Haşema

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Haşema Tekstil Turz. Spor Malzeme ve Ambalaj San. Tic. Ltd. Şti. (auch kurz Haşema für türk. Hakiki Şeriat Mayosu[1]; dt. Haschema, mit der Bedeutung „wahre Scharia-Badebekleidung“) genannt, ist ein in Istanbul ansässiges Unternehmen und Marktführer[2] in der Türkei für Sportbekleidung, die islamischen Vorschriften genügt.[3]

Badeanzug

Das Unternehmen ist berühmt für seinen synthetischen (Nylon-)Ganzkörper-Badeanzug für fromme Musliminnen.[4] Der auch als Haschema bekannte Anzug besteht aus meist vier Teilen:[5] eine Hose, eine Jacke, eine Badekappe sowie eine Haube (Hidschāb), die unter dem Kinn verschließbar ist. Der Anzug bedeckt damit die „Aurah“, den muslimischen Schambereich, d. h. für Frauen den gesamten Körper mit Ausnahme des Gesichts, der Hände und der Füße.

Unternehmen

Die Haschema wurde vom türkischen Textilunternehmer Mehmet Şahin erfunden und wird seit 1993 von seinem Bekleidungs-Unternehmen Haşema-Tekstil vertrieben. Noch als Jurastudent hatte Şahin das Unternehmen 1989[6] gegründet und vertrieb anfangs nur Herrenbademode, die seinen eigenen frommen Bedürfnissen entsprach und die Körperteile zwischen Nabel und Knie („Aurah“ der Männer) bedeckte. Haşema gibt an, 2005 bereits 25.000,[7] nach anderen Quellen 40.000[2] Haschemas verkauft zu haben.

Die Türkei ist hinter China und Hongkong mit acht Prozent Weltmarktanteil (2004, 4 Mrd. USD, fast eine Million Beschäftigte) der drittgrößte Exporteur von Unterwäsche (inkl. Reizwäsche). Der Großteil der in der Türkei hergestellten Unterwäsche wird jedoch unter ausländischen Markennamen verkauft, sodass es nur zwei große international bekannte türkische Markennamen gibt. Das Unternehmen Zeki Triko[8] produziert Unterwäsche und Bademode, während Haşema sich besonders unter frommen Muslimen weltweit einen Namen gemacht hat.[9]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ömer Demir, Mustafa Acar, Metin Toprak: Anatolian Tigers or Islamic Capital: Prospects and Challenges. Middle Eastern Studies, Volume 40, Number 6, November 2004, S. 166–188 (23), doi:10.1080/0026320042000282937
  2. a b Emma Ross-Thomas: Turk Takes Islam-inspired Swimwear to Pious Bathers. Reuters, 31. August 2006
  3. Fatwa: Clothes for Swimming (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/infad.kuim.edu.my: „It is mandatory on men and women to cover their Awrah“, Fatwa Management System, Universiti Sains Islam Malaysia
  4. James C. Helicke: Full-body swimsuits for devout Muslims making a splash on Turkish beaches. (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wwrn.org Associated Press, 17. August 2002, bei WorldWide Religious News
  5. Stefanie Rosenkranz: Mein Badetag als Fundi-Frau. Stern, Nr. 24, 6. Juni 2007, S. 104–105
  6. Meieli Sawyer Detoni: "Modest" Swimwear on the Rise. (Memento des Originals vom 26. Juni 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/splas004.secure.omnis.com Miami Fashion Weekly, 2. September 2006
  7. Kai Strittmatter: Der Feind an meinem Strand. Süddeutsche Zeitung, 20. August 2006
  8. Zeki Triko
  9. Turkey's garment trade. Beyond the veil. Where Islam and erotic underwear meet.@1@2Vorlage:Toter Link/www.economist.co.uk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (kostenpflichtig) The Economist, 2. März 2006, Vol. 378, Iss. 8470, S. 15