HMS Diana (H49)

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HMS Diana
Die Diana
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Kanada Kanada
andere Schiffsnamen

1940: HMCS Margaree

Schiffstyp Zerstörer
Klasse D-Klasse
Bauwerft Palmers, Jarrow, Newcastle
Baunummer 1006
Bestellung 2. Februar 1931
Kiellegung 20. Juni 1931
Stapellauf 16. Juni 1932
Indienststellung 21. Dezember 1932
6. September 1940
Verbleib 22. Oktober 1940 nach Kollision mit Motorschiff Port Fairy gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
100,3 m (Lüa)
96,9 m (Lpp)
Breite 10,1 m
Tiefgang max. 3,78 m
Verdrängung 1.375 ts Standard
1.890 ts maximal
 
Besatzung 145
Maschinenanlage
Maschine 3 Admirality-3-Trommel-Dampfkessel
2 Parsons-Getriebeturbinen
Maschinen-
leistung
36,000 PS (26 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

unklar, ob 1940 der hintere Torpedorohrsatz gegen eine 76-mm-Flak getauscht wurde

Sensoren

Sonar Typ 121

HMS Diana (H49) war ein Zerstörer der D-Klasse der britischen Royal Navy. Das Ende 1932 in Dienst gestellte Schiff wurde im Zweiten Weltkrieg mit der Battle Honour „Norway 1940“ ausgezeichnet.

Im September 1940 wurde der Zerstörer an die Royal Canadian Navy abgegeben und in HMCS Margaree (H49) umbenannt. Der Zerstörer sank schon am 22. Oktober 1940 nach einer Kollision mit einem Frachter im Nordatlantik. 141 Mann kamen beim Untergang des Zerstörers ums Leben.

Geschichte

Am 2. Februar 1931 wurden die acht Zerstörer und der Flottillenführer der D-Klasse bei fünf britischen Werften bestellt. Die Werft Palmers Shipbuilding & Iron Co. in Jarrow nahe Newcastle erhielt den Auftrag zum Bau zweier Zerstörer, deren Kiellegung unter den Baunummern 1006 und 1007 am 20. Juni 1931 erfolgte. Die Bauwerft hatte 1895 erstmals einen Zerstörer für die Royal Navy gebaut. Im Neubauprogramm zwischen den Weltkriegen folgte 1929 nach etwa 50 gebauten Zerstörern der Auftrag für zwei Zerstörer der B-Klasse. Die Diana (Baunummer 1006) lief am 16. Juni 1932 vom Stapel. Sie war das zwölfte Schiff der Royal Navy seit 1757 mit dem Namen Diana nach der Göttin der Jagd in der römischen Mythologie, den zuletzt von 1895 bis 1920 ein bei Fairfield gebauter, geschützter Kreuzer der Eclipse-Klasse geführt hatte.

Der Kreuzer Diana während des Ersten Weltkriegs

Der bei Beginn des Ersten Weltkriegs veraltete Kreuzer wurde zuerst zur Überwachung des westlichen Zugangs zum Ärmelkanal, dann ab November 1915 auf der China Station und schließlich im Roten Meer und im Indischen Ozean eingesetzt. Nach dem Kriegsende im November 1918 kehrte die Diana nach Großbritannien zurück und wurde im Juni 1919 außer Dienst gestellt.[1] Der neue Zerstörer Diana wurde am 20. Dezember 1932 als vorletztes von der Werft fertiggestelltes Schiff abgeliefert.[2] Palmers befand sich seit der Weltwirtschaftskrise in großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten und stellte seine Aktivitäten ein, was zu einer verheerenden Arbeitslosigkeit in Jarrow führte.

Einsatzgeschichte

Zusammen mit ihren Schwesterschiffen ersetzte der Zerstörer Diana ab Ende 1932 bei der 1. Zerstörerflottille („1st Destroyer Flotilla“), die der Mittelmeerflotte zugeordnet war, eine bis dahin von der Montrose geführte Flottille von Zerstörern der V- und W-Klasse. Im Herbst 1933 machte die Flottille eine Fahrt durch das Rote Meer bis in den Persischen Golf.[3] Ende 1934 tauschte die Flottille dann Namen und Stationierungsort mit der von der Keppel geführten Flottille von V- und W-Zerstörern und wurde die „8th Destroyer Flotilla“ auf der China Station. Alle neun Schiffe der Flottille wurden vor dieser Verlegung noch im September/Oktober 1934 auf Staatswerften in Großbritannien überholt, so die Diana in Sheerness. Die Spannungen mit Italien (Abessinienkrise) führten zu einer Rückverlegung von sieben Schiffen der Flottille an das Rote Meer und zur zeitweisen Unterstellung unter die Mittelmeerflotte. Diana gehörte zu den Zerstörern mit der längsten Dienstzeit in diesem Einsatz von September 1935 bis zum Mai 1936. Anschließend besuchte sie noch Bombay und, wie auch andere Zerstörer der Flottille, britische Häfen in Ostafrika und kehrte erst Anfang August 1936 auf die China Station zurück. Als im Mai 1939 die Flottillen der Tribal-Zerstörer in das Nummernsystem eingeordnet wurden, erhielt die weiter in Hongkong stationierte Flottille die Bezeichnung „21st Destroyer Flotilla“. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Schiffe der D-Klasse weiterhin in Hongkong stationiert. Sie wurden dann im September ins Mittelmeer zurückbeordert.[4]

