Großmeßsender Hermsdorf

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Der Großmeßsender Hermsdorf war eine Einrichtung der Keramischen Werke in Hermsdorf zur Prüfung von Isolatoren von Sendeanlagen und ist heute ein technisches Denkmal.

Der Sender wurde am 20. Februar 1939 in Auftrag gegeben und von der Münchener Firma Rohde & Schwarz konstruiert.[1] Er wurde im Juli 1941 in Betrieb genommen und befindet sich in einem als Faradayschen Käfig ausgeführten Raum, der 10 Meter lang, 6 Meter breit und 8 Meter hoch ist. Er kann auf den Frequenzen 300 kHz, 500 kHz, 1 MHz und 10 MHz arbeiten, wobei erstere Frequenz in den 1970er Jahren aufgegeben wurde, weil man Angst vor Funkstörungen hatte.

Der Großmeßsender Hermsdorf kann eine Prüfspannung von bis zu 500 kV und einen Prüfstrom von bis zu 53 Ampere liefern. Er ist als zweistufiger Sender ausgeführt, wobei beide Stufen im Gegentakt arbeiten. Die erste Stufe, die zur Schwingungserzeugung dient, wird mit einer Spannung von 2,5 kV betrieben, während die zweite Stufe mit einer variablen Spannung von 0 bis 10 kV betrieben wird.

Die Anlage wurde 1990 mit der Abwicklung der elektrokeramischen Werke in Hermsdorf stillgelegt, ist aber heute noch als technisches Denkmal erhalten.

Literatur

  • L. Rohde, G. Wedemeyer und G. H. Giesenhagen: Eine Hochfrequenz-Hochspannungs-Prüfanlage großer Leistung. In: Elektrotechnische Zeitschrift, Band 63 (1942), Nr. 11/12, S. 129–133
  • Friedmar Kerbe, Karl-Eduard Knaf: 40-kW-Großmesssender der HESCHO in Hermsdorf. In: Jenaer Jahrbuch zur Technik – und Industriegeschichte. Band 20 (2017), S. 335–349

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 40-kW-Großmesssender der HESCHO in Hermsdorf, Technikgeschichte in Jena, abgerufen am 5. Januar 2021

Koordinaten: 50° 54′ 7,8″ N, 11° 51′ 22,2″ O