Grunzer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Grunzer

Virginia-Grunzer (Anisotremus virginicus)

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Lutjaniformes
Familie: Süßlippen und Grunzer (Haemulidae)
Unterfamilie: Grunzer
Wissenschaftlicher Name
Haemulinae
Gill, 1885

Die Grunzer (Haemulinae), oft auch Schweinsfische genannt, sind eine Unterfamilie der Haemulidae aus der Ordnung der Grunzer und Schnapper (Lutjaniformes). Die Fische erhielten ihren deutschen Namen, da sie mit ihren Schlundzähnen grunzende Laute erzeugen können, die durch die Schwimmblase als Resonanzkörper verstärkt werden. Grunzer-Arten leben im Golf von Mexiko, in der Karibik, im westlichen Atlantik, von Massachusetts bis an die Küste Brasiliens und im östlichen Pazifik.

Ihre Schwestergruppe sind die Süßlippen (Plectorhinchinae), von denen sie sich durch eine kürzere Rückenflosse, mit nur 13 bis 16 Flossenstrahlen im weichstrahligen Teil, unterscheiden. Grunzer sind vor allem nachtaktiv und stehen tagsüber inaktiv in großen Schulen in der Nähe von Versteckmöglichkeiten und verteilen sich nachts auf der Suche nach ihrer aus bodenbewohnenden Wirbellosen bestehenden Nahrung über Seegraswiesen und Sandflächen. Juvenile Grunzer sowie bei einigen wenigen Arten auch die ausgewachsenen Tiere fressen Zooplankton. Grunzer werden als Speisefische gefangen und auch als Zierfische gehalten.

Gattungen und Arten

[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Goldstreifen-Grunzer (Haemulon aurolineatum)
Französischer Grunzer (Haemulon flavolineatum)
Grauflossen-Grunzer (Haemulon parra)
Weißer Grunzer (Haemulon plumieri)
[[Hilfe:Cache|Fehler beim Thumbnail-Erstellen]]:
Blaustreifen-Grunzer (Haemulon sciurus)

„Inermiidae“

Zwei Arten aus der Unterfamilie, Emmelichthyops atlanticus und Haemulon vittatum sind sehr stark an eine planktivore Ernährung angepasst und haben dazu einen besonders protraktilen (vorstreckbaren) Kiefer entwickelt. Sie wurden daher eine Zeit lang in eine eigene Familie, die Inermiidae, geführt, letztere als Inermia vittata. Sie stehen phylogenetisch aber innerhalb der Haemulinae und bilden dort auch keine Klade. Die Inermiidae sind deshalb nicht mehr gültig.

Literatur

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Ewald Lieske, Robert F. Myers: Korallenfische der Welt. Jahr Top Special Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-86132-112-2.
  • M. Sanciangco, L. A. Rocha, K. E. Carpenter: A molecular phylogeny of the Grunts (Perciformes: Haemulidae) inferred using mitochondrial and nuclear genes. In: Zootaxa. Band 2966, 2011, S. 37–50. (PDF)
  • J. Tavera, A. Acero P, P. C. Wainwright: Multilocus phylogeny, divergence times, and a major role for the benthic-to-pelagic axis in the diversification of grunts (Haemulidae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 121, 2018, S. 212–223. doi:10.1016/j.ympev.2017.12.032

Weblinks