Hafen Worms
Hafen Worms | |||
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Daten | |||
UN/LOCODE | DE WOR | ||
Eigentümer | Stadt Worms | ||
Betreiber | Hafen Betriebs GmbH Worms | ||
Eröffnung | Spätantike | ||
Hafentyp | Binnenhafen | ||
Gesamtfläche des Hafens | 0,265 | ||
Umschlagsmenge | 1,37 Mio. Tonnen | ||
Webseite | http://www.hafen-worms.de/ | ||
Geografische Informationen | |||
Ort | Worms | ||
Land | Rheinland-Pfalz | ||
Staat | Deutschland | ||
Frachtschiffe am Kai in Worms-Rheindürkheim | |||
Koordinaten | 49° 38′ 25″ N, 8° 22′ 20″ O | ||
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Der Hafen Worms ist der Rheinhafen der rheinland-pfälzischen Stadt Worms. Er besteht aus einem Stromhafen zwischen Rheinkilometer 442,160 und 450,400 und den zwei Hafenbecken „Floßhafen“ bei Rheinkilometer 443,000 und „Handelshafen“ bei Rheinkilometer 444,500.
Geschichte
Der 858 erstmals in einer Urkunde des Klosters Lorsch erwähnte mittelalterliche Hafen konnte bisher nicht archäologisch nachgewiesen werden. Er wird, wie sein spätrömischer Vorgänger, direkt östlich der Stadtbefestigung im Bereich des Rheinarms Woog vermutet. Für das 16. Jahrhundert sind in einem Stich der Stadt Worms in Sebastian Münsters Cosmographia je ein Lastkran am Hauptstrom und am Woog dokumentiert.[1]
Nach der Verfüllung des Woogs wurde ab 1856 im Bereich der heutigen Nibelungenbrücke ein als „Ladeufer“ bezeichneter befestigter Stromhafen mit Lagerschuppen angelegt. Er war notwendig geworden, da die Wormser Schiffer wegen der schlechten Anlegeverhältnisse verstärkt auf den Mannheimer Hafen auswichen. Hier entstand auch der sogenannte Winter- oder Sicherheitshafen, ein kleines Hafenbecken zum Schutz der Schiffsbrücke bei Hochwasser oder Eisgang.[2] Von 1890 bis 1893 errichtete die Stadt Worms im Zuge der Uferbefestigung dann zwei Hafenbecken, den Floßhafen im Süden und den Handelshafen im Norden, an der Stelle des verfüllten Rheinarms Gießen. In beiden Bereichen entwickelten sich in der Folge Industriegebiete.[3] Am Handelshafen wurde 1901/02 ein repräsentatives Gebäude für das städtische Hafenamt erbaut.
Der heutige Hafen Worms entstand dann 1969 aus zwei ursprünglich getrennten Teilen, den von der Stadt Worms ab 1890 angelegten Hafenbecken im Süden und der ehemaligen Lände bei dem Rheindürkheimer Fahrt im Norden, die seit dem 15. Jahrhundert der wichtigste Hafen für das kurpfälzische Oberamt Alzey war.
Einrichtungen
Der Betrieb des Hafens wird von der städtischen Hafen Betriebs GmbH Worms geführt. Betriebsführer der Hafenbahn Worms mit einem Gleisnetz von etwa 21 km ist die Rhenus Rail St. Ingbert GmbH. Logistikdienstleister im Wormser Hafen ist die Rhenania Worms AG, die zu je 50 % der Stadt Worms und der Rhenus AG & Co. KG gehört.
Das Hafengebiet umfasst insgesamt 265.000 m², die Hafenbecken Floßhafen und Handelshafen sind 31.500 m² bzw. 33.000 m² groß. Insgesamt sind 3.400 m Ufer ausgebaut.[4] Die Containerkapazität des Hafens beträgt 18.000 TEU, daneben gibt es 50.000 m² Freilagerplätze für Massengut, Lagerhallen mit einer Fläche von 13.300 m², Getreidesilos mit einer Kapazität von 40.400 m³ sowie Lagerböden für 26.000 t Belastung.
Im Hafengebiet befinden sich folgende Einrichtungen:[4]
- drei elektrische Kräne von 3 bis 15 t
- fünf Verladebrücken von je 1 bis 45 t
- ein Containerkran
- ein Turmdrehkran
- sieben Löscheinrichtungen für Getreide
- zwei Löscheinrichtung für Mineralöl
- ein Reach-Stacker.
Die Einrichtungen im Handelshafen werden durch die Contargo auch für den (trimodalen) kombinierten Verkehr genutzt, unter anderem für Ganzzüge auf der Relation Triest–Worms.
Die Hafenbecken Floßhafen und Handelshafen sind als Schutzhafen ausgewiesen. Im Nordteil des Floßhafens befindet sich der Diensthafen des Außenbezirks Worms/Oppenheim des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Oberrhein.
Nicht von der Hafen Betriebs GmbH Worms betrieben werden die in Privatbesitz befindliche Marina im ehemaligen Winterhafen und der Yachthafen (auch Marina Worms) im Süden der Stadt, der dem Motor-Yacht-Club Worms gehört.
Warenumschlag
Der durchschnittliche Güterumschlag pro Jahr beträgt etwa 1.100.000 t.[4] Hauptumschlaggüter sind chemische Erzeugnisse, Steine und Erden, Nahrungs- und Futtermittel, land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnisse, Fahrzeuge und Maschinen, Eisen und Stahl, Erdöl, Mineralölerzeugnisse und Gase, Düngemittel und feste Brennstoffe. Der Hafen Worms wird monatlich von etwa 150 Frachtschiffen angelaufen.
Literatur
- Stadtarchiv Worms: Ein sicherer Hafen. Geschichte und Gegenwart der Rhenania Worms AG 1921–2021. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2021. ISBN 978-3-88462-404-3
- August Weckerling (Bearbeiter): Die Hafen- und Uferbauten zu Worms 1890–1893. Kranzbühler, Worms 1893.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mathilde Grünewald: Worms von der vorgeschichtlichen Epoche bis in die Karolingerzeit. In: Geschichte der Stadt Worms. Hrsg. i. A. der Stadt Worms von Gerold Bönnen. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7. S. 92
- ↑ Fritz Reuter: Zwischen Reaktion und hessischer Städteordnung. In: Geschichte der Stadt Worms. Hrsg. i. A. der Stadt Worms von Gerold Bönnen. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7. S. 443 f.
- ↑ Fritz Reuter: Der Sprung in die Moderne: Das „Neue Worms“. In: Geschichte der Stadt Worms. Hrsg. i. A. der Stadt Worms von Gerold Bönnen. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1679-7. S. 496–498.
- ↑ a b c Daten und Fakten zum Standort Worms. Stadtverwaltung Worms, abgerufen am 10. Januar 2015.