Gustav Fünders

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gustav Fünders (* 27. November 1903 in Krefeld; † 30. Januar 1973 ebenda) war ein deutscher Maler, Glasmaler, Mosaikkünstler und Zeichner.

Leben

Großes Ornamentfenster in St. Mariä Heimsuchung (Maria Waldrast) in Krefeld

Fünders war Sohn eines Kupferschmiedemeisters.[1] Neben einer Lehre zum Dekorationsmaler belegte er in den Jahren 1919–1924 Abendkurse an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Krefeld. Von 1924 bis 1927 arbeite er als Dekorationsmaler in Stuttgart, von 1927 bis 1929 in Düsseldorf, wo er auch die Kunstschule von Hans Carp besuchte. In den Jahren 1929–1931 und 1933–1937 war er Mitarbeiter der Werkstatt des Kirchenmalers August Degen in Mönchengladbach. Nachdem er 1937 die Meisterprüfung zum Dekorations- und Kirchenmaler abgelegt hatte, wurde er freischaffend tätig. Im Zweiten Weltkrieg war er als „Frontmaler“ am Rhein, im Baltikum, in Finnland und in der Sowjetunion im Einsatz, wo er Kriegserlebnisse und seine Begegnung mit der orthodoxen Kirche in Zeichnungen und Aquarellen festhielt.

Unmittelbar nach dem Krieg gründete er mit befreundeten Künstlern die Krefelder Künstlergruppe 45. 1947 berief man ihn als Leiter der Klasse Glasmalerei und Mosaik (ab 1948 Klasse für Glasmalerei, Mosaik und Paramentik) an die Werkkunstschule Krefeld. Ab 1954 war er im Rahmen von Gastprofessuren außerdem Dozent für Glasmalerei an der St.-Lucas-Akademie für Architektur und Kunst (Institut Supérieur d’Architecture et des Beaux Art, d’Art Decoratifs St. Luc de Grand) in Gent, Belgien. 1956 erhielt er dort die Ernennung zum Professor, 1968 wurde er emeritiert.

Fünders war verheiratet mit der Weberin und Scherenschnittkünstlerin Maria Fünders, geborene Hecker (* 1905 in Krefeld; † 1964).[2] Das Paar, dem bald Söhne geboren wurden, bewohnte von 1935 bis 1973 den Siegershof in Forstwald bei Krefeld. Mit seinem Freund Laurens Goossens reiste Fünders in die Niederlande, nach Südtirol, ins Tessin und nach Graubünden.

Fünders schuf vor allem Glasgemälde und Mosaiken mit figürlichen Darstellungen zu christlichen Themen. Seine Werke, die in zahlreichen Kirchen des Rheinlandes erhalten sind, entwarf er nicht nur, sondern führte sie auch aus. Für seine Kunst erhielt er 1967 die Krefelder Thorn-Prikker-Plakette. Zu seinen Schülern zählten Johannes Beeck, Joachim Klos, August Pigulla und Hubert Spierling.

Werke (Auswahl)

Mosaiken

Glasmalerei

Literatur

  • Fünders, Gustav. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 174.
  • Fünders, Gustav. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S. 501.
  • Gustav Fünders. Mit einer Einführung von Ernst Hoff, Werkkunstschule Krefeld, Krefeld 1972.
  • Günter Schwabe: Fünders, Gustav. In: Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Mitherausgegeben und begründet von Günter Meißner. Band 45: Freyer–Fryderyk. K. G. Saur, München / Leipzig 2005, ISBN 3-598-22740-X, S. 104.

Weblinks

Commons: Gustav Fünders – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Fünders, Gustav, Werksverzeichnis im Portal glasmalerei-ev.de (Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e. V.)

Einzelnachweise

  1. Michaela Plattenteich: Glaskunst in Krefeld: Gustav Fünders – Vom Handwerker zum Kunstprofessor. In: Westdeutsche Zeitung. 29. November 2011, abgerufen am 26. Juli 2022.
  2. Meisterschaft des zarten Scherenschnitts und Anerkennung über Tönisvorst hinaus. Maria Fünders, Laurens Goossens, Franz-Heinrich Kohnen: eine Heimat, drei Richtungen. Westdeutsche Zeitung, 4. April 1990 (PDF)