Gustav Pirchan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gustav Pirchan (* 3. Februar 1881 in Wien; † 22. Juli 1945 in Terezín) war ein tschechoslowakischer Archivar, Mediävist und Historiker.

Leben

Pirchan war ein universitärer Schüler von Emil Werunsky (1850–1942) und forschte vor allem über mittelalterliche Geschichte Böhmens. Er war Archivar am Tschechoslowakischen Innenministerium in Prag und als Dozent an der Karls-Universität tätig. Als Archivar, Mediävist und Historiker stand er zwischen Deutschen und Tschechen.

Verheiratet war er mit Else Stradal, der ältesten Tochter des Direktors der Aussig-Teplitzer Eisenbahn. Am Ende des Krieges wurden beide nach Theresienstadt verschleppt, wo sie den Tod fanden.[1]

Publikationen (Auswahl)

  • Böhmen und das Reich. Reichenberg, 1931.
  • Italien und Kaiser Karl IV. in der Zeit seiner zweiten Romfahrt. Prag, o. J. (Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte, Bd. 6)
  • (Mitherausgeber): Das Sudetendeutschtum. Sein Wesen und Werden im Wandel der Jahrhunderte. Festschrift zur Fünfundsiebzigjahrfeier des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. 1938.
  • Karlstein. In: Forschungen zur Geschichte und Landeskunde der Sudetenländer, Bd. I.
  • Prokop Waldvogel. In: Zeitschrift für Sudetendeutsche Geschichte, 1941, 2, S. 131–150.

Literatur

  • Gustav Pirchan (1881–1945), Ein Prager Historiker zwischen Deutschen und Tschechen. In: Österreichische Historiker. Lebensläufe und Karrieren 1900–1945 Band 2, hg. v. Karel Hruza. Wien – Köln – Weimar 2012, S. 329–374.

Einzelnachweise

  1. Wissenschaftlicher Dienst für Ostmitteleuropa, Band 5, 1955, S. 115.

Weblinks