Guidoriccio da Fogliano

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Guidoriccio da Fogliano, auch Guido Riccio da Fogliano geschrieben, (* um 1290 in Reggio nell’Emilia; † 16. Juni 1352 in Siena) war ein italienischer Condottiere.

Bildnis des Guidoriccio da Fogliano (Detail aus dem Gemälde Guidoriccio da Fogliano all’assedio di Montemassi von Simone Martini)

Leben

Guidoriccio wurde als Sohn des Niccolò da Fogliano in Fogliano (heute ein Ortsteil im Süden von Reggio nell’Emilia) geboren. Seine Brüder waren Tommaso, Giberto, Matteo, Giovanni Riccio und Guglielino.

Erstmals als militärischer Führer wird er 1324 erwähnt. Seit 1327 stand er im Auftrage der Republik von Siena, wo er sechs Jahre verblieb. In diese Zeit fällt die erfolgreiche Belagerung von Montemassi, die später im Gemälde Guidoriccio da Fogliano all’assedio di Montemassi festgehalten wurde. Danach erfolgten weitere erfolgreiche Feldzüge im Gebiet der Aldobrandeschi, wie zum Beispiel in Arcidosso, Castel del Piano, Santa Fiora und Scansano. Zu seinen letzten erfolgreichen Schlachten bei seiner ersten Dienstzeit in Siena gehörte die Einnahme der von Pisa geschützten Orte Giuncarico (heute Gemeinde Gavorrano) und Massa Marittima im Jahr 1332. Ein Jahr später kam es zu Konflikten mit der Regierung von Siena, weshalb Guidoriccio aus dem Dienst Sienas ausschied und sich Johann von Böhmen anschloss. 1335 musste der die Übernahme seiner Heimatstadt durch die Familie der Gonzaga akzeptieren und floh zu der Familie der Scaliger nach Verona. Am 5. Januar 1337 wurde er zum Podestà von Padua ernannt und blieb bis zur Gefangennahme durch Venedig im August 1338 im Amt. Nach seiner Freilassung 1339 schloss er mit den Gonzaga Frieden. 1343 kämpfte er an der Seite von Werner von Urslingen (auch Guarnieri d’Urslingen oder Duca Guarnieri genannt) in Bologna, Modena und Correggio und wurde zudem wieder in Padua dokumentiert.

1351 wurde er als Kriegsführer nach Siena zugerufen, wo er am 16. Juni 1352 verstarb.[1] Er wurde am 25. Juni 1352 in der Basilica di San Domenico[2] beigesetzt.

Gemälde Guidoriccio da Fogliano all’assedio di Montemassi

Das Gemälde Guidoriccio da Fogliano des Simone Martini im Palazzo Pubblico von Siena

Größere Bekanntheit erreichte Guidoriccio da Fogliano durch das Fresko Guidoriccio da Fogliano all’assedio di Montemassi (Guidoriccio da Fogliano bei der Belagerung von Montemassi) des Simone Martini in der Sala del Mappamondo des Palazzo Pubblico in Siena, welches sich über der Tür zur Sala della Pace (Sala dei Nove) befindet und die Maße 968 × 340 cm hat. Guidoriccio da Fogliano wird hier zentral dargestellt, die Burg linksseitig stellt Montemassi dar, die Burg halbrechts wahrscheinlich den Ortsteil Sassofortino (Roccastrada). Das Gemälde entstand nach traditioneller Forschungsansicht um 1330 (Die Webseite der Stadt Siena spricht von 1328[3]), wobei in den 1970er und 1980er Jahren eine Diskussion um die Herkunft und Datierung des Gemäldes aufkam.[4] Hierbei wurden einige neue Argumente vorgetragen, die für ein Gemälde aus dem (frühen) 15. Jahrhundert sprechen, das möglicherweise auf ein älteres Werk rekurriert.[5][6]

Literatur

  • Paolo Golinelli: FOGLIANO (de Foliano), Guidoriccio da. In: Fiorella Bartoccini (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 48: Filoni–Forghieri. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 1997.
  • Uta Feldges: Landschaft als topographisches Porträt: Der Wiederbeginn der europäischen Landschaftsmalerei in Siena, Benteli Verlag Bern 1980, ISBN 978-3-7165-0338-6.

Weblinks

Commons: Guidoriccio da Fogliano all'assedio di Montemassi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise