Gustav Börstinghaus

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Emil Gustav Börstinghaus (* 20. November 1854 in Iserlohn; † 1. März 1929 in Düren) war ein deutscher Architekt.

Leben

Nach der Schulausbildung studierte Gustav Börstinghaus von 1873 bis 1876 Architektur an der Polytechnischen Schule Hannover, dort erlernte er bei Conrad Wilhelm Hase die Formensprache der Hannoverschen Architekturschule. In Hannover sammelte er auch seine ersten praktischen Erfahrungen mit historischen Bauten.

Bereits 1880 ist Börstinghaus als Baumeister bei dem Dürener Unternehmen Zanders nachweisbar. 1892 zog er in das von ihm erbaute Haus Bismarckstraße 22 in Düren ein. Dort betrieb er ein Architekturbüro.

Börstinghaus war von 1908 bis 1914 Stadtverordneter in Düren Er war verheiratet. Seine Frau war im Vaterländischen Frauenverein aktiv. Er selbst war im Verwaltungsausschuss der Dürener Blindenwerkstätten ehrenamtlich tätig. 1925 hatte sich Gustav Börstinghaus bereits zur Ruhe gesetzt.[1][2]

Werk (Auswahl)

Jahr Bild Ort Objekt Bundesland Kommentar
1880 Bergisch-Gladbach-Gohrsmühle Zanders Papierfabrik, Alte Kraftzentrale Nordrhein-Westfalen
1880 Bergisch-Gladbach-Gohrsmühle Zanders Papierfabrik, Halbzeug-Gebäude Nordrhein-Westfalen
1880 Bergisch-Gladbach-Gohrsmühle Zanders Papierfabrik, Lager- und Sortiersaalgebäude Nordrhein-Westfalen
1884–1885 Düren Maria-Apollonia-Kinderkrippe Nordrhein-Westfalen Börstinghaus hatte die Bauleitung inne, der Entwurf stammte von Architekt Carl Wilhelm Schleicher. Zerstörung am 16. November 1944.
1888 Düren Evangelischer Kindergarten Nordrhein-Westfalen Börstinghaus hatte die Bauleitung inne, der Entwurf stammt von einem anderen Architekten. Zerstörung am 16. November 1944.
1889 Düren Knabenhort Nordrhein-Westfalen Zerstörung am 16. November 1944.
1892 Düren Wohnhaus Bismarckstraße 22 Nordrhein-Westfalen In diesem Haus wohnte Börstinghaus bis zu seinem Tode. Das Gebäude wurde am 16. November 1944 zerstört.
1894 Bergisch-Gladbach-Gohrsmühle Zanders Papierfabrik, Sortiersaalgebäude Nordrhein-Westfalen
1895 Düren Mädchenheim Nordrhein-Westfalen Leicht verändert erhalten. Es wird seit 1958 als "Haus des deutschen Ostens" vom Bund der Vertriebenen genutzt.
1895 Düren Evangelisches Gemeindehaus Nordrhein-Westfalen Börstinghaus hatte die Bauleitung inne, der Entwurf stammt von einem anderen Architekten. Zerstörung am 16. November 1944.
1897–1898 Düren Haus des Vaterländischen Frauenvereins Nordrhein-Westfalen Am 16. November 1944 vollständig zerstört.
1899–1900 Datei:Anna-Schoeller-Haus 1924 Abb. v. Postkarte.jpg Düren Anna-Schoeller-Haus Nordrhein-Westfalen In den 1950er Jahren Veränderung der Fassade, im Dezember 2016 vollständig abgerissen.
bis 1900 Düren-Birkesdorf, ehem. Rathaus12-2.jpg Birkesdorf Rathaus Nordrhein-Westfalen Das Gebäude wurde 2017/18 zu Wohnzwecken umgebaut.[3]
1904 Düren Denkmal-Nr. 1-124, Alte Jülicher Straße 64 (302).jpg Düren Blindenwerkstätten der Provinzial-Blindenanstalt Düren Nordrhein-Westfalen
1906 Datei:Fatih-Moschee Düren 2.jpg Düren Verwaltungsgebäude der Dürener Metallwerke Nordrhein-Westfalen In dem Gebäude befindet sich seit den 1980er Jahren die Fatih-Moschee
1908–1913[4] Birkesdorf Teppichweberei Anker Gebr. Schoeller Nordrhein-Westfalen Teilweise erhalten.
1910–1912 Düren Denkmal-Nr. 1-120, Meckerstraße 7 b (298).jpg Düren Blindenheim der Provinzial-Blindenanstalt Düren Nordrhein-Westfalen Das Gebäude steht derzeit leer und wird zu Wohnungen umgebaut.
1911 Birkesdorf Isola-Fabrikanlage Nordrhein-Westfalen Teilweise erhalten.

Einzelnachweise

  1. Michael Werling: Börstinghaus, Emil Gustav. In: Internetseite Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902). Abgerufen am 4. Februar 2021.
  2. Gustav Börstinghaus – ein Dürener Architekt der Zanderswerke. In: Spuren Nr. 31. März 2017, Magazin der Dürener Geschichtswerkstatt e. V. Abgerufen am 4. Februar 2021.
  3. Börstinghaus, Emil Gustav. In: Internetseite Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902). Abgerufen am 4. Februar 2021.
  4. Mechthild Hempe: Neubauten in Birkesdorf 1908–1913. In: 150 Jahre Anker-Teppichboden, Düren 2004. Abgerufen am 4. Februar 2021.