Hönebach

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Hönebach
Gemeinde Wildeck
Koordinaten: 50° 56′ 2″ N, 9° 56′ 29″ O
Höhe: 293 (260–469) m ü. NHN
Fläche: 7,37 km²[1]
Einwohner: 879 (30. Jun. 2007)
Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36208
Vorwahl: 06678
Hessisch-thüringische Landesgrenze bei Hönebach

Hönebach ist einer von insgesamt fünf Ortsteilen der Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Nordosten von Hessen.

Geographische Lage

Hönebach liegt direkt westlich der Landesgrenze zu Thüringen zwischen Richelsdorfer Gebirge im Norden und Seulingswald im Süden. Durch den Ort fließt der Hönebach, ein westlicher Zufluss der Suhl.

Zu erreichen ist Hönebach über die Bahnstrecke Halle–Bebra, an der der Ort einen Haltepunkt hat und die Bundesautobahn 4, Anschlussstelle Hönebach.

Geschichte

Woher der Name Hönebach kommt, ist unklar. Der Rotenburger Pfarrer Lucae schrieb in seinem Buch mit dem Titel Das edle Kleinod an der hessischen Krone etwa um 1700: „Der Name Hainebach (so hieß das Dorf früher) schmeckt nach Altertum. Außer Zweifel stande zeitwährenden Heidentums an dieser Ecke des großen Säulinger Waldes ein benannter Hain und Götze bei der Bach, davon dem Dorf die Benamung Hainebach geblieben.“

Mit großer Wahrscheinlichkeit bestand das Dorf bereits im 13., vielleicht auch schon im 12. Jahrhundert, wie Untersuchungen an der Hönebacher Kirche erwiesen haben. Aber erst 1315 tritt Hönebach aus dem Dunkel der Geschichte heraus. In einem Kopialbuch des Staatsarchiv Marburg (R59, Seite 202) wird Hönebach das erste Mal namentlich erwähnt. Diese Kopie, die vermutlich aus dem 15. Jahrhundert stammt, beruht auf einer Originalurkunde von 1315. Will man diese Kopie als verlässlich ansehen, so kann man das Bestehen Hönebachs zumindest bis zu dem Jahr 1315 zurückdatieren. Als Besitzer sind zunächst die Herren von Uffhausen genannt, welche im Jahr 1363 zugunsten des Abts von Fulda auf Hönebach verzichteten. 1364 belehnte dieser die Trotte mit dem Dorf, welches damals zum Verwaltungsbezirk von Schloss und Burg Wildeck gehörte. Im Jahr 1412 kam das fuldische Amt Wildeck mit Hönebach und Obersuhl an die Landgrafschaft Hessen.[1] Ab 1579 wurde das Gericht Obersuhl zum Amt Rotenburg gerechnet, mit dem es von 1627 bis 1835 zu Hessen-Rotenburg (Rotenburger Quart) gehörte.[2]

Am 31. Dezember 1971 wurde die Gemeinde Wildeck durch den Zusammenschluss von Hönebach mit vier weiteren Gemeinden neu gebildet.[3]

Sehenswürdigkeiten

Evangelische Kirche in Hönebach

In Hönebach steht eine im 13. Jahrhundert erbaute evangelische Kirche. Nahe dem Ort befindet sich der 983 m lange Hönebach-Tunnel der Thüringer Bahn, der als Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz ausgewiesen ist.[4]

Weitere nahegelegene Sehenswürdigkeiten sind das Mahnmal Bodesruh, der Monte Kali bei Heringen, das Wildecker Tal mit der Ruine des Jagdschlosses Blumenstein, der Schlosspark des abgegangenen Sommerschlosses Blumenstein mit Obelisk und Inselsteich, sowie die Wüstung Hammundeseiche mit dem Nadelöhr, der 1000 Jahre alten Hammundeseiche und den Grundmauern einer Kirche.

Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Hönebach.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Gemeinde Wildeck: Wildeck – Geschichte einer Gemeinde; SF Druck Saurwein, Hofbieber, 1991

Einzelnachweise

  1. a b Hönebach, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 2. Dezember 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. „Rotenburg an der Fulda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg“. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 4. Dezember 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 406.
  4. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 2.1. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 138.

Weblinks

Commons: Hönebach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!