H&R (Unternehmen)

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H&R GmbH & Co. KGaA

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Rechtsform GmbH & Co. KGaA
ISIN DE000A2E4T77
Sitz Salzbergen, Deutschland Deutschland
Leitung Niels Heinz Hansen, Vorstandsvorsitzender[1]
Mitarbeiterzahl 1625 (2019)[2]
Umsatz 1.075,3 Mio. Euro (2019)[2]
Branche Spezialchemie
Website www.hur.com
Stand: 31. Dezember 2019

Die H&R GmbH & Co. KGaA ist als Unternehmen der Spezialchemie in der Entwicklung und Herstellung chemisch-pharmazeutischer Spezialprodukte auf Rohölbasis und in der Produktion von Präzisions-Kunststoffteilen tätig.

Hintergrund

Geschichte

Am 16. Dezember 1919 gründeten Heinrich Hansen und Emil Rosenthal die Hansen & Rosenthal als Händler von Weißölen und Vaselinen.[3] Schon in den frühen 1920er Jahren begann die Zusammenarbeit mit den Oelwerken Julius Schindler. In den 1960er Jahren weitete das Unternehmen die Wertschöpfungskette vom Handel auf Produktion und Abfüllung von Weißölen aus. Im Jahre 1994 übernahm H&R von der Wintershall die Raffinerie Salzbergen.

Das heutige Unternehmen entstand im Jahr 2001 durch die Verschmelzung der Schmierstoffraffinerie Salzbergen GmbH mit der WASAG-Chemie AG[4] und den Kauf des Spezialitätengeschäfts der BP mit der Raffinerie in Hamburg-Neuhof (vormals Oelwerke Julius Schindler) im Jahr 2004.[5] Im Jahr 2007 erfolgte der Verkauf der WASAG-Explosivstoffaktivitäten an das spanisch-italienische Konsortium Maxam Pravisani.[6] Im Geschäftsjahr 2008 durchbrach der Konzern erstmals die Umsatzschwelle von einer Milliarde Euro.

Zum 1. August 2011 wurde der Name des Unternehmens von H&R WASAG AG in H&R AG geändert, nachdem die Hauptversammlung dies im Mai 2011 beschlossen hatte.[7]

Konzernstruktur

Das Unternehmen ist ein international agierender Konzern mit zwei Geschäftsbereichen: dem großen, auf rohölbasierte Spezialitäten fokussierten chemisch-pharmazeutischen Bereich sowie dem deutlich kleineren Kunststoffbereich. Im Geschäftsjahr 2011 war der chemisch-pharmazeutische Bereich für rund 96 % des Konzernumsatzes verantwortlich.

Bedingt durch neue Regelungen der International Financial Reporting Standards wurde der Geschäftsbereich Chemisch-Pharmazeutische Rohstoffe zum Jahresanfang 2009 in zwei Segmente aufgeteilt.[8]

Im Segment Chemisch-Pharmazeutische Rohstoffe National werden die zwei Produktionsstätten des chemisch-pharmazeutischen Bereiches, die Raffinerien in Hamburg-Neuhof und Salzbergen, zusammengefasst. Nachdem die Kapazität beider Anlagen in den letzten Jahren erheblich ausgebaut wurde, wird zurzeit mit weiteren Investitionen die Wertschöpfung der Raffinerien weiter erhöht.

Das Segment Chemisch-Pharmazeutische Rohstoffe International umfasst zahlreiche Misch- und Konversionsanlagen sowie Vertriebsaktivitäten in nahezu allen Teilen der Welt (siehe Standorte außerhalb Deutschlands). Die angestrebte weitere Internationalisierung durch organisches und im Falle entsprechender Opportunitäten durch Übernahmen sowie durch Kooperationen zur Produktion besonders wachstumsstarker Spezialitäten soll auch dieses Segment weiter ertragreich wachsen lassen.

Der kleinere, auf die Produktion von Präzisions-Kunststoffteilen und dafür notwendige Formen spezialisierte Kunststoffbereich wurde im Jahr 2009 einer Restrukturierung unterzogen. Neben dem wichtigen Kundenkreis aus der Automobilindustrie wird eine Neuausrichtung des Produktportfolios auf wachstumsstarke Zukunftsmärkte wie Medizin- und Industrietechnik vorangetrieben.

Aktionär Anteile
Nils H. Hansen 61,42 %
Wilhelm Scholten 6,06 %
Streubesitz 32,52 %

Die Aktien war bis zu dessen Einstellung im Nisax20 notiert.[9][10]

Produktionsstandorte

in Deutschland
Erläuterung:
CP = Geschäftsbereich Chem. Pharm. Rohstoffe
Plastik = Geschäftsbereich Kunststoffe
außerhalb Deutschlands

Umgehung der EEG-Umlage

H&R führte über Jahre Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab. H&R griff dabei auf ein sogenanntes Scheibenpachtmodell zurück, das eine Gesetzeslücke ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.[11]

Literatur

  • Karin Geerdes: Das Ölwerk in Salzbergen – 150 Jahre lebendige Industriegeschichte. 2010.
  • Theo Müller, Annette Schlapkohl: 100 Jahre Schindler. Chronik einer Hamburger Firma. Husum Druck und Verlagsgesellschaft, 2008, ISBN 978-3-89876-426-1.
  • Maximiliane Worch: Serie: Familienunternehmen an der Börse. Teil 12: H&R Wasag – Die Chemie stimmt. In: GoingPublic Heft 3/2011, S. 34–35.

Weblinks

Commons: H&R Group – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. marketscreener.com abgerufen am 11. April 2021
  2. a b ">Finanzberichte und Präsentationen. In: hur.de. Abgerufen am 7. November 2020.
  3. Geschichte – Vom Familien- zum Weltunternehmen. (Nicht mehr online verfügbar.) H&R, archiviert vom Original am 11. Februar 2017; abgerufen am 16. Februar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hur.com
  4. Fusion soll die Raffinerie in eine gute Zukunft führen; Lingener Tagespost vom 25. August 2001 (Memento des Originals vom 3. Juli 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bisalzbergen.de
  5. Im Ölrausch; Homepage der Handelskammer Hamburg/Unternehmensportraits (Memento vom 27. März 2013 im Internet Archive)
  6. H&R WASAG verkauft Explosivstoffaktivitäten an Maxam/Pravisani. In: Finanzen.net, 26. April 2007.
  7. vgl. Pressemitteilung der H&R AG vom 1. August 2011 (Memento des Originals vom 14. April 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hur.com
  8. Firmenportrait der H&R AG auf www.comdirect.de
  9. Unternehmensprofil. In: Finanzen.net. Abgerufen am 9. Februar 2021.
  10. Finanzen.net, Finanzbericht, abgerufen am 30. Oktober 2015.
  11. Frank Dohmen: Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+). In: Der Spiegel. 29. Oktober 2021, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 1. November 2021]).