Hafen- und Bahnbetriebe der Stadt Krefeld

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Die Hafen- und Bahnbetriebe der Stadt Krefeld waren ein Eigenbetrieb der Stadt Krefeld, die den Krefelder Rheinhafen und die angeschlossene Hafenbahn bis Ende 2007 betrieben. Seit 2008 wird Hafen und Eisenbahninfrastruktur durch die Hafen Krefeld GmbH & Co KG betrieben.

Das Gebiet des Krefelder Hafens

Der Krefelder Hafen besteht aus folgenden Bereichen:

  • Dem eigentlichen Rheinhafen mit Hafenbecken, Wendebecken, Ansiedlungsplätzen für Industrie, zwei Städtischen-Lagergebäuden auf der Halbinsel des Hafenkopfs, Restaurant Rheingold mit Tagungsmöglichkeiten, Aussenterrasse, gelegen im Gebiet des Krefelder Stadtteiles Linn.
  • Das ältere Uerdinger Rheinwerft, in nördlicher Fortsetzung.
  • Das Ostwerft, dabei handelt es sich um ein seit 1945 nicht mehr genutztes Kai

Hafenbahn Krefeld

Der als Hafenbahn Krefeld bezeichnete Bahnbetrieb in den östlichen Stadtteilen von Krefeld wurde ursprünglich von drei selbständigen Eisenbahnbetrieben unterhalten:

  • Die "Kleinbahn Krefeld-Rheinhafen", später “Hafen- und Kleinbahn Krefeld”, welche 1956 zur "Städtische Eisenbahn Krefeld" umfirmierte und später in Hafen Krefeld GmbH & Co. KG aufging.
  • das zweite Unternehmen war die Güterbahn der “Bahn- u. Gelände AG Krefeld-Süd”, welche 1926 in den Besitz der Stadt Krefeld gelangte und ab 1931 unter Betriebsführung der Hafen- und Kleinbahn Krefeld stand und unter der Bezeichnung “Krefelder Industriebahn” ihren Betrieb fortsetzte.
  • das dritte Unternehmen war die “Uerdinger Werftbahn”, welche 1929 als nördliche Fortsetzung in die überwiegend als Hafenbahn fungierenden “Hafen- und Kleinbahn Krefeld” integriert wurde.

Der Bahnbetrieb dient ausschließlich dem Güterverkehr im Gebiet der Stadt Krefeld. Während die Hafenbahn Krefeld eine nach der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung (EBO) konzessionierte nichtbundeseigene Eisenbahn (NE-Bahnen) darstellt, ist die Krefelder Industriebahn als reine Anschlussbahn nach Verordnung über den Bau und Betrieb von Anschlussbahnen (BOA) konzessioniert.

Die Entstehung der Hafenbahn Krefeld

Die Errichtung der im Volksmund von jeher als "Hafenbahn" bezeichneten Hafenbahn Krefeld ist aus dem Bau des Krefelder Rheinhafens hervorgegangen.

Mit dem Bau des Hafens von 1903 bis 1905 entstand auch ein eigenes Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Die Hafenbahn diente zum Anschluss der entfernt vom Rhein liegenden Stadt Krefeld an den Verkehrsträger Schifffahrt und für den Verschub von Waren im Bereich des Hafens. Der Anschluss an die Staatsbahn wurde am Anschlussbahnhof Krefeld-Linn realisiert, bevor die Streckenführung bis zum Güterbahnhof Krefeld Ost fortgeführt werden konnte.

Die Eröffnung der Hafenbahn Krefeld

Am 12. November 1905 erfolgte zunächst die Eröffnung der ersten Strecke der damaligen Hafen- und Kleinbahn Krefeld vom Staatsbahnhof Krefeld-Linn zum Handelshafen am Rhein. Als zweite Strecke nahm am 26. September 1906 die Stadtstrecke von Linn nach Krefeld zum dortigen Bahnhof Krefeld-Ost ihren Betrieb auf. Ende 1913 erfolgte am 16. Dezember die Eröffnung der sog. "westlichen Zweiglinie", die zunächst zum Industriegebiet am Bruchfeld führte.

Veränderungen des Gleisnetz nach 1929

Als 1929 Krefeld mit Uerdingen, Fischeln, Gellep-Stratum und anderen Gemeinden zum Stadtkreis Krefeld-Uerdingen vereinigt wurde, hatte dies auch Auswirkungen auf das Gleisnetz. Nach der Vereinigung der beiden Städte Krefeld und Uerdingen 1929, Stadtkreis Krefeld-Uerdingen, wird die Kleinbahn Krefeld-Uerdingen als Eigenbetrieb mit einer Streckenlänge von 52 km angegeben.

Die technische Infrastruktur der Hafenbahn Krefeld

Mit Eröffnung der Hafenbahn 1905 entstand im Stadtteil Krefeld-Linn der technische Mittelpunkt der Hafenbahn. Dort kam es zur Anlage folgender Einrichtungen:

  • Hebelstellwerk aus Fachwerk, Lavabasaltsockel (Im Jahr 2020 durch die Hafen Krefeld GmbH & Co KG abgerissen)
  • Lokschuppen aus Eisenbeton (genutzt durch ein Korrosionsschutz Unternehmen)
  • Dreigleisige Werkstatt
  • Zweistöckiges Backstein-Verwaltungsgebäude
  • Drucktastenstellwerk

Neben diesen Betriebsanlagen an der heutigen Carl-Sonnenschein-Straße entstanden weitere Einrichtungen, die zum Betrieb der Hafenbahn Krefeld notwendig waren:

  • Eine Drehbrücke im Hafenbecken
  • Ein repräsentatives Verwaltungsgebäude

Beschreibung der einzelnen Teilstrecken der Hafenbahn Krefeld

Die westliche Zweiglinie zum Industriegebiet Bruchfeld

1913 erfolgte der Bau der "westlichen Zweiglinie" zum Industriegebiet Bruchfeld in Krefeld-Linn. Sie zweigt von der Stadtbahnstrecke zum Güterbahnhof Krefeld-Ost ab, unmittelbar nachdem diese die Staatsbahngleise in Linn in einem Durchlass unterquert hat.

Die Stadtstrecke und der Güterbahnhof Krefeld-Ost

Zur Vermeidung des Transportes von Güter über die Gleise der Staatsbahn, kam es zum Bau einer eigenen eingleisigen Strecke der Städtischen Eisenbahn Krefeld. Westlicher Endpunkt der Verbindungsbahn zwischen Krefeld und Linn wurde der Güterbahnhof Krefeld-Ost.

Die Uerdinger Werftbahn

1887/88 erfolgte durch die damals noch selbstständige Stadt Uerdingen der umfangreiche Ausbau des Uerdinger Rheinwerft und es entstand eine Anschlussbahn an den Uerdinger Güterbahnhof der Staatsbahn.

Der Rheinhafen Krefeld

Der Krefelder "Rheinhafen" ist ein öffentlicher Binnenhafen und ist in erster Linie als Industriehafen konzipiert, das heißt, hier ist Industrie angesiedelt, die auf einen Wasserstrassenanschluss angewiesen ist.

Sonstiges

Die Städtische Eisenbahn Krefeld ist nicht mit der Krefelder Eisenbahn-Gesellschaft zu verwechseln, deren Geschichte und Streckennetz völlig verschieden voneinander sind.

Literatur

  • Lorenz Rüttershoff: Der Hafen Krefeld – Geschichte, Struktur und Bedeutung. Rühl Verlag, Krefeld 1973

Weblinks