Hüttenberg (Haardt)

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Hüttenberg
2013 Pfälzerwald 349 Hüttenberg.JPG

Hüttenberg vom Sankt Martiner Tal aus gesehen

Höhe 620,1 m ü. NHN [1]
Lage Schichtstufenland beiderseits des Oberrheingrabens

Deutschland

Gebirge Haardt (Pfälzerwald)
Koordinaten 49° 18′ 56″ N, 8° 4′ 14″ OKoordinaten: 49° 18′ 56″ N, 8° 4′ 14″ O
Hüttenberg (Haardt) (Rheinland-Pfalz)
Typ Rückenberg
Gestein Mittlerer Buntsandstein: Karlstal–Felszone
Alter des Gesteins 251–243 Millionen Jahre
Besonderheiten Felsenmeer Hüttenberg
2013 Pfälzerwald 425 Hüttenberg Felsenmeer.JPG

Felsenmeer Hüttenberg

2013 Pfälzerwald 438 Hüttenberg Hüttenberghütte 591NN.JPG

Hüttenberghütte

Der Hüttenberg bei Maikammer im rheinland-pfälzischen Landkreis Südliche Weinstraße ist ein 620,1 m[1] hoher Vorgipfel der Kalmit (672,6 m) in der Haardt, die den Ostrand des Pfälzerwalds bildet. Auf seinem langgestreckten Gipfelgrat liegt das Felsenmeer Hüttenberg.

Geographie

Lage

Der Hüttenberg liegt im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord und im Naturpark Pfälzerwald. Er gehört wie der Breitenberg (545,2 m), der Taubenkopf (603,8 m), die Kanzel (531,7 m) oder der Wetterkreuzberg (400,7 m) zu den Vorbergen der Kalmit (672,6 m). Vollständig bewaldet befindet er sich etwa 950 m (Luftlinie) südwestlich von deren Hauptgipfel, mit der er über einen flachen Bergsattel verbunden ist, und westnordwestlich von jenem des Breitenberges. Sein nördlicher Teil mit dem Gipfel gehört zur Gemarkung von Maikammer, der südliche Teil zu jener von Sankt Martin.[2]

Naturräumliche Zuordnung

Der Hüttenberg gehört zum Naturraum „Pfälzerwald“, der in der Systematik des von Emil Meynen und Josef Schmithüsen herausgegebenen Handbuches der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und seinen Nachfolgepublikationen[3] als Großregion 3. Ordnung klassifiziert wird. Betrachtet man die Binnengliederung des Naturraums, so gehört er zum Mittleren Pfälzerwald und hier zum Gebirgszug der Haardt, welche den Pfälzerwald zur oberrheinischen Tiefebene hin abgrenzt.[4]

Zusammenfassend folgt die naturräumliche Zuordnung des Hüttenbergs damit folgender Systematik:

Felsenmeer Hüttenberg

Als Besonderheit der Geologie des Pfälzerwaldes befindet sich auf dem Hüttenberg das Felsenmeer Hüttenberg. Die Felsen des Blockfeldes bestehen aus Sandstein, der in der frühen Trias abgelagert wurde. Er wird vor allem der Karlstal-Felszone des Mittleren Buntsandsteins des Pfälzerwalds zugerechnet. Das Spektrum reicht von kleineren Blöcken bis zu etwa 10 m hohen Felsformationen. Entstanden sind diese Felsblöcke während der Kaltzeiten des Pleistozäns, wobei durch Frostsprengung die vorher einheitliche Felsschicht in einzelne Felstrümmer zerlegt wurde. Diese finden sich nicht nur auf dem Gipfelgrat, der etwa in Nord-Süd-Richtung verläuft und rund 700 m lang ist, sondern auch auf den Berghängen, weil während der kurzen Tauphasen in den Sommermonaten die dort befindlichen Schuttmassen, durchtränkt mit Schmelzwasser, in Bewegung gerieten, so dass die Gesteinsblöcke hangabwärts rutschten.

Das Felsenmeer gehört zum Klettergebiet Pfälzer Wald und wird von Sportkletterern gerne zum Bouldern genutzt. An seinem Südende steht auf 591,2 m Höhe[2] die nicht bewirtschaftete Hüttenberghütte.

Verkehr und Wandern

Entlang dem Süd- und Westhang des Hüttenbergs verläuft von Sankt Martin durch das Hüttenhohl (479 m) und über den Bergsattel Totenkopf (513,7 m) nach Breitenstein die Landesstraße 514 (Totenkopfstraße), von der nordwestlich unterhalb seines Gipfels nahe dem Hüttenhohl auf 476,9 m Höhe die über die Kalmithochlagen nach Maikammer führende L 515 (Kalmithöhenstraße) abzweigt.

Der kürzeste Zugang zum Hüttenberg kann vom Wandererparkplatz an der Kalmit in etwa 15 Minuten erfolgen. Weitere Zugänge sind aus dem Sankt Martiner Tal vom Wandererparkplatz an der bewirtschafteten Schutzhütte Haus an den Fichten durch das Wolseltal oder vom Parkplatz am Hüttenhohl möglich. Über den Gipfelgrat verlaufen zwei Wanderwege – der eine direkt über und durch das Felsenmeer Hüttenberg, der anderer östlich etwas unterhalb am Felsenmeer vorbei. Start- und Endpunkt sind der Sattel zur Kalmit und die am Südende des Grates stehende Schutzhütte Hüttenberghütte (591,2 m), von der die Aussicht in das Sankt Martiner Tal möglich ist. Der im Herbst 2010 eröffnete und 2011 nach den Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes zertifizierte Prädikatsweg Pfälzer Weinsteig durchquert auf seiner 5. Etappe auch das Felsenmeer und erreicht anschließend nach längerem Abstieg die Weinbaugemeinde Sankt Martin.[5][6]

Weblinks

Commons: Hüttenberg (Haardt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Topographische Karte 1:25 000, Blatt Neustadt a. d. Weinstraße, Maikammer, Edenkoben, Landau i. d. Pfalz. Eigenverlag des Landesvermessungsamtes, Koblenz 1984.
  2. a b LANIS: Hüttenberg auf topographischer Karte vom Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz. Abgerufen am 24. Januar 2017.
  3. Bundesanstalt für Landeskunde: Geographische Landesaufnahme. Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000. Bad Godesberg 1952–1994. → Online-Karten *Blatt 160: Landau i. d. Pfalz (Adalbert Pemöller, 1969; 47 S.).
  4. Helmut Beeger u. a.: Die Landschaften von Rheinhessen-Pfalz − Benennung und räumliche Abgrenzung. In: Berichte zur deutschen Landeskunde, Band 63, Heft 2, Trier, 1989, S. 327–359.
  5. Pfälzer Weinsteig, auf wanderkompass.de, abgerufen am 25. Januar 2014.
  6. Pfälzer Weinsteig (Memento vom 23. Juli 2014 im Internet Archive) (Gesamtroute), auf outdooractive.com, abgerufen am 25. Januar 2014.