HMS Venerable (1899)

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Venerable
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Einheitslinienschiff
Klasse London-Klasse
Bauwerft Chatham Dockyard
Kiellegung 2. Januar 1899
Stapellauf 2. November 1899
Verbleib Juni 1920 zum abwracken verkauft
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
131,60 m (Lüa)
Breite 22,86 m
Tiefgang max. 7,90 m
Verdrängung 14.732 t
Maximal:16.053 t
 
Besatzung 780
Maschinenanlage
Maschine 20 Bellville Wasserrohrkessel
2 × 3 Zyl.- Verbunddampfmaschine
Maschinen-
leistung
15.000 PS (11.032 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
18 kn (33 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Panzerung
  • Gürtel:228 mm
  • Deck: mm
  • Schott:304–228 mm
  • Geschütztürme:203–254 mm
  • Kommandoturm:355 mm
  • Kasematten:152 mm
  • Barbetten:304 mm

Die HMS Venerable war ein Einheitslinienschiff (engl. pre-dreadnought) der London-Klasse das Ende des 19. Jahrhunderts für die Royal Navy gebaut wurde. Sie wurde von 1902 bis 1908 bei der Mittelmeerflotte und von 1909 bis 1912 bei der Atlantikflotte eingesetzt. Im Ersten Weltkrieg zeichnete sich das Schiff bei der Beschießung deutscher Stellungen in Flandern und der Unterstützung der alliierten Truppen auf Gallipoli aus. Die zuletzt als Depotschiff eingesetzte Venerable wurde 1922 in Deutschland abgewrackt.

Geschichte

Die Venerable wurde am 2. Januar in Chatham auf Kiel gelegt, am 2. November 1899 vom Stapel gelassen und wurde nach mehreren Verzögerungen durch Schwierigkeiten mit dem Zulieferer der Maschinen am 12. November 1902 für den Einsatz in der Mittelmeerflotte in Dienst gestellt. Am 26. Juni 1905 lief sie vor Algier auf Grund, wobei ihr Rumpf leicht beschädigt wurde. Im Januar 1908 kehrte sie in die Heimat zurück und wurde bei ihrer Ankunft in Chatham für eine Überholung ausgemustert. Nach Beendigung der Überholung wurde das Schiff am 19. Oktober 1909 für den Einsatz in der Atlantic Fleet wieder in Dienst gestellt. Durch die Umstrukturierung der Flotte im Mai 1912 wurde die Atlantic Fleet in Home Fleet umbenannt.[1]

Erster Weltkrieg

Beim Kriegsausbruch im August 1914 wurde das Schiff zum 5. Schlachtengeschwader der Kanalflotte vor der Isle of Portland abkommandiert. Am 25. August sicherte das Schiff die Verlegung des Portsmouth Marine Battalion nach Ostende. Vom 27. bis 23. Oktober diente sie Konteradmiral Sir Horace Hood als Flaggschiff der Dover Patrol wo sie die British Expeditionary Force in Westende und Lombardsijde unterstützte. Am 3. November wurde sie an die englische Ostküste verlegt wo sie die East Coast Patrol bei der Verteidigung von Yarmouth beim Angriff des deutschen Schlachtkreuzergewaders unter dem Kommando von Admiral Franz von Hipper unterstützte. In Erwartung eines deutschen Angriffs wurde das Geschwader am 14. November 1914 nach Sheernhees abkommandiert um den Kanal zu überwachen. Die Venerable beschoss am 11. März und 10. Mai 1915 erneut deutsche Stellungen nahe Westende.[1]

Dardanellen

Am 12. Mai 1915 wurde die Venerable zu den Dardanellen befohlen, um das Schlachtschiff HMS Queen Elizabeth zu entsetzen Vom 14. bis 21. August 1915 unterstützte sie alliierte Angriffe auf türkische Stellungen an der Suvla-Bucht. Von Oktober bis Dezember 1915 wurde die Venerable in Gibraltar überholt und anschließend in die Ägäis abkommandiert um die italienische Marine zu unterstützen. Im Februar 1918 kehrte sie in die Heimat zurück wo sie bei ihrer Ankunft zum Depotschiff umgerüstet und am 27. März der Northern Patrol zugeteilt wurde. Im Dezember wurde die Venerable ausgemustert und der Reserve vor der Isle of Portland zugeteilt wurde.[1]

