HMS Invincible (1907)

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Invincible
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Schlachtkreuzer
Klasse Invincible-Klasse
Eigner Royal Navy
Bauwerft Armstrong-Whitworth, Elswick
Baukosten 1.650.000 Pfund Sterling
Bestellung 1906
Kiellegung 2. April 1906
Stapellauf 13. April 1907
Indienststellung 20. März 1909
Verbleib Am 31. Mai 1916 durch SMS Lützow versenkt.
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
172,80 m (Lüa)
161,50 m (Lpp)
Breite 23,90 m
Tiefgang max. 8,1 m
Verdrängung 17.420 tn.l.
Maximal: 20.135 tn.l.
 
Besatzung 784 bis 1.032 Mann
Maschinenanlage
Maschine 31 Yarrow Wasserrohrkessel
4 × Parsons-Turbinen
Maschinen-
leistung
41.000 PS (30.155 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
25,5 kn (47 km/h)
Propeller 4 dreiflügelig
Bewaffnung
  • 8 × 305 mm L/45 Mk X
  • 16 × Sk 102 mm L/50 M III
  • 5 × Torpedorohr ⌀ 45,7 mm
Panzerung

HMS Invincible (dt. „Unbesiegbar“) war ein Schlachtkreuzer der Royal Navy. Es war das fünfte Schiff dieses Namens und Typschiff der drei Schiffe umfassenden Invincible-Klasse. Mit der Invincible wurde ein neuer Typ von Großkampfschiffen geschaffen.

Geschichte

Die HMS Invincible wurde am 2. April 1906 von Sir W.G. Armstrong-Whitworth & Co., Ltd. in Elswick auf Kiel gelegt, am 13. April 1907 vom Stapel gelassen und am 16. März 1909 fertig gestellt.[1] Am 20. März 1909 wurde sie für den Einsatz im 1. Kreuzergeschwader der Home Fleet in Dienst gestellt. Am 12. Juni 1909 nahm sie an der Flottenschau in Spithead und am 16. Juli in Southend teil. Vom 17. August 1909 bis zum 17. Januar wurde das Schiff überholt. Am 17. März 1913 kollidierte sie in der Stokes Bay mit dem britischen U-Boot C34. Im August 1913 wurde die Invincible der Mittelmeerflotte zugeteilt. Im Dezember 1913 kehrte sie in die Heimat zurück wo sie nach ihrer Ankunft in Portsmouth für eine Überholung ausgemustert wurde.[2]

Erster Weltkrieg

Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Invincible am 12. August als Flaggschiff des 2. Schlachtkreuzergeschwaders unter dem Kommando von Konteradmiral Archibald Gordon Moore wieder in Dienst gestellt.[3] Am 28. August nahm das Schiff am Seegefecht bei Helgoland teil.[4] Am 8. Dezember nahm sie am Seegefecht bei den Falklandinseln teil wo sie zusammen mit der HMS Inflexible die SMS Scharnhorst und SMS Gneisenau versenkte.[5] Am 11. Februar 1915 wurde sie dem 1. Schlachtkreuzer-Geschwader zugeteilt. Später wurde sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff Inflexible in den Südatlantik verlegt, wo sie am Seegefecht bei den Falklandinseln beteiligt war.

Skagerrakschlacht

In dem Versuch, einen Teil der Grand Fleet aus ihren Häfen zu locken und zu vernichten, verließ die deutsche Hochseeflotte, bestehend aus 16 Schlachtschiffen, 6 Einheitslinienschiffen und weiteren Schiffen, am frühen Morgen des 31. Mai Wilhelmshaven. Der Plan sah vor, dass Vizeadmiral Franz Hipper mit den Schlachtkreuzern der 1. und den leichten Kreuzern der 2. Aufklärungsgruppe Wilhelmshaven verließ und nach Norden außer Sichtweite der dänischen Küste vorstieß. Dort sollte er durch Angriffe auf die Küstenstädte ein Auslaufen von britischen Schiffen provozieren und sie in Richtung Hochseeflotte locken. Die nachrichtendienstliche Abteilung der britischen Admiralität Room 40 hatte den deutschen Funkverkehr mit den Operationsplänen abgefangen und entschlüsselt. Daraufhin befahl die Admiralität Jellicoe und Beatty, noch in der Nacht mit der Grand Fleet von Scapa Flow, Cromarty und Rosyth auszulaufen, um die Hochseeflotte abzuschneiden und zu vernichten.[6]

Bug und Heck der auseinander­gebrochenen Invincible kurz vor ihrem Untergang

Dort erhielt sie von der Lützow einen Treffer durch schwere Artillerie in Turm „Q“, worauf sie explodierend in zwei Teile zerbrach und mit 1026 Mann ihrer Besatzung, darunter auch Admiral Hood, unterging. Es gab nur sechs Überlebende.

