km
| |
Wetter: | Regen | |
Pole-Position | ||
Fahrer: | Österreich Jochen Rindt | Vereinigtes Königreich Brabham |
Zeit: | 1:56,1 min | |
Schnellste Runde | ||
Fahrer: | Mexiko Pedro Rodríguez | Vereinigtes Königreich B.R.M. |
Zeit: | 2:11,5 min | |
Podium | ||
Erster: | Belgien Jacky Ickx | Italien Ferrari |
Zweiter: | Vereinigtes Königreich John Surtees | Japan Honda |
Dritter: | Vereinigtes Königreich Jackie Stewart | Frankreich Matra |
Der Große Preis von Frankreich 1968 fand am 7. Juli auf der Rennstrecke Rouen-les-Essarts statt und war das sechste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1968.
Berichte
Hintergrund
Nachdem der Große Preis von Frankreich in den Jahren zuvor nacheinander auf dem Circuit de Charade, dem Circuit de Reims-Gueux und dem Circuit Bugatti stattgefunden hatte, wurde er 1968 erstmals seit 1964 wieder in der Nähe von Rouen veranstaltet.
Honda plante erstmals den Einsatz des neu entwickelten Typ 302 mit luftgekühltem Motor, den Werksfahrer John Surtees in den Wochen zuvor getestet hatte. Da Surtees den Wagen für noch nicht ausgereift hielt, weigerte er sich, das Rennen damit zu bestreiten, und wurde mit dem bereits bewährten Typ 301 für den Grand Prix gemeldet. Da allerdings Konzernchef Sōichirō Honda das Rennen besuchte, sollte der neue Rennwagen unbedingt an den Start gebracht werden. Man entschloss sich, ihn unter dem Teamnamen „Honda France“ zu melden und von dem populären französischen Rennfahrer Jo Schlesser als Gaststarter fahren zu lassen.
Da Brian Redman weiterhin verletzungsbedingt fehlte, engagierte das Cooper-Werksteam den Formel-1-Neuling Vic Elford und lieh zudem Johnny Servoz-Gavin als Besetzung für den zweiten Wagen von Matra aus.
Dan Gurney pausierte an diesem Wochenende, weil er weiterhin keine Weslake-Motoren für sein Eagle-Team zur Verfügung hatte und im Gegensatz zum Großen Preis der Niederlande zwei Wochen vorher auch nicht die Gelegenheit erhielt, als zusätzlicher Fahrer in einem Werksteam an den Start zu gehen.
Training
Während des Trainings verunglückte Jackie Oliver bei hoher Geschwindigkeit, ohne sich ernsthaft zu verletzen. Sein Lotus 49 wurde dabei allerdings so stark beschädigt, dass eine Reparatur bis zum Rennen nicht mehr möglich war und Oliver auf den Start verzichten musste.
Jochen Rindt erzielte im Werks-Brabham die erste Pole-Position seiner Grand-Prix-Karriere und teilte sich die erste Startreihe mit dem Matra MS10 von Jackie Stewart und dem Ferrari 312 von Jacky Ickx. Denis Hulme und Chris Amon qualifizierten sich für die zweite Reihe.[1]
Rennen
Das Rennen wurde bei leichtem Regen gestartet. Nahezu alle Fahrer wählten Intermediates als Bereifung. Einzig Jacky Ickx fuhr auf vollwertigen Regenreifen los, was sich bereits nach der ersten Runde als richtige Entscheidung erwies, da er in Führung gehen und sich leicht absetzen konnte. Dahinter kämpften Rindt und Stewart um den zweiten Platz, gefolgt von Surtees.
Zu Beginn der dritten Runde verlor Schlesser die Kontrolle über den neuen Honda. Der Wagen überschlug sich und fing Feuer. Das Benzin aus den noch vollen Tanks und das aus Magnesium gefertigte Chassis brannten derart intensiv, dass für Schlesser jede Hilfe zu spät kam. Nach Jim Clark, Mike Spence und Ludovico Scarfiotti war er bereits der vierte Formel-1-Fahrer, der in diesem Jahr starb. Unter den vieren war er allerdings der einzige, der während eines Grand Prix tödlich verunglückte.
Obwohl das lichterloh brennende Wrack zum Teil auf der Strecke lag, wurde das Rennen nicht abgebrochen. Jochen Rindt erlitt beim Passieren der Unfallstelle durch die Hitze und umherliegende Trümmerteile einen Reifenschaden, der ihn zu einem Boxenstopp zwang. Unterdessen überholte Surtees den Zweitplatzierten Stewart und hielt diese Position, bis er in der siebten Runde seinerseits von Pedro Rodríguez überholt wurde. Der in der Weltmeisterschaft führende und vom neunten Platz gestartete Graham Hill überholte schließlich Stewart und nahm bis zu seinem Ausfall wegen eines Bruchs der Antriebswelle den vierten Rang ein.
In der 19. Runde kam Ickx kurz von der Strecke ab und wurde infolgedessen von Rodríguez und Surtees überholt. Innerhalb von nur einer Runde kämpfte er sich jedoch zurück an die Spitze, verteidigte diese Position bis ins Ziel und stellte somit seinen ersten Sieg in seinem erst achten Grand Prix sicher. Rodríguez verlor wegen eines umfangreichen Boxenstopps den zweiten Platz an Surtees, den dieser hielt, obwohl er ebenfalls einen kurzen Stopp einlegen musste.
Vic Elford beendete sein Grand-Prix-Debüt auf dem vierten Platz. Pedro Rodríguez ließ sich zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere die schnellste Rennrunde gutschreiben.[2]
Meldeliste
Klassifikationen
Startaufstellung
1 Wegen eines Fehlers der Rennleitung wurden die Startplätze von Vic Elford und Jo Schlesser vertauscht.
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).[3]
Fahrerwertung
|
|
Konstrukteurswertung
|
|
Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Memento des Originals vom 7. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 14. August 2011)
- ↑ „WM-Stände“ (Memento des Originals vom 7. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 14. August 2011)