Gutul
Ein Gutul oder Gutal (Kyrillisch: Монгол гутал) ist ein traditioneller Lederstiefel aus der Mongolei.
Typisch für Gutuls sind die hochstehende Schuhspitze[1], Lederornamente[2] und der vertikale Stiefelschaft,[3] wobei jede mongolische Ethnie leicht veränderte Formen verwendet, so etwa die Burjaten oder die Oiraten.[4] Die Stiefel sind nicht ganz kniehoch und besitzen keine Absätze, sondern weiche Sohlen aus gestepptem Filz und Leder.
Gutuls werden in Kombination mit Oimos getragen, lange Socken aus Wollfilz oder Baumwolle, deren obere Enden, die aus den Gutuls hervorschauen, mit Lederstreifen benäht und ebenfalls mit Ornamenten verziert sind.[5] Hinzu kommt der Deel, der typische mongolische Mantel. Sie sind unter anderem als Reitstiefel oder beim mongolischen Ringen im Einsatz.[3]
Gutuls mit hochstehender Spitze sind seit der Zeit der Hunnen belegt, ihre heutige Form erhielten sie zu Beginn der Qing-Dynastie im 17. und 18. Jahrhundert. Die Ornamente ließen auf den gesellschaftlichen Rang der sie tragenden Person schließen, wobei mehr Ornamente einen höheren Rang und Alter bedeuteten.[3] Häufig findet sich ein Ulzii, das Symbol für ein langes Leben.[6]
Weblinks
- Detailabbildungen der Gutulbestandteile auf ikon.mn
- Video über die Herstellung von Gutuls auf youtube.com (mongolisch)
- Video über die Geschichte des Gutul auf youtube.com (mongolisch, englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Mongolian traditional outfits. Boots designed for horseback riding and extraordinary headdresses - Nationalclothing.org. Abgerufen am 11. August 2022.
- ↑ Step Into the Bata Shoe Museum: From the Vault: Gutal. In: Step Into the Bata Shoe Museum. Abgerufen am 11. August 2022.
- ↑ a b c Battushig Bars: Traditional Mongolian boots-The exotic Gutals. In: Mongolianz. 21. Juni 2018, abgerufen am 11. August 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ UNESCO: Mongolian Traditional Craftmanship. S. 105 (archive.org [abgerufen am 11. August 2022]).
- ↑ Jonathan H. X. Lee, Kathleen M. Nadeau: Encyclopedia of Asian American Folklore and Folklife. ABC-CLIO, 2011, ISBN 978-0-313-35066-5, S. 819 (google.com [abgerufen am 11. August 2022]).
- ↑ "National Museum of Mongolia". Google Arts & Culture, abgerufen am 11. August 2022.