Günter Hake
Günter Hake (geboren am 27. Mai 1922 in Hannover; gestorben am 29. April 2000) war ein deutscher Kartograf und Hochschulprofessor.
Leben
Hake studierte von 1945 bis 1949 an der Technischen Hochschule Hannover, danach promovierte er 1954 zum Dr.-Ing. und arbeitete für die Niedersächsische Vermessungs- und Katasterverwaltung, wo er schließlich die Dezernate Photogrammetrie und Neuvermessung leitete. Er verfasste 1962 das Lehrbuch „Kartographie“. Mit inhaltlicher Fortschreibung in den folgenden Jahrzehnten wurde das Buch ein Standardwerk zur Einführung in die Kartografie.[1]
1967 erfolgte Hakes Berufung zum Professor für Topographie und Kartographie an der TH Hannover, in Nachfolge von Viktor Heißler. Er stieß in seinem Fachgebiet zahlreiche Forschungsprojekte an und etablierte die kartografische Lehre auch in den verwandten Fächern des Vermessungswesens und der Geographie. Als wegweisend galten beispielsweise Arbeiten zur Automatisierung in der Generalisierung und luftbildgestützter Kartenmodellbildung. Ferner engagierte sich Hake auch in den internen Gremien der TH Hannover, sowie in zahlreichen wissenschaftlichen Vereinigungen. So war er Mitglied in der Deutschen Geodätischen Kommission, der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, im Deutschen Verein für Vermessungswesen (DVV), in der Deutschen Gesellschaft für Kartographie (DGfK), Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung (DGPF) und der Geographischen Gesellschaft zu Hannover.
Sein Lehrstuhl in Hannover wurde 1982 Jahr in das Institut für Kartographie umgewandelt; Hake leitete das IfK noch bis 1984, dem Jahr seiner Pension. Nach dem unerwarteten Tod seines Nachfolgers Werner Lichtner übernahm Hake von 1989 bis 1991 noch einmal kommissarisch die Führung des Instituts in Hannover. Er widmete sich in der Folgezeit ferner der Neubearbeitung seines Lehrbuchs, das 1994 in 7. und 2002 in 8. Auflage erschien. Koautoren waren dabei sein Nachfolger am IfK (1991–1999), Dietmar Grünreich und die Münchner Professorin Liqiu Meng.
Im Herbst 1998 erkrankte Hake schwer und starb im Frühjahr 2000.
Ehrungen
- Ehrendoktor der Ruhr-Universität Bochum (1987)
- Mercator-Medaille der DGfK (1991)[2]
Literatur
- Michael Jung, Eine neue Zeit. Ein neuer Geist? Eine Untersuchung über die NS-Belastung der nach 1945 an der Technischen Hochschule Hannover tätigen Professoren unter besonderer Berücksichtigung der Rektoren und Senatsmitglieder. Hrsg. v. Präsidium der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover Michael Imhof Verlag, Petersberg 2020, ISBN 978-3-7319-1082-4 (vollständig als PDF-Dokument), S. 182.
Einzelnachweise
- ↑ Günter Hake, Eintrag im Lexikon der Kartographie und Geomatik (2001)
- ↑ Kurzbiographie Hakes im Zusammenhang mit der Verleihung
Personendaten | |
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NAME | Hake, Günter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kartograf und Hochschulprofessor |
GEBURTSDATUM | 27. Mai 1922 |
GEBURTSORT | Hannover |
STERBEDATUM | 29. April 2000 |