Guido Herzfeld
Guido Herzfeld (* 22. November 1870 als Guido Kornfeld in Karolinenthal bei Prag; † 16. November 1923 in Berlin)[1] war ein deutscher Schauspieler und Theaterregisseur.
Leben
Herzfeld trat sein erstes nachweisbares Theaterfestengagement 1892 in Leoben an. Weitere Stationen seiner Bühnenlaufbahn waren unter anderem Pettau, Passau, Pilsen, Aachen, Mannheim und München. 1899/1900 führte er in Bochum erstmals selbst Regie.
1902 kam er nach Berlin und spielte am dortigen Intimen Theater. Er trat auch im Kabarett Schall und Rauch beziehungsweise dem Kleinen Theater auf. Herzfeld war zuletzt von 1917 bis 1923 an der Berliner Volksbühne engagiert und arbeitete weiterhin als Schauspieler wie auch als Regisseur.
Auch filmte Herzfeld seit 1914 reichlich, oft in Vaterrollen oder als merkwürdiger Eigenbrötler. Sein bekanntester Film ist der Stummfilmklassiker Nosferatu, eine Symphonie des Grauens von Friedrich Wilhelm Murnau, in dem Herzfeld einen Wirt verkörperte. Seinen letzten Film Die Finanzen des Großherzogs drehte er ebenfalls unter Murnaus Regie.
Im Juli 1922 hatte er gemeinsam mit dem Kaufmann Hans Ferdinand Hiller die Guido Herzfeld Film GmbH gegründet.[2] Er starb überraschend im November 1923 unmittelbar vor Vollendung seines 53. Geburtstags, nachdem er kurz zuvor noch auf der Bühne gestanden hatte.
Filme (Auswahl)
- 1914: Wollen Sie meine Tochter heiraten?
- 1915: Schlemihl
- 1915: Die Konservenbraut
- 1915: Und wandern sollst du ruhelos …
- 1916: Der Sekretär der Königin
- 1916: Der Schirm mit dem Schwan
- 1916: Schuhpalast Pinkus
- 1916: Theophrastus Paracelsus
- 1917: Opfer der Leidenschaft
- 1917: Der standhafte Benjamin
- 1917: Der Blusenkönig
- 1918: Es werde Licht! 3. Teil
- 1918: Europa postlagernd
- 1918: Der gelbe Schein
- 1918: Der Weg, der zur Verdammnis führt
- 1919: Arme Thea
- 1919: Der Weg, der zur Verdammnis führt, 2. Teil. Hyänen der Lust
- 1919: Nach dem Gesetz
- 1919: Die Arche
- 1919: Die letzten Menschen
- 1919: Das Recht der freien Liebe
- 1920: Whitechapel. Eine Kette von Perlen und Abenteuern
- 1920: Der weiße Pfau
- 1921: Die Geliebte Roswolskys
- 1921: Irrende Seelen
- 1921: Das Blut
- 1922: Nosferatu, eine Symphonie des Grauens
- 1922: Die fünf Frankfurter
- 1923: Tragödie der Liebe
- 1923: Die Prinzessin Suwarin
- 1923: Die Finanzen des Großherzogs
Theater
- 1918: Der Kirschgarten von Anton Tschechow
- 1918: Die armseligen Besenbinder von Carl Hauptmann
- 1919: Luther von August Strindberg
- 1919: Die Heirat von Nicolai Gogol
- 1920: Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist
- 1920: Eine Landpartie von Adolf Glasbrenner
- 1920: Verwickelte Geschichte! von Johann Nepomuk Nestroy
- 1920: Kabale und Liebe von Friedrich Schiller
- 1921: Das Postamt von Rabindranath Tagore
- 1921: Kapitän Brassbounds Bekehrung von Bernhard Shaw
- 1921: Der Bauer als Millionär von Ferdinand Raimund
- 1922: Der Traum ein Leben von Franz Grillparzer
- 1922: Der Verschwender von Ferdinand Raimund
- 1922: Die Lüge von Wolodymyr Wynnytschenko
- 1922: Mein Leopold von Adolph L’Arronge
- 1923: Herr Vielgeschrei, der Mann der keine Zeit hat von Ludvig Holberg
- 1923: Der abtrünnige Zar von Carl Hauptmann
Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 3: F – H. Barry Fitzgerald – Ernst Hofbauer. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 656.
Weblinks
- Guido Herzfeld in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Berlin-Lankwitz, Nr. 386/1923 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)
- ↑ Handelsregister Berlin HRB Nr. 26531
Personendaten | |
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NAME | Herzfeld, Guido |
ALTERNATIVNAMEN | Kornfeld, Guido (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Theaterregisseur |
GEBURTSDATUM | 22. November 1870 |
GEBURTSORT | Karolinenthal, Königreich Böhmen, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 16. November 1923 |
STERBEORT | Berlin, Deutsches Reich |