Hainburger Feder-Nelke
Hainburger Feder-Nelke | ||||||||||||
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Hainburger Feder-Nelke (Dianthus lumnitzeri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dianthus lumnitzeri | ||||||||||||
Wiesb. |
Die Hainburger Feder-Nelke (Dianthus lumnitzeri) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nelken (Dianthus) innerhalb der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).[1] Sie kommt in Mitteleuropa selten vor.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Hainburger Feder-Nelke ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 30 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist vierkantig und blaugrün bereift.
Die Grund- und Stängelblätter sind gegenständig angeordnet. Die einfache Blattspreite ist bei einer Breite von 1 bis 3 Millimetern linealisch. Die Verschmälerung der Blattspreite beginnt oberhalb der Mitte.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Ihre Stängel tragen meist nur eine Blüte. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die äußeren Außenkelchblätter sind stumpf und kurz bespitzt. Die fünf Kronblätter sind weiß, nur selten blassrosafarben. Die Platte der Kronblätter ist 12 bis 18 Millimeter lang und bis zur Mitte zerschlitzt.
Dianthus lumnitzeri ist hexaploid oder tetraploid mit einer Chromosomenzahl von 2n = 90 oder 60.[2]
Ökologie
Bei der Hainburger Feder-Nelke handelt es sich um einen Chamaephyten oder Hemikryptophyten.
Vorkommen
Dianthus lumnitzeri ist nur von relativ wenigen Standorten in der Pannonischen Florenprovinz bekannt. Am Locus classicus, den Hainburger Bergen in Niederösterreich, ist sie relativ häufig. In den Kleinen Karpaten in der Slowakei befinden sich mehrere Standorte. Weitere Vorkommen gibt es im Pilis- und im Vértes-Gebirge nordwestlich von Budapest. Die Populationen in den Pollauer Bergen in Südmähren werden ebenfalls zu Dianthus lumnitzeri gestellt, während die von hier nach Nordosten anschließenden Populationen zu Dianthus praecox gestellt werden.
Sie wächst in Fels- und Rasensteppen über Kalkgestein (Kalktrockenrasen). Sie ist auf die colline Höhenstufe beschränkt. Nebenvorkommen gibt es in Karbonat-Pioniertrockenrasen. In den Hainburger Bergen ist sie Charakterart des Diantho lumnitzeri-Seslerion albicantis. Wichtige Begleitarten sind Horstgräser wie Carex humilis und Teppichsträucher wie Genista pilosa.
Die Hainburger Feder-Nelke ist selten, allerdings lokal häufig. Sie gilt als potentiell gefährdet. In Niederösterreich ist sie vollkommen geschützt. Gefährdung ist durch die natürliche Seltenheit einerseits, andererseits durch Populationsverluste durch natürliche Sukzession (Bewaldung) und Zerstörung der Standorte durch Materialabbau bedingt. Zum Schutz der Art wurden Schutzgebiete ausgewiesen, des Weiteren wird diese Art in Kultur gezogen[3].
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Dianthus lumnitzeri erfolgte durch Johann Baptist Wiesbaur.[1] Das Artepitheton lumnitzeri ehrt den altösterreichischen Botaniker Stephan Lumnitzer (1750–1806).
Die Hainburger Feder-Nelke gehört zur Artengruppe um die Feder-Nelke (Dianthus plumarius) in der Gattung (Dianthus).
Belege
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
- Franz Essl: Dianthus lumnitzeri. In: Wolfgang Rabitsch, Franz Essl: Endemiten – Kostbarkeiten in Österreichs Pflanzen- und Tierwelt. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten und Umweltbundesamt GmbH, Klagenfurt und Wien 2009. ISBN 978-3-85328-049-2, S. 188.
Einzelnachweise
- ↑ a b Dianthus lumnitzeri im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 7. September 2019.
- ↑ Dianthus lumnitzeri bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ Dianthus lumnitzeri in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019.2. Eingestellt von: A. Dostalova, K. G. Bernhardt, G. Király, 2010. Abgerufen am 7. September 2019.
Weblinks
- Thomas Meyer, Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. [1]