HGV-Anschluss-Gesetz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Basisdaten
Titel: Bundesgesetz über den Anschluss der
Ost- und der Westschweiz an das
europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz
Kurztitel: HGV-Anschluss-Gesetz
Abkürzung: HGVAnG
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Schweiz
Rechtsmaterie: Verkehr
Systematische
Rechtssammlung (SR)
:
742.140.3
Ursprüngliche Fassung vom:18. März 2005
Inkrafttreten am: 1. September 2005 (AS 2005 4239; PDF; 493 kB)
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten.

Das Bundesgesetz über den Anschluss der Ost- und der Westschweiz an das europäische Eisenbahn-Hochleistungsnetz (SR 742.140.3; kurz HGV-Anschluss-Gesetz oder HGVAnG) vom 18. März 2005 ist ein Massnahmenpaket zur Anbindung des Schweizer Schienennetzes an das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsverkehrs-Netz, beruhend auf

Im Fall von Deutschland sollen die Bemühungen vor allem zur Sicherstellung der nördlichen Zufahrten zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale NEAT dienen.

Ziele

Massnahmen

Die Massnahmen der ersten Phase des HGV-Anschluss-Gesetzes betreffen den Ausbau folgender Strecken:

Strecke Massnahmen Bauzeit      Fahrzeitgewinn      Zugfrequenz
ZürichSt. GallenBregenz (A) – Lindau (D) – Geltendorf (D) – München (D)

(Ausbaustrecke München–Lindau)

  • Ausbau zwischen St. Gallen und St. Margrethen: (80 Mio. CHF)
    • Doppelspur St. Fiden – Engwil (3,3 km)
    • Doppelspurabschnitt in Goldach
    • Geschwindigkeitssteigerung durch Ausbau für Neigezugeinsatz
  • Überwerfung Hürlistein zur Kapazitätssteigerung Zürich-Winterthur (77 Mio. CHF)
  • Elektrifizierung der Verbindung Lindau – Geltendorf (144 km, Schweizer Vorfinanzierungsbeitrag 75 Mio. CHF)
  • 4-gleisiger Ausbau der Strecke München-Pasing – Buchenau (Kosten übernimmt Bayern)
2010–2015[1][2] München–Zürich: 60' 2h statt 4h
Zürich – BülachSchaffhausenSingen (D) – Stuttgart (D) (Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen) 2009–2011[3] 30' statt 60'
(Schaffhausen)
St. Gallen – Konstanz (D) – Singen (D) Kreuzungsbauwerke, Anschlussverbesserung 2008–2015[4] St. Gallen–Stuttgart: 30'
(bessere Anschlüsse)
SargansSt. Margrethen Geschwindigkeitssteigerung St. Margrethen – Sargans 2011–2014[5] Sargans–St. Gallen: 5'
(total unter 1h)
BaselMülhausen (F) Beitrag an einen Bahnanschluss des EuroAirPort ungewiss[6]
Biel/BienneBelfort (F) Wiedereröffnung der Strecke Biel/Bienne – Delle – Belfort (Bahnstrecke Belfort–Delle) zum Anschluss an LGV Rhin-Rhône für 40 Mio. CHF 2006–2012[7] Biel/Bienne–Paris: 60'
Mülhausen (F) – Dijon (F) Pauschaler Beitrag der Schweiz von rund 100 Mio. CHF an die Gesamtkosten von 2 Mrd. EUR für den Neubau der französischen Hochgeschwindigkeitsstrecke Mülhausen – Dijon (LGV Rhin-Rhône) 2010–2011[8] Basel–Paris: 30'
Basel–Lyon: 60'
LausanneFrasne (F) – Dijon (F) Mitfinanzierung von 50 % der Kosten von 37 Mio. EUR des Ausbaus der auf französischem Boden liegenden Strecke Vallorbe/Pontarlier – Dole – Dijon sowie Ausbau des Knotens Lausanne 2007–2009[9] Lausanne–Paris: 15'
BernNeuenburgPontarlier (F) – Frasne (F) – Dijon (F) Bern–Paris: 15'
GenfBellegarde (F) – Nurieux (F) – Bourg-en-Bresse (F) – Mâcon (F) Pauschaler Beitrag der Schweiz von rund 110 Mio. EUR an die Wiederinbetriebnahme und den Ausbau (Elektrifizierung, Begradigung) der französischen Strecke Bellegarde – Nurieux – Bourg-en-Bresse (Linie Haut-Bugey) sowie Ausbau des Knotens Genf 2007–2010[10] Genf–Paris: 30'

Finanzierung

Die Finanzierung erfolgt aus dem vom Volk 1998 genehmigten FinöV-Fonds und beinhaltet die Vorfinanzierung von Projekten in Deutschland und die Mitfinanzierung (à fonds perdu) der Projekte in Frankreich. Dies bedeutet ein Abweichen vom Territorialitätsprinzip, wonach jeder Staat für die Aufwendungen auf seinem Gebiet selber aufkommen muss. Die Schweiz erhofft sich durch diese Beiträge jedoch überproportionale Zeitgewinne, die sie durch Investitionen im Inland nicht bewirken kann und die eher in ihrem Interesse als im Interesse Frankreichs liegen.
Das Gesamtvolumen der Vorlage beträgt 1,3 Mrd. Schweizer Franken, wovon in der ersten Phase nur ein Verpflichtungskredit im Umfang von 1090 Mio. Franken freigegeben wird.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DB-Netz: Projektbeschreibung Lindau – Geltendorf
  2. Projektbeschreibung Überwerfung Hürlistein. (PDF) SBB, abgerufen am 4. September 2018.
  3. Projektbeschreibung Hüntwangen – Rafz. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom Original am 14. Dezember 2013; abgerufen am 27. Januar 2019.
  4. Projektbeschreibung St.Gallen – Konstanz. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom Original am 21. Juli 2012; abgerufen am 29. Januar 2019.
  5. Perronausbau Altstätten. Bundesamt für Verkehr, 12. Juli 2013, archiviert vom Original am 22. April 2016; abgerufen am 15. April 2019.
    Einfahrt Au. Bundesamt für Verkehr, 12. Juli 2013, archiviert vom Original am 22. April 2016; abgerufen am 15. April 2019.
    Geschwindigkeits-Erhöhung. Bundesamt für Verkehr, 12. Juli 2013, archiviert vom Original am 22. April 2016; abgerufen am 15. April 2019.
  6. Bahnanschluss EuroAirPort Mülhausen. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom Original am 2. November 2012; abgerufen am 19. Februar 2019.
  7. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.bav.admin.ch Projektbeschreibung Biel/Bienne–Delle–Belfort
  8. TGV Rhin - Rhône. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom Original am 18. Januar 2016; abgerufen am 20. Februar 2019.
  9. Vallorbe/Pontarlier - Dijon. Bundesamt für Verkehr, archiviert vom Original am 20. April 2016; abgerufen am 22. Februar 2019.
  10. Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: @1@2Vorlage:Toter Link/www.bav.admin.ch Projektbeschreibung Bellegarde – Bourg-en-Bresse