Kriegseinsätze

Die Diana war bei Kriegsbeginn jedoch wegen einer in Hongkong begonnenen Kesselreparatur nicht einsatzbereit, die erst Mitte September 1939 abgeschlossenen wurde.[5] Erst am 21. September 1939 verließ die Diana Hongkong und erreichte über Singapur und Colombo am 11. Oktober Sues.[6] Ab Mitte Oktober beteiligte sie sich mit den sieben schon vor ihr bei der Mediterranain Fleet eingetroffenen Einheiten der D-Klasse am Schutz der britischen Handelsschiffahrt im Mittelmeer und der Suche nach deutschen Schiffen bzw. Schiffen mit für Deutschland bestimmter Ladung sowie an der Sicherung der schweren Einheiten der Mittelmeerflotte bei Verlegungsmärschen. Der schlechte Zustand der Schiffe der Flottille erforderte vor weiteren Einsätzen bei fast allen Einheiten eine Überholung in den britischen Werften am Mittelmeer. Die Diana wurde im November in der Marinewerft in Malta überholt und dann wieder in der Überwachung des Schiffsverkehrs im Mittelmeer eingesetzt.

Am 21. Dezember verließ die Diana mit dem Schwesterschiff Delight Malta als Sicherung des Schlachtschiffs Malaya, das künftig im Nordatlantik eingesetzt werden sollte. Die beiden Zerstörer sollten von Gibraltar weiter in die Heimat verlegen, wo sie noch vor dem Jahresende eintrafen. Die in die Heimat zurückbeorderten Schiffe der D-Klasse wie die Diana wurden formal der „3rd Destroyer Flotilla“ unterstellt und bei der Home Fleet eingesetzt.

Im April 1940 wurde das Schiff bei der versuchten Abwehr der deutschen Landung in Norwegen (Unternehmen Weserübung) zur Deckung von Schiffen der Home Fleet eingesetzt. Die Diana sicherte dabei mehrfach die eingesetzten Flugzeugträger Furious, Glorious oder Ark Royal. Am 1. Mai 1940 unterstützte sie bei Åndalsnes die Evakuierung alliierter Truppen und transportierte den norwegischen Oberbefehlshaber, Generalmajor Otto Ruge, von Molde nach Tromsø.[7] Die Diana blieb bis zum Rückzug der Alliierten (Operation Alphabet) Anfang Juni 1940 vor Norwegen im Einsatz. Im Juli 1940 begann dann eine umfassendere Überholung des Zerstörers in London.

In kanadischen Diensten

Das Motorschiff Port Fairy, Kollisionsgegner der Diana

Während dieser wurde das Schiff am 6. September 1940 an die Royal Canadian Navy als Ersatz für HMCS Fraser abgegeben, die am 25. Juni 1940 in der Gironde nach einer Kollision mit dem Flugabwehrkreuzer Calcutta gesunken war. Die Diana wurde in HMCS Margaree (H49) umbenannt und sollte künftig als Eskorte von Geleitzügen eingesetzt werden.

Am 17. Oktober 1940 begann der erste Einsatz der Margaree als Geleitzerstörer am Convoi OL8 von Liverpool nach Kanada. Am 22. Oktober 1940 kollidierte der Zerstörer bei rauer See mit dem Motorschiff Port Fairy (1928, 8072 BRT) des Geleits etwa 300 Meilen westlich von Irland.[8] Der Zerstörer sank sehr schnell. Die Port Fairy konnte 34 Schiffbrüchige retten. Der Kommandant und 140 Mann der Besatzung verloren ihr Leben beim Untergang der Margaree auf 53° 24′ N, 22° 50′ W.

Erneute Namensverwendung

Vorn die Palacios ex Diana, 1973

Beide Namen des Schiffes wurden in ihren Marinen wieder genutzt. Die Royal Navy stellte im März 1954 einen Zerstörer in Dienst, der den Namen Diana (D126) erhielt. Der bei Yarrow 1952 vom Stapel gelaufene Zerstörer der Daring-Klasse wurde 1969 an Peru verkauft. Das dort in Palacios umbenannte Schiff wurde 1993 gestrichen.

DDH 230 Margaree 1990

Die Royal Canadian Navy stellte im Oktober 1957 einen Geleitzerstörer in Dienst, der den Namen Margaree (DDE230) erhielt. Das in Kanada gebaute Schiff der St.-Laurent-Klasse, das in anderen Marinen als U-Abwehr-Fregatte bezeichnet worden wäre, wurde 1992 gestrichen und 1994 zum Abbruch verkauft.

Einzelnachweise

Literatur

  • John English: Amazon to Ivanhoe. British Standard Destroyers of the 1930s. World Ship Society, Kendal 1993, ISBN 0-905617-64-9.
  • Norman Friedman: British Destroyers From Earliest Days to the Second World War. Naval Institute Press, Annapolis, Maryland 2009, ISBN 978-1-59114-081-8.
  • Michael J. Whitley: Destroyers of World War Two. An international encyclopedia. Arms and Armour Press, London u. a. 1988, ISBN 0-85368-910-5.

Weblinks