Verbleib

Nach ihrer endgültigen Außerdienststellung im Dezember 1918 wurde die Venerable im Mai 1919 von der Marineliste gestrichen und am 4. Juni 1920 zum Abwracken an Stanlee Shipbreaking Co. verkauft. Nach einem Weiterverkauf wurde sie 1922 in Deutschland abgewrackt.[1]

Technik

Das Schiff hatte eine Gesamtlänge von 131,60 m, eine Breite von 22,90 m und einen Tiefgang von 7,90 m. Die Verdrängung lag zwischen 14.700 t und 16.100 t[2]

Antrieb

Das Schiff war mit zwei 3 Zyl.-Verbunddampfmaschinen ausgestattet, die jeweils eine Welle antrieben und insgesamt 15.000 Shp (11.032 kW) entwickelten, mit denen sie eine Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten (33 km/h) erreichte. Der Dampf wurde von 20 Belleville Kesseln mit einem Arbeitsdruck von 20 bar geliefert. Das Schiff konnte maximal 2.032 t Kohle mitführen was ihm bei 10 Knoten (19 km/h) eine Reichweite von 5.500 Seemeilen (10.190 km) ermöglichte. Die Besatzung schwankte zwischen 724 und 780.[2]

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung bestand aus vier 305 mm Geschützen in zwei Doppelgeschütztürmen vor und hinter den Aufbauten. . Die Geschütze waren auf Mk BVI Lafetten mit einem Gewicht von 187 t und einem Seitenrichtbereich von −150 bis +150 Grad montiert. Sie befanden sich in kreisförmigen Barbetten die das Laden in 360 Grad ermöglichte. Die Kanonen selbst wogen 51 t und hatten bei einer maximalen Elevation von 13,5° und einer Mündungsgeschwindigkeit von 778 m/s eine Reichweite von 13.850 m. Sie verschossen 386 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von ca. 1,5 Schuss pro Minute.[3] Die Sekundärbewaffnung bestand aus zwölf 152 mm Geschützen die in Kasematten. Die Geschütze waren auf Mk PIV Lafetten montiert. Sie hatten bei einer maximalen Elevation von +20° Grad und bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 805 m/s eine Reichweite von 16.340 m. Sie verschossen 45 kg schwere Granaten mit einer Kadenz von 5–7 Schuss pro Minute.[4] Zur Abwehr von Torpedobooten standen zehn 12-Pfünder-Geschütze und sechs 3-Pfünder-Geschütze zur Verfügung. Außerdem waren die Schiffe mit vier im Rumpf versenkten 457 mm Torpedorohren ausgestattet.[2]

Panzerung

Das Schiff hatten einen 229 mm starken Gürtel, aus Krupp Zementstahl der mit den 229 bis 305 mm dicken Querschotten an beiden Enden der Schiffe abschloss. Die Geschütztürme waren an den Seiten 203 mm bis 254 mm dick und das Dach 305 mm. Die Barbetten und die 152 mm-Geschütze in den Kasematten waren mit 152 mm geschützt. Der Kommandoturm hatte rundum eine Panzerung von 356 mm. Die Schiffe verfügten über zwei gepanzerte Decks mit einer Dicke von 25 bzw. 76 mm.[2]

Literatur

  • R. A. Burt: British Battleships 1889–1904. Naval Institute Press, Annapolis 2013, ISBN 978-1-59114-065-8 (englisch).
  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1860-1905. Conway Maritime Press, Greenwich 1979, ISBN 0-8317-0302-4 (englisch).
  • Paul G. Halpern: A Naval History of World War I. Naval Institute Press, Annapolis 1995, ISBN 1-55750-352-4 (englisch).
  • Robert K. Messie: Castles of Steel. Britain, Germany, and the Winning of the Great War at Sea. Random House, New York 2003, ISBN 0-679-45671-6 (englisch).
  • Henry Newbolt: Naval Operations (= History of the Great War Based on Official Documents. Nr. V). Battery Press, Nashville 1996, ISBN 0-89839-255-1 (englisch).

Weblinks

Commons: HMS Venerable (ship, 1902) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Burt: British Battleships S. 194.
  2. a b c d Conway's All the World's Fighting Ships, 1860–1905 S. 36.
  3. 12"/40 (30.5 cm) Mark IX. Abgerufen am 18. Juni 2022.
  4. 6"/45 (15.2 cm) BL Mark VII. Abgerufen am 18. Juni 2022.