HMS Amazon (1795)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Amazon (rechts) und Indefatigable (links) im Gefecht mit Droits de l’Homme (mitte), Gemälde von Léopold Le Guen (1853)
Amazon (rechts) und Indefatigable (links) im Gefecht mit Droits de l’Homme (mitte), Gemälde von Léopold Le Guen (1853)
Übersicht
Typ Fregatte fünften Ranges
Bauwerft

Wells & Co., Rotherhithe

Bestellung 24. März 1794
Kiellegung Juni 1794
Stapellauf 25. September 1795 in Deptford Dockyard
1. Dienstzeit Flagge
Außerdienststellung 17. Januar 1797
Verbleib Wrack
Technische Daten
Verdrängung

933 67/94 tons builder’s measurment

Länge

143 Fuß 2,5 Zoll auf Geschützdeck
119 Fuß 5,5 Zoll am Kiel

Breite

38 Fuß 4 Zoll

Tiefgang

13 Fuß, 6 Zoll in der Last

Besatzung

264

Antrieb

Segel

Bewaffnung

36 Kanonen

Die HMS Amazon war eine Fregatte der Royal Navy mit 36 Kanonen. Sie wurde 1795 von John and William Wells & Co nach einem Entwurf von Sir William Rule gebaut. Sie war das erste Schiff aus einer Reihe von vier baugleichen Fregatten.

Unter dem Kommando von Kapitän Robert Carthew Reynolds war sie 1795 Teil des Küstengeschwaders unter Sir Edward Pellew, die den französischen Hafen Brest beobachtete, um etwaige Versuche der französischen Flotte zu melden, den Hafen zu verlassen. Am 20. April beteiligte sie sich an der Jagd auf die Virginie mit 40 Kanonen, die die Fregatte HMS Indefatigable schließlich übernahm. Am 13. Juni war die Amazon beteiligt an der Eroberung der Les Trois Couleurs mit 14 Kanonen bei Brest.

Am 11. Dezember 1796 konnte die Amazon die Nachricht vermelden, dass sieben französische Linienschiffe den Hafen von Brest erreicht haben. Dies war ein Teil der Vorbereitungen auf die Invasion von Irland. Die französische Flotte verließ den Hafen, entzog sich dem Hauptteil der britischen Blockadeflotte und segelte nach Bantry Bay. Trotzdem wurde die Flotte durch Stürme zerstreut und viele Schiffe kehrten nach Frankreich zurück, ohne viel erreicht zu haben.

Im Manöver vom 13. Januar 1797 traf die Amazon in Begleitung von Pellews Indefatigable auf das französische Schiff Droits de l'Homme, einem Linienschiff mit 74 Kanonen. Normalerweise greift keine Fregatte ein Linienschiff an, weil sie unter schwersten Beschuss geraten würde. Es herrschte aber stürmischer Seegang und das französische Schiff konnte die Kanonenluken des unteren Decks nicht öffnen, weil es sonst Gefahr lief überflutet zu werden. Dies reduzierte ihre Breitseiten erheblich.

Pellew war sieben Meilen von der Amazon entfernt, als er die Droits de l'Homme zum ersten Mal angriff. Eineinhalb Stunden später rückte die Amazon auf und schoss eine Breitseite in die Quartiere der Franzosen. Die beiden Fregatten griffen sie von beiden Seiten an, versuchten sie vom Kurs abzubringen, während sie das meiste Gegenfeuer vermieden. Um 4:20 am Morgen des 14. Januars sichtete man unvermittelt Land und die Fregatten brachen ihren Angriff ab und segelten in entgegengesetzte Richtungen davon. Die Amazon hielt sich nach Norden und wegen schwerer Schäden konnte sie sich nicht mehr über Wasser halten und lief auf Grund bei Audierne Bay von Île de Batz. Drei Crewmitglieder waren während des Gefechts getötet worden und sechs weitere ertranken, aber der Rest konnte sich an die Küste retten. Dort wurden sie von den Franzosen gefangen gesetzt. Die Droits de l'Homme, im Kampf schwer beschädigt, lief ebenfalls auf Grund.

Das Militärgericht vom 29. September 1797, welches routinemäßig nach dem Verlust eines Schiffes einberufen wurde, sprach Kapitän Reynolds und seine Offiziere im Zusammenhang mit dem Verlust des Schiffes ehrenvoll von jeglicher Nachlässigkeit frei.

Literatur

  • Rif Winfield: British Warships in the Age of Sail, 1793-1817: design, construction, careers and fates. 2. Auflage. Seaforth Publishing 2008. ISBN 978-1-84415-717-4 (englisch)

Weblinks