Das Wrack des Schlachtkreuzers wurde 1919 durch einen Minensucher auf der Position 57° 2′ 24″ N, 6° 7′ 9″ OKoordinaten: 57° 2′ 24″ N, 6° 7′ 9″ O in etwa 60 Metern Wassertiefe lokalisiert. Seit den 1990er-Jahren wurde es mehrfach betaucht und sein Zustand untersucht. Die beiden Rumpfteile liegen nebeneinander, das Heck steht aufrecht. Der Geschützturm „Y“ ist noch weitgehend intakt, seine Kanonen sind noch auf die Steuerbordseite feindwärts gerichtet. Insgesamt ist die Invincible jedoch sehr stark zerstört und zerfällt weiter. Zwischen 1990 und 2000 ist der Rumpf etwa drei bis vier Meter in sich zusammengefallen.

Seit dem 31. Mai 2006, dem 90. Jahrestag der Schlacht, sind die Überreste des Schlachtkreuzers durch den britischen „Protection of Military Remains Act“ von 1986 als „Protected Place“ geschützt. Es darf zwar von außen durch Taucher betrachtet werden, das Eindringen, das Sammeln von Souvenirs oder die Vornahme von Bergungsarbeiten ist jedoch verboten.

Technik

Schiffsmaße

Die Invincible hatte eine Gesamtlänge von 172,80 m, eine Länge zwischen den Loten von 161,50 und eine Breite von 23,90 m. Das Schiff hatten eien Freibord von 9,14 m vorn 6,70 mittschiffs und achtern 5, 23 m. Der Tiefgang lag zwischen 7,90 m und 9,10 m und die Verdrängung lag zwischen 17.420 tn.l. und 20.135 tn.l.[1][7]

Antrieb

Die Invincible war mit vier Parsonsturbinen ausgestattet, die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 41.000 Shp (30.155 kW) entwickelten, mit der sie eine Höchstgeschwindigkeit von 25,5 Knoten (47 km/h) erreichte. Der Dampf wurde von 31 Yarrow Wasserrohrkesseln geliefert. Das Schiff konnte maximal 3.085 tn.l. Kohle bzw. 7.25 tn.l. Heizöl mitführen, was ihm bei 10 Knoten (19 km/h) eine Reichweite von 3090 Seemeilen (5.720 km) ermöglichte. Die Besatzung des Schiffes bestand aus 784 Offizieren und Mannschaft.[1]

Bewaffnung

Literatur

  • N. J. M Campbell: Jutland: an analysis of the fighting. Naval Institute Press, Annapolis 1986, ISBN 0-87021-324-5 (englisch).
  • Paul G. Halpern: A Naval History of World War I. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-352-4 (englisch).
  • Robert K. Messie: Castles of Steel. Britain, Germany, and the Winning of the Great War at Sea. Random House, New York 2003, ISBN 0-679-45671-6 (englisch).
  • Antony Preston: „Great Britain“. In: Randal Gray (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1906–1921. Naval Institute Press, Annapolis 1985, ISBN 0-85177-245-5 (englisch).
  • John Roberts: Battlecruisers. Chatham, London 1997, ISBN 978-1-86176-006-7 (englisch).

Weblinks

Commons: HMS Invincible – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Preston: Great Britain. S. 24.
  2. Tarrant: Battlecruiser Invincible S. 26.
  3. Tarrant: S. 29f.
  4. Massie: Castles of Steel S. 109ff.
  5. Staff: Battle on the Seven Seas S. 66ff.
  6. Campbell: Jutland. S. 13f.
  7. Roberts: Battlecruisers S. 43f.